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Admiral Bolithos Erbe: Ein Handstreich in der Biskaya - Kent Alexander - Страница 74


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Aber Remonds Flaggschiff hatte noch genug Zeit, sich freizuhalten und sich aus allen Rohren feuernd in den Schutz der Loiremundung und ihrer Kustenbatterie zuruckzuziehen. Vielleicht schlo? Remond aus Odins keckem Verhalten, da? die Englander in Kurze mit Verstarkung rechneten.

Bolitho spahte nach Phalarope aus. Auch Herrick wurde jetzt wohl an damals denken, als sie gezwungen werden mu?te, ihren Platz in der Schlachtlinie einzunehmen und sich den Breitseiten eines uberlegenen Gegners zu stellen. Das war in der Schlacht bei den Saintes gewesen: von den damals erlittenen Schaden hatte sich Phalarope nie mehr erholt.

«Sie formieren sich neu, Sir«, meldete Inch.

Bolitho sah die Signalflaggen zur Besanrah der Sultane aufsteigen und nickte. Noch immer stand es vier zu eins. Kein Grund zum Jubeln.

«Wir sind auf konvergierenden Kursen«, stellte Inch fest,»konnen aber immer noch in Luv bleiben, Sir.»

Aus schmalen Augen studierte Bolitho die im dunstigen Sonnenlicht schimmernde Bordwand des franzosischen Flaggschiffs. Achtzig Kanonen, das waren mehr, als sogar die Benbow aufzuweisen hatte. Die Rohre waren alle ausgerannt, aber noch nutzlos auf die Kuste gerichtet, und auf ihren Rahen legten dicht gedrangt die Toppsgasten aus, um die Segel fur die Annaherung an den Feind zu klarieren.

Halblaut fragte Bolitho:»Wo steht unser Geschwader, Mr. Stir-ling?»

Der Junge sprang zu den Webeleinen, enterte kurz auf und kam dann eilends zuruck.»Schon auf unserer Hohe, Sir, und bald werden sie uns uberholt haben. «Seine ursprungliche Angst schien verflogen zu sein, seine Augen funkelten vor fieberhafter Erregung.

«Bleiben Sie in meiner Nahe. «Bolitho warf Allday einen vielsagenden Blick zu, denn die Furcht hatte den Midshipman im falschen Augenblick verlassen; sie konnte seine beste Waffe sein.

«Fallen Sie einen Strich ab, Kapitan Inch.»

«Neuer Kurs Sudost!»

Er horte den zischenden Laut, mit dem Allday sein Entermesser aus dem Gurtel zog, und sah die Kanoniere auf der Steuerbordseite wieder naher an ihre Kanonen herantreten.

Wenigstens konnten sie Remond einen hei?en Tag bereiten, den er so bald nicht vergessen wurde.

Bolitho zog seinen Sabel und warf die Scheide zum Fu? des Be-sanmastes.

Eines stand nun fest: Odins Herausforderung mu?te die Franzosen so lange aufhalten, bis Herricks Geschwader sich Tod und Verderben speiend auf sie sturzen konnte.

Bolitho lachelte zufrieden; Inch und der Erste Offizier sahen dieses Lacheln und wechselten einen Blick.

«Seesoldaten — Front zum Feind!«Steifbeinig marschierte der Hauptmann hinter seinen Soldaten auf und ab und hatte die Augen uberall.

Allday stie? versehentlich gegen den Midshipman und spurte sein nervoses Zusammenfahren. Es war dem Jungen nicht zu verdenken.

An Steuerbord wuchs das Gewirr der Stagen und Wanten, der Rahen und Segel immer hoher, bis die Takelage des Franzosen den ganzen Himmel auszufullen schien; und ihnen die Luft abschnurte, dachte Allday und lockerte sein Halstuch.

Stirling zog seinen Fahnrichsdolch, stie? ihn aber gleich darauf wieder in die Scheide zuruck; angesichts dieses erschreckenden Panoramas feindlicher Segel und Flaggen erschien er ihm so nutzlos wie ein Belegnagel fur den Kampf gegen eine Armee.

Allday sagte durch die zusammengepre?ten Zahne:»Halten Sie sich in meiner Nahe. «Er deutete mit seinem Entermesser hinuber.»Das wird harte Arbeit, mochte ich wetten.»

«Zwei Strich nach Luv!»

Odin kehrte sich etwas von der Sultane ab, so da? ihr Rumpf noch langer und machtiger wirkte als zuvor.»Klar zum Einzelfeuer!»

Inch spahte uber die dreieckige Wasserflache zwischen den beiden Schiffen. Das Dreieck wurde jetzt wieder spitzer, denn beide hatten nur kurz abgedreht, um ihren Kanonen besseres Schu?feld zu geben.

«Feuer!»

