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Mauern aus Holz, Manner aus Eisen: Admiral Bolitho am Kap der Entscheidung - Kent Alexander - Страница 61


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«Was fur ein Zeitpunkt fur eine Konferenz!«Bolitho blickte Jenour und Allday an. Dann wandte er sich an Keen.»Ich nehme eines unserer Wachboote. Es mu? ja ziemlich dringend sein, wenn er nicht bis morgen fruh warten will.»

Sie eilten zur Pforte, unter der das Boot festmachen durfte, und Bolitho sagte im Absteigen:»Sie wissen, was Sie zu tun haben, Val. Wenn Sie angegriffen werden, kappen Sie die Ankertrossen — von den Booten aus, wenn notig.»

Dann sa? er unten im Boot zwischen Jenour und dem Offizier der Wache. Ihm war, als wurde er uber flussiges Feuer gerudert. Kleine Stucke verbranntes Holz trieben gegen das Boot, und immer wieder zischte hei?e Asche ins Wasser.

Auf dem Flaggschiff begru?te ihn Admiral Gambier auf seine kuhle Art.»Tut mir leid, da? ich Sie zu dieser Stunde herbitten mu?. Aber wir sind in einer Zwangslage.»

Jemand nahm Bolitho den Hut ab und reichte ihm dafur ein Glas eiskalten Rheinweins. In der Kajute des Admirals standen alle Turen offen. Qualm waberte durch den Raum, als nahere sich ein Brander. Offiziere in Blau und Rot standen herum, und Gambier musterte sie mi?billigend.»Die Herren gratulieren sich schon — noch ehe die Danen sich ergeben haben.»

«Die Danen «hatte auch Gambier gesagt, nicht» der Feind».

«Wir gehen in die Kajute meines Kapitans«, schlug er vor.»Da ist es etwas ruhiger.»

Die Kajute — ahnlich, aber alter als Keens Kajute auf der Black Prince — erhellte nur eine einzige Lampe. Vor den Heckfenstern brannte die Stadt wie das Tor zur Holle.

Gambier wandte sich kurz an einen Fahnrich.»Holen Sie ihn!«Und zu Bolitho:»Gut, da? Sie die Schiffe vom Kap mitgebracht haben. Mein Kapitan ist des Lobes voll daruber.»

Man horte drau?en Schritte, und Gambier sagte leise:»Ich warne Sie, das Gesicht des Mannes ist durch eine Wunde furchterlich entstellt.»

Bolitho fuhr herum.»James Tyacke!»

«Er hat nicht gesagt, da? er Sie kennt. Komischer Kerl!»

Tyacke trat ein, gebuckt wegen der niedrigen Decke; Bolitho ergriff seine Hand und schuttelte sie herzlich.

Wenn Gambier beeindruckt war, zeigte er es nicht.»Berichten Sie Sir Richard, was Sie gesehen haben, Commander.»

Als Tyacke beschrieb, wo und wie er funf franzosische Schiffe entdeckt hatte und wie Herricks Konvoi zu ihnen stand, stiegen in Bolitho Wut und Verachtung auf. Man hatte ihm ja nicht glauben wollen.

«Und Sie sind dessen ganz sicher, Commander?«fragte Gambier zum wiederholten Male.

Tyacke trat aus dem Schatten und zeigte einen Augenblick sein zerstortes Gesicht.»Ein Linienschiff zweiten Ranges, vielleicht sogar noch gro?er, und ein zweites Linienschiff dahinter. Dazu ein paar weitere Schiffe. Ich hatte keine Zeit, sie lange zu studieren.»

Gambier sagte:»Ich hatte nicht damit gerechnet, da? Konteradmiral Herrick selbst Schutz brauchen konnte. Das war ein Fehler. Ich hatte Ihr Nordseegeschwader auf seiner Station lassen sollen.»

Bolitho unterbrach ihn scharf:»Glauben Sie, da? der Feind den Konvoi schon entdeckt hat?»

Tyacke zuckte die Schultern.»Das bezweifle ich. Aber er wird sie finden, wenn sie Kurs und Geschwindigkeit beibehalten.»

Bolitho wandte sich an den Admiral:»Ich bitte um Erlaubnis, mit meinem Geschwader zu ihrer Entlastung auszulaufen, Sir!»

«Unmoglich! Kommt gar nicht in Frage. Die meisten Ihrer Schiffe stehen in den Ostseezugangen. Sie wurden zwei Tage brauchen, ehe sie zum Konvoi sto?en.»

«Dann wird der Konvoi vernichtet und sein Begleitschutz auch«, sagte Tyacke bitter.

