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Mauern aus Holz, Manner aus Eisen: Admiral Bolitho am Kap der Entscheidung - Kent Alexander - Страница 48


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Yovell lie? die Sitzkante los, an die er sich geklammert hatte.»Diese Wege sind eine Schande, Mylady.»

Catherine lie? die Scheibe herunter, steckte trotz des Regens, der sie von Chatham hierher begleitet hatte, den Kopf ins Freie und fragte Matthew, den Kutscher:»Wo sind wir?»

Mit hochrotem Gesicht beugte sich der junge Mann herab und antwortete:»Da druben das Haus mu? es sein, Mylady. Andere gibt es hier nicht. «Er blies die Backen auf.»Ziemlich einsam, wenn Sie mich fragen.»

«Du kennst dich hier aus?»

Er lachelte.»Gewi?, Mylady. Vor vierzehn Jahren war ich hier als Junge. Mit meinem Gro?vater, der auch schon bei den Bolithos diente.»

«Was hattet ihr in Kent zu tun?»

«Sir Richard war hierher abkommandiert worden, um Schmuggler zu jagen. Er schickte mich aber bald zuruck nach Falmouth, als es fur mich zu gefahrlich wurde.»

Catherine zog den Kopf zuruck.»Fahren wir weiter!«Sie schlo? das Fenster, und die Kutsche rollte durch Schlamm und Pfutzen hugelabwarts. In der Ferne schimmerte der Medway. Die Stra?e von Chatham folgte dem Flu?, der mal in gro?en Bogen und Windungen durch das Land flo?, mal wie ein See zu ruhen schien, doch immer den Himmel spiegelte, silbern oder bleigrau mit jagenden Wolken. Catherine schauderte, als sie weit drau?en Hulks liegen sah, duster und mastlos, sicherlich uberquellend von Kriegsgefangenen. Das erinnerte sie an ihre eigene Zeit im Gefangnis.

Bolitho war jetzt an Bord seines neuen Flaggschiffes. Wie lange wurde er noch in England bleiben konnen? Sie nahm sich vor, jede Minute mit ihm zu genie?en. Daruber verga? sie fast den Zweck ihrer Reise und die Sorge, ob Herricks Frau sie uberhaupt empfangen wurde. Sie dachte zuruck an die Beisetzung Somervells auf einem Londoner Friedhof. Niemand hatte mit ihr gesprochen au?er dem Pfarrer, den sie aber nicht kannte. Am Grab stand neben ihr nur Bolitho. In der Nahe am Stra?enrand warteten Kutschen, aus denen sie Gesichter beobachteten, um dann spater uber sie zu hecheln. Ein Mann lehnte an der Mauer und war davongeeilt, als sie den Friedhof verlie?en: Somervells Steward.

Matthew bremste und bog langsam in eine gut gepflasterte Allee ein. Catherine spurte plotzlich ihr Herz schlagen. Sie kam uneingeladen zu Dulcie Herrick und ohne sich angemeldet zu haben. Aber eine Anmeldung hatte vielleicht eine Absage zur Folge gehabt. Es bedruckte sie, da? Herrick sie nie akzeptieren wurde. Und Dulcie?

Yovell sah nach drau?en.»Ein schones Haus. Was fur ein Aufstieg!«Damit spielte er wohl auf Herricks Herkunft an. Bolithos altester Freund stammte aus armlichen Verhaltnissen. Nur seine Ehe mit der uber alles geliebten Dulcie war ihm Trost und Ansporn gewesen bei seinem schwierigen Aufstieg in der Navy. Als Yovell Catherine aus der Kutsche half, empfand sie Verbitterung. Bolitho hatte seinem Freund immer und uberall zur Seite gestanden — hatte Herrick jetzt nicht loyal und tapfer zu ihnen beiden stehen mussen?

«Bleiben Sie beim Kutscher«, bat sie Yovell.»Mein Besuch wird wahrscheinlich nicht lange dauern.»

Matthew, der Kutscher, sagte:»Ich bringe die Pferde auf den Hof, da gibt's hoffentlich Wasser fur sie.»

Catherine stieg die Treppe hinauf, hob einen glanzenden Messingklopfer und lie? ihn gegen das Holz fallen. Fast sofort wurde ihr geoffnet. Sie trat in einen dunklen Flur.

Als die beiden Manner in den Hof fuhren, hob Yovell entsetzt beide Hande. Zwei Stallburschen reinigten dort eine Kutsche, die kurz vor ihnen angekommen sein mu?te.»Die gehort Lady Belinda, ich kenne sie! Ich mu? ins Haus, zu Lady Catherine. Sir Richard wurde es mir nie verzeihen…»

«La? sie allein«, sagte der Kutscher.»Du kannst nicht zwei

Stuten gleichzeitig reiten. «Er grinste.»Ich setze jederzeit auf Lady Catherine!»

Yovell sah ihn tadelnd an und ging zur Hintertur.

Nach dem Larm der Reise wirkte der Flur auf Catherine fast gespenstisch ruhig und kuhl wie ein Grab.»Ist deine Herrin zu Hause?«fragte sie die kleine Dienerin, die ihr geoffnet hatte.