Noch wahrend das Deck unter den unregelma?igen Abschussen der einzelnen Kanonen bockte und bebte, brullte Inch:»Zuruck auf Kurs, Mr. M'Ewan!»

Vorn auf der Back duckten sich die Seeleute, als der hochaufragende Kluverbaum des Feindes, von dem nach dem ersten kurzen Beschu? gebrochene Ketten und Stagen baumelten, uber sie hinwegstrich.

Die ersten Musketenkugeln zischten durch die Luft, einige davon schlugen dumpf in die an der Reling festgezurrten Hangematten, andere prallten mit grellem Aufheulen von den eisernen Kanonen ab.

«Es ist soweit!«schrie Inch wild. Er druckte sich den Hut tiefer in die Stirn.»Auf sie, Leute!»

Und dann schien ihre ganze Welt in einer einzigen ungeheuren Explosion in die Luft zu fliegen.

Niemand hatte sagen konnen, wie oft Odin ihre Breitseiten gegen den Feind abgefeuert hatte und wie oft sie im Gegenzug von den Franzosen mit Eisen und Schrot beharkt worden war. Jedes Zeitgefuhl verlor sich unter der erstickenden Rauchdecke, durch die immer wieder orangerote Feuerzungen zuckten; die Manner an den Kanonen feuerten und luden ohne zu denken, mechanisch wie seelenlose Marionetten.

Bolitho glaubte gelegentlich, in einer Gefechtspause von fern das scharfere Krachen leichterer Kaliber zu horen; wahrscheinlich verbissen sich dort druben Ganymede und Rapid in ihren ungleichen Kampf gegen die franzosische Fregatte.

Der Rauch hing so dicht zwischen den beiden Linienschiffen und stieg so hoch empor, da? er allen die Sicht nahm. Die anderen franzosischen Schiffe oder Herricks Geschwader mochten schon langsseits sein oder auch noch eine Meile entfernt — Bolitho hatte es nicht einmal erraten konnen; so hermetisch schlo? ihn Rauch und Kanonendonner vom ubrigen Tumult ab.

Uber ihren Kopfen wippten die Schutznetze unter dem Aufprall herabsturzender Spieren und Blocke; und dann wurden — gemeinsam und gleichzeitig, als hatten sie einander an den Handen gefa?t — drei Scharfschutzen von einer Kartatschenladung aus dem Gro?mars gefegt; ihre Schreie gingen unter im Getose des Gefechts.

Eine Kugel krachte durchs Schanzkleid, pflugte uber das mit Menschen vollbesetzte Achterdeck und durchschlug die Reling auf der gegenuberliegenden Seite. Vor Bolithos Augen farbten sich die Decksplanken rot vor Blut, das bis zum Besanbaum hinaufspritzte. Wie das Fleischerbeil eines Riesen war die Kugel zwischen Seesoldaten und Achterdeckswache gefahren.

Inch schrie immer wieder:»Einen Strich nach Luv, Mr. M'Ewan!«Aber der Master lag tot uber seinen beiden Rudergasten, und das Deck rund um die Gefallenen war rot gesprenkelt.

Mit kalkwei?em Gesicht trat ein anderer Rudergast ans Rad und griff in die Speichen, bis der Bug langsam herumzuschwingen begann.

Immer mehr Seesoldaten enterten in den Webeleinen auf und begannen, die feindlichen Offiziere druben aufs Korn zu nehmen.

Bolitho bi? die Zahne zusammen, als ein Schu? zwei Seeleute von ihrer Kanone dicht unter dem Achterdeck wegschleuderte;

dem einen war der Kopf abgerissen worden, der andere schrie gellend wie ein Tier, wahrend seine Hande sich um die Splitter krallten, die ihm aus Hals und Gesicht ragten.»Feuer!»

In den Lucken, die der wirbelnde Rauch lie?, gewahrte Bolitho immer wieder Szenen unsaglichen Leidens oder uberraschender Beherztheit. Die Pulverjungen rannten weiterhin gebuckt unter dem Gewicht der Kartuschen von Kanone zu Kanone. Ein Seemann stemmte sich mit au?erster Kraft in die Handspake, wahrend sein Stuckmeister ihm durch Rauch und Larm Anweisungen zubrullte. Ein Midshipman, noch junger als Stirling, pre?te beide Fauste in die Augen, um die Tranen uber seinen toten Freund zuruckzuhalten, der, von einer Schrotladung zerfetzt, davonge-schleift wurde.

«Und noch einmal, Jungs: Feuer!»

Allday drangte sich schutzend an Bolitho, weil das Musketenfeuer immer intensiver wurde. Rund um sie fiel und starb die Besatzung, wahrend die Uberlebenden ihren Ha? in den Rauch schrien und weiterfeuerten.

«Sehen Sie dort, Sir!«Allday deutete nach oben.

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