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Reineke Fuchs - Goethe Johann Wolfgang - Страница 7


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Malt' es einer auf Leinwand, es ware seltsam zu sehen,

Wie er dem Pfaffen den Speck und seine Schinken bezahlte.

Auf die Stra?e warfen sie ihn und schleppten ihn eilig

Uber Stock und Stein; es war kein Leben zu spuren.

Und er hatte sich unrein gemacht, da warf man mit Abscheu

Vor das Dorf ihn hinaus: er lag in schlammiger Grube,

Denn sie glaubten ihn tot. In solcher schmahlichen Ohnmacht

Blieb er, ich wei? nicht wie lange, bevor er sein Elend gewahr ward.

Wie er noch endlich entkommen, das hab ich niemals erfahren.

Und doch schwur er hernach (es kann ein Jahr sein), mir immer

Treu und gewartig zu bleiben; nur hat es nicht lange gedauert.

Denn warum er mir schwur, das konnt ich leichtlich begreifen:

Gerne hatt er einmal sich satt an Huhnern gegessen.

Und damit ich ihn tuchtig betroge, beschrieb ich ihm ernstlich

Einen Balken, auf dem sich ein Hahn des Abends gewohnlich

Neben sieben Huhnern zu setzen pflegte. Da fuhrt' ich

Ihn im stillen bei Nacht, es hatte zwolfe geschlagen,

Und der Laden des Fensters, mit leichter Latte gestutzet,

Stand (ich wu?t es) noch offen. Ich tat, als wollt ich hineingehn;

Aber ich schmiegte mich an und lie? dem Oheim den Vortritt.

Gehet frei nur hinein, so sagt ich: wollt Ihr gewinnen,

Seid geschaftig, es gilt! Ihr findet gemastete Hennen.

Gar bedachtig kroch er hinein und tastete leise

Hier- und dahin und sagte zuletzt mit zornigen Worten:

O wie fuhrt Ihr mich schlecht! ich finde wahrlich von Huhnern

Keine Feder. Ich sprach: Die vorne pflegten zu sitzen,

Hab' ich selber geholt, die andern sitzen dahinten.

Geht nur unverdrossen voran und tretet behutsam.

Freilich der Balken war schmal, auf dem wir gingen. Ich lie? ihn

Immer voraus und hielt mich zuruck und druckte mich ruckwarts

Wieder zum Fenster hinaus und zog am Holze; der Laden

Schlug und klappte, das fuhr dem Wolf in die Glieder und schreckt' ihn;

Zitternd plumpt' er hinab vom schmalen Balken zur Erde.

Und erschrocken erwachten die Leute, sie schliefen am Feuer.

Sagt, was fiel zum Fenster herein? so riefen sie alle,

Rafften behende sich auf, und eilig brannte die Lampe.

In der Ecke fanden sie ihn und schlugen und gerbten

Ihm gewaltig das Fell; mich wundert, wie er entkommen.

Weiter bekenn ich vor Euch: da? ich Frau Gieremund heimlich

Ofters besucht und offentlich auch. Das hatte nun freilich

Unterbleiben sollen, o war es niemals geschehen!

Denn solange sie lebt, verwindet sie schwerlich die Schande.

Alles hab ich Euch jetzt gebeichtet, dessen ich irgend

Mich zu erinnern vermag, was meine Seele beschweret.

Sprechet mich los! ich bitte darum; ich werde mit Demut

Jede Bu?e vollbringen, die schwerste, die Ihr mir auflegt.

Grimbart wu?te sich schon in solchen Fallen zu nehmen,

Brach ein Reischen am Wege, dann sprach er: Oheim, nun schlagt Euch

Dreimal uber den Rucken mit diesem Reischen und legt es,

Wie ichs Euch zeige, zur Erde und springet dreimal daruber;

Dann mit Sanftmut kusset das Reis und zeigt Euch gehorsam.

Solche Bu?e leg ich Euch auf und spreche von allen

Sunden und allen Strafen Euch los und ledig, vergeb Euch

Alles im Namen des Herrn, soviel Ihr immer begangen.

Und als Reineke nun die Bu?e willig vollendet,

Sagte Grimbart: Lasset an guten Werken, mein Oheim,

Eure Besserung spuren und leset Psalmen, besuchet

Flei?ig die Kirchen und fastet an rechten gebotenen Tagen;

Wer Euch fraget, dem weiset den Weg, und gebet den Armen

Gern, und schworet mir zu, das bose Leben zu lassen,

Alles Rauben und Stehlen, Verrat und bose Verfuhrung,

Und so ist es gewi?, da? Ihr zu Gnaden gelanget.

Reineke sprach: So will ich es tun, so sei es geschworen!

Und so war die Beichte vollendet. Da gingen sie weiter

Nach des Koniges Hof. Der fromme Grimbart und jener

Kamen durch schwarzliche fette Gebreite; sie sahen ein Kloster

Rechter Hand des Weges. Es dienten geistliche Frauen,

Spat und fruh, dem Herren daselbst und nahrten im Hofe

Viele Huhner und Hahne, mit manchem schonen Kapaune,

Welche nach Futter zuweilen sich au?er der Mauer zerstreuten.

Reineke pflegte sie oft zu besuchen. Da sagt' er zu Grimbart:

Unser kurzester Weg geht an der Mauer voruber;

Aber er meinte die Huhner, wie sie im Freien spazierten.

Seinen Beichtiger fuhrt' er dahin, sie nahten den Huhnern;

Da verdrehte der Schalk die gierigen Augen im Kopfe.

Ja, vor allen gefiel ihm ein Hahn, der jung und gemastet

Hinter den andern spazierte, den fa?t' er treulich ins Auge,

Hastig sprang er hinter ihm drein; es stoben die Federn.

Aber Grimbart, entrustet, verwies ihm den schandlichen Ruckfall.

Handelt Ihr so? unseliger Oheim, und wollt Ihr schon wieder

Um ein Huhn in Sunde geraten, nachdem Ihr gebeichtet?

Schone Reue hei? ich mir das! Und Reineke sagte:

Hab ich es doch in Gedanken getan! O teuerster Oheim,

Bittet zu Gott, er moge die Sunde mir gnadig vergeben.

Nimmer tu ich es wieder und la? es gerne. Sie kamen

Um das Kloster herum in ihre Stra?e, sie mu?ten

Uber ein schmales Bruckchen hinuber, und Reineke blickte

Wieder nach den Huhnern zuruck; er zwang sich vergebens.

Hatte jemand das Haupt ihm abgeschlagen, es ware

Nach den Huhnern geflogen; so heftig war die Begierde.

Grimbart sah es und rief. Wo la?t Ihr, Neffe, die Augen

Wieder spazieren? Furwahr, Ihr seid ein ha?licher Vielfra?!

Reineke sagte darauf: Das macht Ihr ubel, Herr Oheim!

Ubereilet Euch nicht und stort nicht meine Gebete;

La?t ein Paternoster mich sprechen. Die Seelen der Huhner

Und der Ganse bedurfen es wohl, soviel ich den Nonnen,

Diesen heiligen Frauen, durch meine Klugheit entrissen.

Grimbart schwieg, und Reineke Fuchs verwandte das Haupt nicht

Von den Huhnern, solang er sie sah. Doch endlich gelangten

Sie zur rechten Stra?e zuruck und nahten dem Hofe.

Und als Reineke nun die Burg des Konigs erblickte,

Ward er innig betrubt; denn heftig war er beschuldigt.

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