«Ja, Madam. Aber sie liegt zu Bett. «Das Madchen deutete verlegen auf eine Tur.»Und sie hat Besuch!«Catherine lachelte.»Bitte melde mich an. Catherine Somervell — Lady Somervell.»

Sie trat in ein Vorzimmer und sah drau?en zwei Manner im Garten arbeiten. Als der Regen heftiger wurde, suchten sie Schutz unter dem Fenster. Dabei merkte Catherine, da? die beiden spanisch miteinander sprachen.

Eine Tur in der Halle schlug, Schritte ertonten, die Tur zum Vorzimmer wurde aufgesto?en — und Belinda stand ihr gegenuber.

Catherina war noch nie mit ihr zusammengetroffen, erkannte sie aber sofort an der Ahnlichkeit mit ihrem Portrat in Falmouth.»Ich wu?te nicht, da? Sie hier sind«, begann sie,»sonst.»

«Sonst waren Sie geblieben, wo Sie hingehoren«, unterbrach Belinda sie mit gro?er Scharfe.»Wie konnen Sie es wagen, hierher zu kommen!«Ihr Blick wanderte abschatzig uber Catherine und blieb an ihrem Trauerkleid aus schwarzer, glanzloser Seide hangen.»Wie unverschamt von Ihnen, Trauer zu tragen!»

Von weitem horte man schwaches Rufen.

«Ihre Meinung daruber ist mir herzlich gleichgultig. «Catherine geriet allmahlich in Zorn.»Dies ist nicht Ihr Haus, und ich besuche die Hausherrin, wenn sie es erlaubt!»

«Ich verbitte mir diesen Ton!«fuhr Belinda auf.

«Das sagen ausgerechnet Sie?«Catherine blieb hart.»Sie haben sich mit einem schurkischen Betruger zusammengetan, um mich zu beseitigen: meinem Mann! Nein, ich trauere nicht um Somervell, sondern um Richards Freund.»

«Ich werde Richard niemals freigeben!«Belinda mu?te zur Seite treten, weil Catherine auf die Tur zuging.

«Freigeben? Als ob er ihnen jemals gehort hatte!»

Wieder war die leise rufende Stimme zu horen. Catherine ging ohne ein weiteres Wort an Belinda vorbei. Sie war wie erwartet: schon und herzlos. Diese Erkenntnis machte sie argerlich, aber auch traurig.

Das Rufen kam aus einem gro?en Bett mitten im Nachbarzimmer. Herricks Frau lehnte in den Kissen und musterte die Eingetretene wie vordem Belinda — doch ohne Feindschaft.

«Ich bin gleich wieder da, liebe Dulcie!«rief Belinda von drau?en.»Aber im Augenblick brauche ich dringend frische Luft. «Die Haustur fiel zu.

«Bitte verzeihen Sie meinen unangemeldeten Besuch. «Catherine frostelte trotz des Feuers im Kamin.

Dulcie deutete mit einer Hand auf den Bettrand.»Setzen Sie sich bitte, so kann ich Sie besser sehen. Mein lieber Thomas hat mich vor ein paar Tagen verlassen und segelt jetzt zu seinem Geschwader. Er fehlt mir uberall. «Ihre Hand tastete sich auf Catherines zu und ergriff sie.»Ja, Sie sind wirklich schon, Lady Somervell. Ich verstehe, da? Richard Sie liebt.»

Dulcies Hand war hei? und trocken.

«Das ist sehr lieb von Ihnen. Aber bitte, nennen Sie mich Catherine.»

«Es tut mir leid, da? Viscount Somervell gestorben ist… Regnet es noch?»

Catherines Besorgnis wuchs, denn Dulcies Gedanken liefen wirr durcheinander.»War ein Arzt bei Ihnen?«fragte sie vorsichtig.

Wie von weit her antwortete Dulcie:»Es ist so traurig. Thomas und ich konnten keine Kinder haben.»

Catherine blieb beharrlich:»Wie lange liegen Sie schon zu Bett?»

Zum erstenmal lachelte Dulcie. Dabei sah sie zerbrechlich aus wie ein Porzellanpuppchen.»Sie ahneln Thomas«, flusterte sie.»Der fragt auch immer und macht sich solche Sorgen. Er denkt, ich arbeite zuviel. Aber er wei? nicht, wie einsam es hier ist, wenn er auf See ist.»

«Was sind das fur Manner, die im Garten arbeiten?»

Dulcie hatte die Frage offenbar nicht verstanden.»Belinda ist so lieb«, fuhr sie fort.»Sie haben eine kleine Tochter.»

Catherine sah zur Seite. Sie, das waren Richard und Belinda.»Diese Manner sprachen spanisch!«beharrte sie.

Sie hatte nicht gehort, da? Belinda zuruckgekommen war.»Ach ja, Sie waren ja mal mit einem Spanier verheiratet«, sagte Lady Bolitho.»Einer von Ihren vielen Ehemannern!»

«Es sind Kriegsgefangene«, antwortete Dulcie.»Freigelassen auf Ehrenwort. Sehr gute Gartner. «Ihre Lider flatterten.»Ich bin so mude.»

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