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Mauern aus Holz, Manner aus Eisen: Admiral Bolitho am Kap der Entscheidung - Kent Alexander - Страница 47


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«Ich freue mich, an diesem stolzen Tag hier an Bord zu sein, Kapitan Keen«, sagte Bolitho lachelnd. Es amusierte ihn wahrscheinlich, wie formell sie beide vor all den hohen Gasten miteinander umgehen mu?ten.

Keen dankte. Er musterte sein neues Schiff und fand nichts daran auszusetzen. Seine Offiziere und Decksoffiziere hatten wie er bis zum letzten Tag geschuftet. Es hatte immer wieder Stunden gegeben, in denen er glaubte, die Arbeit wurde nie enden. Der Rumpf war voller Zimmerleute und Tischler gewesen, an Deck arbeiteten die Segelmacher, uberall sah man Maler; zwischen ihnen turnten die Midshipmen herum, gescheucht von Cazalet, dem Ersten Offizier. Von ihm wu?te Keen wenig, nur da? er schon Erfahrung auf einem anderen Dreidecker gesammelt hatte. Er schien niemals zu ermuden und fand fur jedes Problem eine Losung. Tag fur Tag hatte Keen ihn bewundernd beobachtet, wie er uber die Berge von Tauwerk stieg, an den Ankern vorbei und zwischen all der Ausrustung hindurch, die ununterbrochen auf dem Schiff abgeliefert wurde. Nichts mehr war davon zu sehen, das Tauwerk war langst da, wo es hingehorte, zu Fu?pferden, Brassen, Taljen, Webleinen und Schoten verarbeitet. Das stehende Gut glanzte frisch geteert wie schwarzes Glas.

Auf dem Vorschiff standen die Seesoldaten in einem roten Quadrat, auf dem Achterdeck in einer Linie. Die Offiziere in ihren blau-wei?en Uniformen waren nach Dienstalter angetreten, und hinter ihnen warteten die Midshipmen neben den Decksoffizieren. Einige der jungen Herren sahen in diesem Schiff sicherlich die Chance ihres Lebens. Andere, vor allem die kleinen, die wohl besser bei ihren Muttern geblieben waren, blickten bedruckt um sich. Zwolf Meilen stehendes und laufendes Gut mu?ten sie nicht nur benennen, sondern nachts im Dunkeln, bei Regen oder in einem heulenden Sturm auch sicher erklettern und bedienen konnen.

Und schlie?lich die Seeleute: Erfahrene und Anfanger, Gepre?te und Vagabunden. Sie wu?ten, da? ihr Leben in Keens Handen lag, da? sein Konnen im Gefecht uber Sieg oder Untergang des Schiffes entschied. Er rausperte sich und hob die Pergamentrolle mit der runden, erhabenen Schrift und dem Siegel der Admiralitat. Ihm war, als lese die Worte jemand anderer:

«. Und nach Prufung werden Sie an Bord gehen und als ihr Kapitan das Kommando ubernehmen.»

Hinter ihm rausperte sich eine Dame. Er erinnerte sich, wie neugierig sie alle Bolitho beobachtet hatten und wie enttauscht sie schienen, weil er ohne Catherine gekommen war. Also nichts, uber das man zu Hause tratschen konnte. Keen hatte noch keine Gelegenheit gefunden, Bolitho nach Catherine zu fragen.». Alle Offiziere und Mannschaften auf diesem Schiff werden Ihnen gehorchen und folgen, wenn Seine Britannische Majestat Konig Georg entschieden hat, das Schiff Black Prince in seine Dienste zu nehmen.»

Mit einem kurzen Blick uber die Rolle sah Keen seinen Bootsteurer Tojohns neben dem vierschrotigen Allday stehen. Ihre vertrauten Gesichter gaben ihm Kraft und Zuversicht, und er fuhr fort:». Weder Sie noch einer aus Ihrem Schiff wird anderes tun, als ihm die Kriegsartikel vorschreiben. Gott schutze den Konig!»

Es war geschafft. Keen setzte seinen Hut wieder auf und verstaute die Rolle in seinem Rock. Der Erste Offizier trat vor und rief:»Drei Hurras auf Seine Majestat!«Etwas lauter hatten die Hochrufe ausfallen konnen, fand Keen, doch als er sich umdrehte, lachelte der Hafenadmiral. Man begluckwunschte einander, schuttelte Hande und war zufrieden — mit dem Schiff und mit dem Profit.

«Lassen Sie die Besatzung wegtreten, Mr. Cazalet, und kommen Sie dann bitte in meine Kajute!»

Cazalet hob eine Augenbraue. Es war doch wohl an der Zeit, die Gaste zu bewirten. Einige sahen aus, als wurde man sie nur schwer wieder loswerden.

Jenour gru?te mit der Hand am Hut.»Verzeihung, Sir. Sir Richard geht jetzt von Bord.»

«Schade. Ich hatte gehofft, er bleibt langer. «Keen sah Bolitho sich abseits von den Besuchern halten, die jetzt am glanzenden neuen Ruderrad vorbei auf das Achterdeck stromten.

