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Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander - Страница 43


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«Riemen hoch!«Die fahlen Ruder hoben sich triefend, die Blatter perfekt ausgerichtet. Allday hatte seine Leute gut gedrillt. Dann das Fallreep hinauf zum durchdringenden Gezwitscher der Bootsmannspfeifen, zum Rhythmus der Trommeln und Querpfeifen. Tonwolken schwebten wie wei?er Staub uber den Marinesoldaten, als sie ihm zu Ehren die Waffen prasentierten. Und da kam auch schon Thomas Herrick mit strahlendem Gesicht herbeigeeilt und lie? die Formlichkeit verwehen wie Pfeifenton.

«Kommen Sie nach achtern, Sir Richard«, rief Herrick. Er lachelte schuchtern.»An den Titel habe ich mich noch nicht ganz gewohnt.»

Ich auch nicht, dachte Bolitho, als sie unter die vertraute Poop schritten. Hier hatten Manner die Waffen gegeneinander erhoben und waren gefallen. Dort oben hatten Kugeln Matrosen und Seesoldaten umgemaht, und wo nun zwei kleine Kadetten aufmerksam dem Sailing Master lauschten, war er selbst getroffen worden.

In der Achterkajute war es warm, obwohl Fenster und Skylight weit offenstanden. Herrick eilte geschaftig umher.»Hier stinkt es nach Farbe und Teer wie auf der Werft von Chatham!»

Ein Kabinensteward stellte Pokale auf ein Tablett, und Bolitho, dem das Hemd bereits am Leib klebte, setzte sich unters Skylight. Er sah Herrick voller Zuneigung an. Sein Haar war nun graumeliert, und er wirkte fulliger, was vermutlich am Eheleben und den Kochkunsten seiner Dulcie lag. Doch sonst sah er so aus wie fruher: die gleichen klaren blauen Augen und die forschende Neugier, wenn er seinen Freund ansah, der fruher einmal sein Kommandant gewesen war in einem Krieg, in dem Meuterei eine argere Bedrohung darstellte als der Feind.

«Ich habe den jungen Adam gesehen, als er hier war, Richard.»

Bolitho nahm einen Pokal vom Tablett. Roter Bordeaux. Mit Herricks Beforderung war auch sein Geschmack besser geworden.

«Eine schone Brigg«, fuhr Herrick fort.»Als nachstes bekommt er eine Fregatte, wie er es sich immer ertraumt hat. Falls er keine Schwierigkeiten kriegt. «Er machte eine Pause und blickte jah besorgt drein.»Na, dann trinken wir mal auf dich, mein Freund, und bleibe Fortuna dir treu.»

Bolitho griff nach seinem Pokal, verfehlte ihn aber und streifte ihn mit der Stulpe. Der Wein flo? uber den Tisch wie Blut, und als Herrick und der Steward ihm zu Hilfe eilen wollten, sagte Bolitho:»Schon gut, ich komme allein zurecht!«Das klang scharfer als beabsichtigt, deshalb setzte er rasch hinzu:»Entschuldige, Thomas.»

Herrick nickte langsam und schenkte ihm neu ein.

«Ich habe naturlich von deiner Verwundung gehort, Richard, und war schockiert. «Er beugte sich vor und schaute Bolitho zum ersten Mal direkt an.»Aber ich kann keinen Schaden erkennen, au?er vielleicht.»

Bolitho senkte den Blick.»Aye, Thomas, au?er vielleicht — das sagt alles. «Er leerte den Pokal, ohne es uberhaupt zu merken.»So, und nun zu dieser Untersuchung, Thomas.»

Herrick lehnte sich zuruck und musterte ihn ernst.»Die Verhandlung findet morgen hier statt.»

«Das ist doch alles Mumpitz, Thomas. «Bolitho ware am liebsten aufgestanden und auf- und abgegangen, wie er es in dieser Kajute so oft getan hatte.»Mein Gott, du kennst Valentine Keen doch. Er ist ein vorzuglicher Charakter und inzwischen ein hervorragender Kommandant.»

«Naturlich habe ich ihn nicht vergessen. Schlie?lich sind wir oft genug miteinander zur See gefahren. «Herrick wurde ernst.»Uber die Verhandlung kann ich nicht sprechen, Richard, aber du hast dieses schmutzige Geschaft ja schon selbst erledigen mussen und verstehst das bestimmt.»

«Nur zu gut. Mein Flaggleutnant hat mir gleich von diesem Besuch abgeraten.»

Herrick beobachtete ihn besorgt.»Da hatte er recht. Jeder Kontakt zwischen uns konnte als Absprache gedeutet werden. Schlie?lich sind wir alle Freunde.»