Der Admiral runzelte die Stirn.»Aber Ihr Flaggschiff konnen Sie dazu nehmen — und ein zweites. Die Nicator, sie hat neben Ihnen geankert. Das alte Madchen bricht uns sonst noch auseinander, wenn es hier dauernd schie?en mu?. «Er unterbrach sich.»Doch wer soll Sie durch den Sund lotsen?»

«Ich kenne mich aus, Sir. Unter Nelson war ich schon mal hier.»

«Ich werde voraussegeln, Sir, falls Sie mir trauen«, warf Tyacke ein.

Gambier begleitete sie zur Pforte, dann fragte er seinen Flaggkapitan:»Bin ich eigentlich ein schwieriger Vorgesetzter?«Der Kapitan lachelte.»Es geht, Sir.»

Gambier sah dem Wachboot nach, das hastig durch den Hafen gerudert wurde, immer wieder erleuchtet von den Branden in der Stadt.»Eben hatte ich auf meinem eigenen Flaggschiff das Gefuhl, da? Bolitho hier den Oberbefehl hat, nicht ich.»

Auf der Black Prince gab Bolitho seine Befehle, als hatte er sie langst ausgearbeitet.»Schicken Sie ein Boot zu Ihrem alten Schiff, Val. Die Nicator soll sofort Anker lichten und uns folgen. «Er ergriff seinen Arm.»Und bitte keine Diskussionen. Tyackes Larne wird uns hinauslotsen. Ich habe doch geahnt, da? so etwas passiert!»

Der gro?e Dreidecker erwachte plotzlich zum Leben, als die Trommeln wirbelten und die Besatzung auf ihre Manoverstationen eilte. Alles war besser, als hier zu ankern und in dieses Inferno einzustimmen. Nur zu gern verlie?en sie den Hafen. Das Gangspill klickte schon, bald wurde der Heckanker aufgeholt sein. Eine Hecklaterne glitt ubers Wasser, und gelegentlich konnte Bolitho im Flammenschein dahinter den Umri? der Larne erkennen.

Zwei gro?e Brandbomben fielen gleichzeitig auf die Stadt und beleuchteten Dacher und Schiffe wie ein grelles Feuerwerk. Bolitho hatte die Hand vor das verwundete Auge geschlagen. Als der riesige Ball verglomm, zog er sie weg. Er sah seine Umgebung wie durch Wolken oder ein beschlagenes Glas.»Doch nicht jetzt, lieber Gott, nicht jetzt!«murmelte er verzweifelt.»Anker ist kurzstag, Sir!»

Im Sprachrohr horte sich Keens Stimme fremd an.»Wie verlauft die Trosse, Mr. Sedgemore?«Er wartete auf den nachsten Feuerblitz, um den Winkel zu erkennen, den ihm der Leutnant mit ausgestrecktem Arm wies. Im Hafen war sehr wenig Platz, Keen mu?te genau berechnen, wie sein Schiff sich bewegen wurde, wenn der Anker freikam. Cazalet brullte:»Marssegel setzen!«Und nach ein paar Sekunden:»Achtung, Achterdeckswache!»

Die unteren Stuckpforten der Black Prince schienen fast das Wasser zu beruhren, als von vorn der Schrei kam:»Anker ist frei, Sir!»

Bolitho griff haltsuchend in die Netze und rieb sich das Auge.»Kann ich helfen, Sir Richard?«flusterte Jenour neben ihm.

Statt der erwarteten heftigen Abfuhr horte er nur ein leises Stohnen.»Ich verliere mein Augenlicht, Stephen. Aber wurden Sie das bitte fur sich behalten?»

Jenour war zu erschuttert, um zu antworten. So nickte er nur.

«Es darf niemand erfahren!«Bolitho packte seinen Arm, bis Jenour vor Schmerz das Gesicht verzog.»Da drau?en warten Freunde auf unsere Hilfe.»

Keen trat zu ihnen.»Schiff ist in Fahrt, Sir. «Dann sah er von einem zum anderen und begriff sofort, was geschehen war.»Soll ich den Schiffsarzt rufen lassen?»

Bolitho schuttelte den Kopf. Vielleicht wurde die Trubung ja vorubergehen. Wenn der Morgen anbrach, konnte er moglicherweise so gut sehen wie vorher.»Nein, danke, Val. Es wissen schon zu viele. Segeln Sie hinter der Hecklaterne der Larne her und schicken Sie Ihren besten Lotgast in den Bug.»

Aus der Dunkelheit tauchte Allday mit einem Becher auf. Bolitho trank und schmeckte Kaffee mit Rum und noch etwas. Er fuhlte, wie er sich entspannte.»Das hat gut getan, alter Freund. Jetzt ist es wohl vorbei. «Er reichte Allday den Becher zuruck.

Doch als er sich nach der brennenden Stadt umsah, hing der Nebel immer noch vor seinem linken Auge.

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