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Mauern aus Holz, Manner aus Eisen: Admiral Bolitho am Kap der Entscheidung - Kent Alexander - Страница 59


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Adam wandte sich ab.»Ich wei?, Onkel, du bist immer mein Rettungsanker. Aber mir fehlt nichts.»

Bolitho brachte ihn zur Treppe, denn ihm wurde plotzlich klar, da? dies vor dem kommenden Gefecht ihr letztes Treffen war. Vielleicht sogar ihr allerletztes in diesem Leben. Da? es ein Gefecht geben wurde, spurte Bolitho in allen Knochen. Ein Schauer lief ihm uber den Rucken.

«Allday hat mir von seinem Sohn berichtet«, sagte er beim Abschied.

Adam fuhr aus seinen Gedanken hoch.»Tut mir leid, aber John Allday gehort auf kein Kriegsschiff. Ich wei?, was der Vater denkt, aber der Sohn wurde fallen, wenn er noch langer an Bord bliebe. Ich kenne die Zeichen.»

Das klang, als sprache ein alterer Mann, ein Mann mit viel Erfahrung.»Du bist sein Kommandant«, antwortete Bolitho,»und kennst ihn wahrscheinlich besser als sein Vater.»

Adam reichte ihm die Hand.»Meine besten Wunsche an Lady Catherine, wenn du ihr wieder schreibst.»

«Danke. Wir sprechen oft von dir. «Wieder wollte er ihn fragen, was ihn bedruckte, doch er lie? es. Adam glich ihm zu sehr. Er wurde erst reden, wenn er selbst es fur richtig hielt.

Adam gru?te und bat formell:»Ihre Erlaubnis, das Schiff zu verlassen?»

«Aye, Leutnant. Und Gott mit Ihnen.»

Die Trommeln wirbelten. Am Fu? der Leiter halfen zwei Schiffsjungen, Adams Boot in der See ruhig zu halten.»Ich mochte nur wissen, was ihn bedruckt, Val.»

Keen ging mit Bolitho zum Achterdeck.»Vermutlich eine Dame, Sir. Die bringen Unruhe ins Herz, wie wir wissen.»

Bolitho sah Allday an einem festgezurrten Zwolfpfunder stehen, allein unter all den Mannern.»Komm mit nach achtern«, sagte er leise,»auf ein Glas. Ich mochte dich etwas fragen.»

Allday schuttelte sich in der Dammerung wie ein alter nasser Hund.»Ja, jetzt konnte ich ein Glas vertragen. Danke, Sir Richard.»

Leutnant Cazalet, gerade bei seiner Abendrunde, blieb neben Jenour stehen. Sie sahen beide, wie der Vizeadmiral und sein Bootssteurer im Niedergang verschwanden.»Ein au?ergewohnliches Paar, Mr. Jenour«, meinte der Erste.

Jenour sah in Cazalet einen guten Offizier, genau wie ihn ein Kapitan brauchte, aber mehr nicht.»Ich kann mir den einen nicht ohne den anderen vorstellen«, antwortete er.

Aber Cazalet war schon verschwunden. Jenour begann daruber nachzudenken, wie er das an diesem Tag Erlebte in einem Brief nach Hause berichten konnte.

Kapitan Hector Gossage, Kommandant des Vierundsiebzigers Benbow, lief unruhig auf dem Achterdeck hin und her, die Augen im harten Sonnenlicht zusammengekniffen. Gerade waren acht Glasen geschlagen worden und die Vormittagswache angetreten. Schon jetzt kam ihm die Hitze unertraglich vor. Gossage verfluchte ihr langsames Vorankommen und den Teer, der an seinen Sohlen kleben blieb. An Steuerbord sah er die lange Reihe der Versorgungsschiffe, die sich bis an die diesige Kimm erstreckte. Wie lange wurde die Fahrt nach Kopenhagen noch dauern, wo sie Admiral Gambiers Flotte und die Armee versorgen sollten?

Gossage war stolz auf die Benbow. Sie hatte seit ihrem Stapellauf fast ununterbrochen Dienst getan und viele erfahrene Matrosen und Offiziere an Bord erlebt. Falls es so etwas wie gluckhafte Schiffe gab, dann war sie eins.

Er sah die offenen Decksluken und fragte sich, wann der Konteradmiral an Deck kommen wurde. Seit dem Tod seiner Frau hatte er sich stark verandert. Gossage war klug genug, uber all das Schweigen zu bewahren, was sein Admiral seither ubersehen oder schlicht vergessen hatte. So etwas konnte leicht auf ihn, den Flaggkapitan, zuruckfallen. Er war fast vierzig und wollte spatestens in einem Jahr den Wimpel eines Kommodore fuhren. Au?erdem war Herrick immer ein verstandnisvoller Vorgesetzter gewesen, horte gern zu und nahm auch Ideen wohlwollend auf. Aber jetzt. Gossage bi? sich auf die Lippen, als er an die vielen Nachte dachte, in denen der betrunkene Herrick kaum noch hatte sprechen konnen. Und das war ein Mann, der fruher jeden Offizier davor gewarnt hatte, den Alkohol als Krucke fur seine eigenen Schwachen zu benutzen.

