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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 65


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Wieder spurte Bolitho, wie ihm die unterdruckte Gemutsbewegung, die Anspannung den Atem verschlug. Die Hekla war da! Irgendwie hatte es Inch geschafft, ohne Eskorte, sogar ohne das andere Werferschiff, zum Geschwader zu sto?en!

Ohne eine weitere Au?erung des Admirals abzuwarten, sagte er:»Signal: >Kommandant sofort an Bord!<»

Erst dann wandte er sich an den Admiral, und seine Augen waren wieder ganz ruhig.»Mit Ihrer Erlaubnis, Sir, mochte ich jetzt versuchen, unsere Mission auszufuhren. «Er hielt inne, denn er sah, wie Broughton die Rote in die Wangen stieg.»Au?er Sie ziehen es immer noch vor, sich mit Piraten zu verbunden?»

Mit offensichtlicher Anstrengung schluckte Broughton und erwiderte:»Kommen Sie mit dem Kommandanten der Hekla zu mir, sobald er an Bord ist. «Damit wandte er sich ab und schritt steif zur Kampanje.

Bolitho blickte auf seine Hande. Sie zitterten, sahen aber sonst ganz normal aus — einen Moment hatte er gedacht, sein altes Fieber brache wieder aus, denn ihm war, als bebe er am ganzen Korper.

Doch es war nicht das Fieber. Es war etwas viel Starkeres.

Keverne kam von der anderen Seite zu ihm und fa?te gru?end an den Hut.»Komischer Kahn, Sir!«Unter Bolithos starrem Blick zuckte er zusammen.»Der Werfer, meine ich.»

Nun lachelte Bolitho; die Spannung lief ab wie Blut.

«Gerade jetzt der willkommenste Anblick, den ich seit langer, langer Zeit gehabt habe, Mr. Keverne. «Er zupfte an seinem durchgeschwitzten Hemd und schlo?:»Ich gehe nach unten und ziehe mich um. Rufen Sie mich, sobald das Boot der Hekla heran ist. Ich mochte ihren Kommandanten personlich begru?en. «Damit ging er.

«Wissen Sie«, sagte Keverne versonnen,»ich glaube, ich werde unseren Kommandanten nie verstehen.»

Weigall an der Reling fuhr herum.»Was haben Sie gesagt?»

«Nichts. «Keverne ging auf die andere Seite.»Traumen Sie weiter, Mr. Weigall.»

Er blickte zum Fockmast hoch, wo Broughtons Flagge baumelte, und dachte uber den Stimmungswechsel Bolithos nach. Aber anscheinend war das Warten vorbei — wenigstens etwas.

Nach der Ofenhitze des Tages war die Nachtluft beinahe eisig. Bo-litho stand am Bug der Kommandantengig und gab Allday ein Handzeichen.

«Auf Riemen!«blaffte Allday. Mit einem Schlag hoben sich die Riemen tropfend aus dem Wasser, und das Gurgeln der schwindenden Bugwelle klang auf einmal sehr laut in der tiefen Stille.

Bolitho wandte sich um und spahte angestrengt nach achtern. Sie kamen auf; am Bug der beiden vordersten Boote schimmerte phosphoreszierendes Seegras. Hier und da fiel es wie wei?e Federn von einem der umwickelten Riemen.

Da kam das erste Boot. Hande streckten sich vor, um ein gerauschvolles Aneinandersto?en zu verhindern. Es war Leutnant Bickford. Er sprach dienstlich und so normal, als melde er seine Division zur Musterung.»Die anderen sind dichtauf, Sir. Wie weit ist es noch, Ihrer Ansicht nach?»

Die beiden Boote dumpelten in der Brandung, und Bolitho fragte sich, wie weit das Geschwader gekommen sein mochte, als der Wind schlie?lich zu einer schwachen Brise abgeflaut war. Den ganzen Tag uber, wahrend der Vorbereitungen fur seinen Angriffsplan, hatte er darauf gewartet, da? der Wind einschlief; es war so etwas wie ein unerklarlicher Instinkt gewesen. Hatte es abgeflaut, bevor er fertig war, dann hatte der Plan verschoben, vielleicht sogar aufgegeben werden mussen.

«Noch ungefahr drei Kabellangen, glaube ich«, erwiderte er.»Jetzt geht's weiter, Mr. Bickford, also passen Sie gut auf.»

Ein neues Kommando, die Boote drifteten auseinander; und als die Riemen wieder arbeiteten, setzte sich Bolitho auf die Ducht und spahte nach Steuerbord voraus, wo der westliche Arm der Bucht zuerst in Sicht kommen wurde, vorausgesetzt, da? er die Abdrift richtig beurteilt hatte.

Er zwang sich, den hektischen Nachmittag nochmals zu uberdenken, um eine schwache Stelle in seinem kuhnen Plan zu entdecken. Jede s-mal hatte er Inchs Gesicht wieder vor Augen, horte er seine Stimme in der Heckkajute der Euryalus: eine Stimme, so mude und ausgelaugt wie die eines alten Mannes, nicht die des sechsundzwanzigjahrigen Inch.