Bolitho starrte zornig aus den Fenstern.»Wirklich? Ich frage mich langsam. «Herricks verletzter Blick entging ihm.»Als meine Flagge auf der Benbow wehte und du das Kommando hattest, war der junge Keen Kommandant der Nicator.«Hastig fuhr er fort:»Als wir dann nach Westindien fuhren und um diese verdammte Insel kampften, gab Val ein gro?eres Schiff auf, um die Achates, einen kleinen Vierundsechziger, zu ubernehmen, weil ich ihn gebeten hatte, mein Flaggkapitan zu sein.»

Herrick packte die Tischkante.»Ich wei?, Richard, ich wei?. Doch das andert nichts an der Tatsache, da? wir hier eine Verhandlung zu fuhren haben. Ohne den entsprechenden Befehl wurde ich kein Wort mehr daruber verlieren.»

Bolitho war bemuht, sich zu entspannen. Seit seiner Verwundung schien ihm jeder Zwischenfall, jedes Problem direkt unter die Haut zu gehen. Er griff nach seinem Pokal und merkte, da? Herrick mit Absicht nicht hinsah, nur fur den Fall, da? er ihn wieder umstie?.

«Ich werde personlich erscheinen«, sagte er.»Ich habe nicht die Absicht, eine schriftliche Aussage einzureichen, als ware das nur eine zweitrangige Angelegenheit. Die Zukunft meines Flaggkapitans ist in Gefahr, und ich denke nicht daran, tatenlos zuzusehen, wie er von Feinden, uber deren Namen ich nur Vermutungen anstellen kann, verleumdet wird!»

Herrick winkte seinen Steward hinaus. Dann sagte er beherrscht:»Es war nicht recht von Keen, eine verurteilte Strafgefangene von einem Schiff zu entfernen. Die Tatsache, da? es sich um eine junge Frau handelt, erschwert noch den Fall.»

Bolitho stellte sich das schmutzige Straflingsschiff und die junge Zenoria an der Grating vor. Das Madchen wurde fur den Rest seines Lebens die Narbe auf dem Rucken tragen. Es hatte sterben mussen, wenn Keen nicht gewesen ware. Niemand hatte damals voraussehen konnen, welche Folgen dieser Zwischenfall haben wurde.

«Wenn es sich um einen gewohnlichen mannlichen Gefangenen gehandelt hatte. «meinte Herrick.

«Aber das war eben nicht der Fall, Thomas. Sie wurde falschlich beschuldigt und zu Unrecht verbannt. Mein Gott, Mann, man wollte sie wegen ihres Vaters aus dem Weg schaffen!»

Herrick rutschte unter Bolithos zornigem Blick unbehaglich auf seinem Stuhl herum.»Andere sagen aber…»

Bolitho stand auf.»Wenn du wieder mal an Dulcie schreibst, richte ihr bitte meine besten Gru?e aus.»

Auch Herrick war jetzt auf den Beinen.»Bitte geh nicht im Zorn, Richard!»

Bolitho atmete tief, um sich wieder zu fassen, ehe er vor die Ehrenwache trat.

«Wer wird sonst noch zugegen sein? Kannst du mir wenigstens das verraten?«Er verbarg seine Verbitterung nicht.

Herrick erwiderte:»Admiral Sir Marcus Laforey und sein Flaggkapitan. «Abrupt fugte er hinzu:»Ist diese Frau noch auf der Argonaute?».

Bolitho griff nach seinem Hut.»Darauf kann ich dir keine Antwort geben, Thomas. «Er ging durch die Tur.»Das konnte als Absprache ausgelegt werden.»

Bolitho wu?te, diese Bemerkung war unfair, aber im Augenblick stand mehr auf dem Spiel als nur Worte. Seine und Keens Karriere waren auch dann gefahrdet, wenn kein negatives Urteil erging, denn das Gerucht wurde sich rasch verbreiten. Dem mu?te Einhalt geboten werden.

Die beiden Admirale gingen zwar gemeinsam zur Pforte, aber Bolitho hatte sich noch nie von seinem Freund ferner gefuhlt. Dabei kannte er Herrick langer als Allday, der auf eben dieses Schiff zwangsverpflichtet worden war.

Er zogerte, als die erste Reihe Seesoldaten in sein Blickfeld kam. Der Oberfeldwebel am Ende, dessen Blick starr aufs Land gerichtet war, wirkte seltsam steif. Bolitho blieb stehen und konnte dann das Gesicht unterbringen. Der Mann, damals nur ein gemeiner Seesoldat, hatte ihm an jenem gra?lichen Tag geholfen.

«McCall, ich habe Sie in guter Erinnerung«, sagte er leise.

Der Oberfeldwebel, dessen Hauptmann hinter Bolitho stand und zuschaute, blieb steif stehen. Doch seine Augen wurden lebhaft, als er sagte:»Vielen Dank, Sir. «Er zogerte, als furchte er, zu weit zu gehen.»War ein hei?er Kampf, Sir.»

Bolitho lachelte.»Aye. Freut mich, da? Sie beim Marinekorps vorangekommen sind. «Vielsagend fugte er hinzu:»Aber passen Sie auf, da? andere Ihre Anstrengungen nicht zunichte machen.»

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