«Ubermitteln Sie den Gasten meine Gru?e, Val. Ich mu? leider gehen. Catherine wollte nicht kommen und sich anstarren lassen. «Bolitho blieb ungeruhrt, als eine Dame ihn mit offenem Mund betrachtete, bis ihr Begleiter sie weiterschob.»Ich danke Ihnen, da? Sie sich um sie gekummert haben, als ich auf See war. Und sie wird auch Zenoria finden, ganz bestimmt!»

Keen horte von achtern Gelachter, das Klappern von Tellern und das Klingen der Glaser.»Ich bringe Sie von Bord, Sir Richard.»

Sie gingen zur Seitenpforte. Keen hatte die Posten verdoppeln lassen. Ihre Musketen trugen Bajonette, ihre gekreuzten Brustriemen glanzten fleckenlos wei? gekalkt. Sie waren wachsam, denn viele Gepre?te sahen jetzt die letzte Chance zu fliehen, ehe das Schiff in See ging und der Drill begann. Keen hatte mehr Verstandnis fur sie als andere Kommandanten, doch er wu?te auch, da? ihm an der Sollstarke noch immer funfzig Mann fehlten. Bewaffnete Doppelposten wurden jeden abhalten, sein Heil in der Flucht zu suchen.

«Wache an die Pforte!«Die neue glanzende Admiralsbarkasse dumpelte leicht im geschutzten Wasser des Hafens. Allday sa? im Heck, seine Manner trugen neue karierte Hemden und geteerte Hute.

Bolitho verhielt fur einen letzten Rundblick. Ein Schiff ohne Vergangenheit, ohne Erinnerungen. Ein ganz neuer Anfang. Seltsam, das alles.

«In den nachsten Tagen erhalten Sie neue Befehle«, sagte er zu seinem Flaggkapitan.»Bitte nutzen Sie die Zeit, um aus den Leuten eine Besatzung zu machen, auf die wir beide stolz sein konnen.»

Keen lachelte, obwohl er Bolitho nicht gern gehen sah.»Ich hatte ja den besten Lehrer.»

Bolitho drehte sich um — und merkte, da? er schwankte. Keen packte seinen Arm und hielt ihn fest. Einem Seesoldaten fiel vor Schreck die Muskete aus der Hand, sie krachte aufs Deck. Der Leutnant der Wache fuhr ihn heftig an, das gab Bolitho Zeit, sich zu fangen.

«Ihr Auge, Sir Richard?«Keen war entsetzt uber Bolithos hoffnungslose Miene.

«Catherine wei? nichts davon. Aber mir kann niemand mehr helfen.»

Keen stand zwischen ihm und der Ehrenwache, die ihre Pfeifen bereits zum Signal angesetzt hatten.»Ich wette, sie wei? es langst. «Vergeblich suchte er nach trostenden, helfenden Worten.

«Vielleicht. «Bolitho gru?te die Wache und kletterte vorsichtig die Jakobsleiter hinunter, bis Allday ihm unten in die Barkasse half.

Keen folgte ihnen mit Blicken, bis sie hinter einem ankernden Truppentransporter verschwunden waren. Die Black Prince war ein sauer verdientes Kommando fur ihn, dienstaltere Kapitane hatten wer wei? was gegeben, es zu bekommen. Ein neues Schiff zu kommandieren, uber dem bald die Flagge eines Vizeadmirals wehen wurde, brachte jedem Ehre. Warum also fuhlte er sich so niedergeschlagen? Ihn storte das Gelachter achtern. Den Gasten an Bord waren die Menschen, die hier dienten, herzlich gleichgultig.

Ein Leutnant stellte sich ihm in den Weg.»Verzeihung, Sir, aber ein Leichter mit Vorraten fur uns legt gerade druben ab!»

«Sind Sie der wachhabende Offizier, Mr. Flemyng? Dann machen Sie Ihre Arbeit auch richtig, Sir, oder ich suche mir jemand anderen!»

Der junge Leutnant schien vor Scham zu versinken, und Keen bereute seinen Ausbruch sofort.

«Tut mir leid, Mr. Flemyng. Mein Rang hat Privilegien, aber sein Mi?brauch ist unverzeihlich. «Erstaunt sah ihn der Offizier an.»Fragen Sie mich ruhig, sonst verstehen wir uns nicht, wenn es darauf ankommt. Aber in dem Fall informieren Sie bitte den Bootsmann und die Wache, da? Vorrate an Bord kommen.»

Der Leutnant verschwand, und Keen sah nach oben. Die Mastspitzen zeichneten winzige Kreise in den Himmel. Mowen lie?en sich im Landwind treiben, spahten hungrig nach Abfallen aus.

Das also war sein Schiff!

Die leichte Kutsche, bis hoch an die Fenster mit Schlamm bespritzt, hielt auf dem Hugel an. Die beiden Pferde dampften in der Kalte.

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