Er nahm ein Fernglas aus dem Gestell und suchte die Reihe der Schiffe ab. Sie lagen tief im Wasser und krochen nur langsam vorwarts. Der Wind hatte nachts auf Nord gedreht, bis zum Skagerrak brauchten sie also gewi? noch einen ganzen Tag. Es war ein wichtiger Geleitzug, den sie schutzten: zweihundert Kavalleristen der Light Brigade mit ihren Pferden, au?erdem Gardeinfanteristen und Seesoldaten mit Vorraten, Waffen und Munition, wie sie eine Armee fur eine lange Belagerung brauchte. Gossages Sohlen losten sich schmatzend vom Teer zwischen den Planken. Aber bei diesem Tempo wurde der Krieg vorbei sein, ehe sie Kopenhagen erreichten.

Er suchte im Glas das zweite Begleitschiff, die Egret. Er entdeckte sie, aber die Sonne blendete ihn. Die Egret war ein uralter Zweidecker mit sechzig Kanonen. Sie hatte lange als Ausbildungsschiff vor Anker gelegen, bis dieser Krieg ihren erneuten Einsatz forderte. Ein Uberrest. Aber Hauptsache, sie schwamm, damit die Lords der Admiralitat ihre Sollzahlen erreichten.

Beim ersten Tageslicht hatte ein Ausguck weit voraus an Steuerbord Land gesichtet, ein Schatten nur, den der Dunst des Augustmorgens schnell wieder verschluckte, ehe die Sonne die Nordsee in eine glasige Flache verwandelte, uber der die Hitze flimmerte.

Leutnant Gilbert Bowater kam den Niedergang herauf, gru?te und meldete:»Konteradmiral Herrick ist auf dem Weg nach oben, Sir. «Selbst dieser unscheinbare Flaggleutnant versuchte neuerdings, dem Admiral moglichst aus dem Weg zu gehen.

Die Morgenwache richtete sich auf, und der Gehilfe des Masters starrte wie gebannt auf den Kompa?. Gossage begru?te Herrick.»Der Nordwind steht durch, Sir. Und der Konvoi halt seit dem Morgengrauen seine Formation.»

Herrick ging zum Kompa?hauschen und blatterte in den feuchten Seiten des Logbuchs. Sein Mund fuhlte sich wie ausgedorrt an, und als er sich umdrehte, schwindelte es ihn im gnadenlosen Licht der Sonne. Er spahte zu den Schiffen hinuber, die sie seit Great Yarmouth begleiteten — eine sinnlose Last, keine stolze Pflicht.

Gossage beobachtete ihn, auf alles gefa?t.»Ich habe den Bootsmann und seinen Leuten befohlen, das stehende Gut zu teeren, Sir. Das Schiff soll gut aussehen, wenn wir einlaufen.»

Zum ersten Mal bemerkte Herrick seinen Flaggleutnant.»Nichts zu tun, Bowater?«fuhr er ihn an. Zu Gossage sagte er:»Lassen Sie den Konvoi nicht trodeln wie eine Herde Schafe, Kapitan. Signal an Egret: Sie soll aufschlie?en und die Reihe anfuhren!«Sein Arger ging mit ihm durch.»Das mu? ich Ihnen doch nicht erst sagen, Mann!»

Gossage wurde rot und bemerkte, wie die Manner am Ruder sich ansahen.»Wir haben ziemlichen Dunst, Sir. Da ist es nicht leicht, durch Signale in Kontakt zu bleiben.»

Herrick lehnte sich an die Netze.»So ein Flu?schiffer braucht auch einen Monat, um ein Signal weiterzugeben. «Plotzlich drehte er sich um.»Also lassen Sie endlich eine Kanone abfeuern, das wird die Egret aufwecken!»

Gossage rief uber die Schulter:»Mr. Piper, den Stuckmeister zu mir! Und machen Sie das Buggeschutz an Steuerbord klar!»

Herrick fuhlte, wie die zunehmende Hitze seinen Durst verschlimmerte.

«Klar zum Feuern, Sir!»

Er nickte kurz und zuckte zusammen, als der Schmerz durch seinen Schadel raste. Die Lafette ruckte in ihre Brocktaue zuruck, in der feuchten Luft hing der Rauch fast unbeweglich. Herrick lauschte dem Echo des Schusses nach. Die Versorgungsschiffe schlichen mude weiter, als sei nichts geschehen.»Einen guten Mann nach oben!«befahl er.»Wenn die Egret in Sicht kommt, will ich es sofort wissen!»

«Wenn wir unsere Fregatte noch bei uns hatten. «warf Gossage ein.

Herrick sah ihn unwirsch an.»Haben wir aber nicht. «Er machte eine fahrige Bewegung.»Hier gibt es nur noch uns und diese lahmen Barken da!»

Ein Kanonenschu? hallte uber das Wasser, und Gossage meldete:»Die Egret antwortet, Sir. «Herrick zupfte an seinem Halstuch.»Sie soll sofort zum Flaggschiff aufschlie?en!»

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