Es fiel ihm schwer, sich Inch so vorzustellen, wie er einst als Erster Offizier gewesen war, diensteifrig, aber subaltern, loyal, aber unerfahren; und noch schwerer fiel ihm das, wenn er sich vergegenwartigte, was Inch jetzt fur ihn getan hatte.

Ungeduldig hatte Inch in Gibraltar auf die Eskorte gewartet; er wu?te genau, wie verzweifelt sie benotigt wurden. Doch schlie?lich war ihm klargeworden, da? er seine Eskorte nie bekommen wurde. Da hatte er allen Mut zusammengenommen und war beim zustandigen Admiral um Erlaubnis vorstellig geworden, allein loszusegeln. Typischerweise hatte ihm der Admiral diese Erlaubnis unter der schriftlich festgehaltenen Bedingung erteilt, da? das Ganze unter Inchs eigener

Verantwortung lief. Das zweite Werferschiff, die Devastation, hatte ebenfalls Anker gelichtet. Beide waren sie aus dem Schutz des Felsens von Gibraltar gesegelt; beide Kommandanten hatten standig damit gerechnet, von patrouillierenden spanischen Fregatten angegriffen zu werden.

Als Inch seine Geschichte erzahlte, hatte Bolitho daran denken mussen, was er selbst uber dessen Gluck gesagt hatte. Auch jetzt hatte Inch wieder Gluck gehabt, denn kein einziges Schiff war in Sicht gekommen. Bis heute fruh, als Inchs Ausguck eine schnell aus einer Nebelbank heraussegelnde spanische Fregatte gemeldet hatte. Bolitho zweifelte kaum daran, da? es dieselbe war, die schon die Coquette gesichtet hatte, und die hochstwahrscheinlich mit gro?ter Eile die Nachricht von Broughtons Angriff auf Djafou nach Spanien brachte. Vielleicht hatte der Kommandant gedacht, die beiden sonderbaren kleinen Schiffe gehorten zu einem Verband, der ihn abfangen sollte. Sonst hatte er sie kaum angegriffen.

Inch hatte gefechtsklar gemacht und seine paar Mann auf Stationen befohlen. Der andere Werfer stand etwa eine halbe Meile vor ihm.

Unter Vollzeug hatte die Zweiunddrei?iger-Fregatte gewendet, um den Windvorteil zu bekommen; gleich ihre erste Breitseite hatte die Devastation entmastet und eine Salve Schrapnell und Kettenkugeln uber ihr Deck gefegt. Aber der kleine Werfer war kraftig gebaut, und seine Geschutze hatten ebenso energisch geantwortet. Inch hatte gesehen, wie mehrere Kugeln in den Rumpf des Feindes dicht an der Wasserlinie einschlugen. Doch eine zweite wutende Breitseite hatte die Devastation endgultig zum Schweigen gebracht.

Inch hatte fur sein Schiff das gleiche erwartet; doch hatte er seine Hekla zwischen die Fregatte und den anderen Werfer manovriert und das Feuer eroffnet. Vielleicht hatte der spanische Kommandant damit gerechnet, Inch wurde abdrehen und fliehen, nachdem er gesehen hatte, wie es seinem Begleitschiff ergangen war; oder vielleicht rechnete er auch damit, die Bramsegel der Coquette in voller Fahrt uber der Kimm auftauchen zu sehen. Er hatte jedenfalls genug gehabt und abgedreht. Inch konnte Boote zu Wasser lassen und die Uberlebenden des Schwesterschiffes, das gekentert war und sank, an Bord nehmen.

Es war Bolitho klar, da? Inch zwischen zwei hochst realen Gefuhlen hin- und hergerissen war. Der Verlust der Devastation und des gro?ten Teils ihrer Mannschaft bekummerte ihn tief; hatte er nicht so gedrangt, lage sie immer noch unbeschadigt in Gibraltar vor Anker.

Doch als Bolitho skizzierte, was er in dieser Nacht vorhatte, da hatte er auch wieder etwas vom alten Inch gesehen: namlich — als seine Haupteigenschaften, die er so sehr zu schatzengelernt hatte — bedingungsloses Vertrauen und Stolz.

Jetzt ankerte Inch mit der Hekla, seinem ersten selbstandigen Kommando, hinter der gegenuberliegenden Landzunge, und sehr bald wurde er etwas in der bisherigen Marinegeschichte vollig Neues probieren: den indirekten Beschu?. Mit Bolitho und seinem eigenen Stuckmeister war er an der au?ersten Spitze des schnabelformigen Vorsprungs an Land gegangen, wo die Marine-Infanteristen in der gluhenden Sonne wie tot herumlagen, und hatte eine sorgfaltige Lageskizze der Festung aufgenommen. Bolitho hatte keinen Ton gesagt, um Inchs Konzentration nicht zu storen; er hatte mit hochstem Interesse zugesehen, wie gekonnt Inch dabei zu Werke ging. Entfernungen, Schu?winkel, Hohen wurden eingetragen; der Stuckmeister hatte allerlei von Ladung, Pulvermengen und Zundung gemurmelt — zum Teil war es fur Bolitho wie eine Fremdsprache gewesen.

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