Выбери любимый жанр

Mauern aus Holz, Manner aus Eisen: Admiral Bolitho am Kap der Entscheidung - Kent Alexander - Страница 14


Изменить размер шрифта:

14

Warren richtete sich auf, aber ein heftiger Husten uberfiel ihn.

«Ich mochte auf Ihrem Schoner mitsegeln, Mr. Tyacke«, fuhr Bolitho fort und registrierte Uberraschung und Unglauben im Gesicht des anderen.»Ich bin kleine Schiffe gewohnt, machen Sie sich also keine Sorge um meine — hm — Wurde.»

Der Commodore verlie? die Kajute, doch Bolitho horte ihn noch immer husten. Jenour sah dem Schreiber uber die Schulter, der den Befehl in Schonschrift zu Papier brachte.

Einen Augenblick schien es, als seien sie beide allein in der Kajute.»Wo ist das passiert?«fragte Bolitho leise.

Der Leutnant zuckte zusammen und hielt dann seinem Blick stand.»In der Schlacht bei Abukir, Sir. Ich war auf der Majestic.»

«Unter Kapitan Westcott. Ein guter Mann. Schade um ihn. «Der Admiral beruhrte vorsichtig das Lid uber seinem verletzten Auge.»Bitte kehren Sie auf die Miranda zuruck. Sobald Ihre Prise einlauft, sollten wir ankerauf gehen. Ich mochte mir das Kap genauer ansehen, auch das Land und die See dahinter. Hier an Bord bin ich zu nichts nutze.»

Als Tyacke die Kajute verlassen wollte, rief ihn Bolitho noch einmal zuruck.»Sie sind ein tapferer Mann, Mr. Tyacke. Geben Sie mir Ihre Hand. «Sein Griff war fest.»Sie haben mir Mut gemacht. Vielen Dank!»

Etwas verwirrt fand Tyacke sich im Beiboot der Miranda wieder. Simcox sa? an der Pinne, aufgeregt und neugierig. Tyacke wartete, bis die Manner ihren Takt fanden; ohne Vorbereitung sagte er dann:»Der Admiral will mit uns zum Kap.»

«Ein Admiral? Auf der Miranda?»

Der Leutnant nickte nur.

Irgendwas war an Bord des Flaggschiffs vorgefallen, spurte Simcox. Irgend etwas Wichtiges. Hoffentlich hatte niemand Tyacke verletzt.»Ich wette, Sie haben vergessen, ihn um das Bier zu bitten!«sagte er.

Aber Tyacke horte gar nicht zu.»Und wenn es sein mu?, werden wir mit diesem Admiral zur Holle und zuruck segeln, so wahr ich hier sitze«, murmelte er. Dann schwiegen sie, bis das Boot an der Miranda festmachte.

Richard Bolitho quetschte sich in die Ecke seiner Koje auf der Miranda und streckte die Beine aus. Sie war wei? Gott ein unruhiges Schiff. Er war alle Arten von Seegang gewohnt, aber hier an Bord meldete sich selbst sein abgeharteter Magen.

Tyacke war seit dem Ankerlichten an Deck geblieben. Obwohl Bolitho nur ein Stuck blauen Himmel durch das Skylight sah, hoffte er auf stetigeren Seegang, wenn sie erst einmal weiterab von Land standen, jenseits der unruhigen Kustenstromung. Er bedauerte, da? Ozzard nicht mitgekommen war, der seine Wunsche erriet, noch ehe er sie aussprechen konnte. Aber auf diesem kleinen Schiff war der Raum zu beengt. Und die Mannschaft der Miranda hatte es sicher nicht gern gesehen, wenn er seinen eigenen Steward mitbrachte. Er hatte auf dem Weg in die Kajute Uberraschung, Neugier und Ablehnung in den Augen der Manner entdeckt. Sie sahen sein AnBord-Kommen nicht als Ehre, sondern als Eindringen eines Fremden. Gut, da? auch Jenour auf dem Flaggschiff geblieben war; seine Augen und Ohren waren dort nutzlicher.

Bolitho hatte das Sklavenschiff neben einem der Versorger festmachen gesehen, war aber nicht an Bord gegangen. Er hatte von der Frau in der Achterkajute gehort und von dem Deserteur, der jetzt in Eisen auf sein Urteil wartete. Aber Tyacke hatte in seinem Bericht sicherlich nicht alles erwahnt.

Er horte, da? sich das Marssegel knallend im Wind blahte, und meinte zu spuren, wie das Schiff sich in seinen neuen Kurs fand. Dabei fiel ihm wieder Alldays Kritik ein:»Das ist nichts fur einen Vizeadmiral. Jedes Kohlenschiff bietet mehr Bequemlichkeit.»

Allday war jetzt irgendwo an Deck, entweder immer noch allein oder schon neben einem neuen Kumpel bei einem Schluck Rum. Auf diese Weise erfuhr er in wenigen Stunden mehr uber Besatzung und Schiff als Bolitho in einem ganzen Jahr.

Den verwundeten Midshipman hatte Tyacke auf der Themis in der Obhut des Arztes gelassen, aber nichts weiter erwahnt. Bolitho fragte sich, ob Tyacke immer so verschlossen war; nur der Master schien so etwas wie sein Freund zu sein. Tyacke war wohl schon immer ein einsamer Mann gewesen, und die schreckliche Entstellung vergro?erte diese Einsamkeit noch.

Bolitho entrollte die Karte unter einer schwingenden Laterne; sie schaukelte langst nicht mehr so wild wie noch vor kurzem. Die gro?en Segel eines Schoners waren wie Flugel, sie hielten das Schiff mit seinem gro?en Tiefgang in einem Seegang, in dem andere Schiffe wie Korken getanzt hatten, auf relativ ebenem Kiel.

Bolitho studierte die Tiefenangaben auf der Karte, die Peilungen und Landmarken und rieb sein linkes Auge. Er schwitzte. Allday hatte wohl doch recht: Die Miranda war wirklich kein bequemer Aufenthaltsort. Die kleine, vollgestopfte Kajute erinnerte ihn an seine fruhere auf dem Kutter Supreme. 1803 hatten die Franzosen ihn aufgebracht und das Feuer eroffnet. Dabei war eine Kanonenkugel in einen Eimer Sand geschlagen und hatte ihn umgeworfen, mittags im hellsten Sonnenlicht. Als man Bolitho danach wieder auf die Beine half, umgab ihn Dunkelheit. Sein linkes Auge machte ihm seither Schwierigkeiten, und auf der Hyperion hatte er deshalb fast das Leben verloren. Die Folge der Verletzung war ein Nebel, der ihn manchmal halb erblinden lie?. Der beruhmte Chirurg Sir Piers Blachford hatte Bolitho gewarnt: Er musse sich schleunigst an Land untersuchen und behandeln lassen, wenn er das linke Auge nicht verlieren wollte. Aber eine Garantie fur den medizinischen Erfolg konnte auch Blachford nicht geben.

Bolitho meinte, tief im Innern des Auges Schmerz zu fuhlen. Das war nur Einbildung oder Furcht, schalt er sich. Naturlich hatte er an Land bleiben sollen zur Behandlung. Aber Manner mit seiner Erfahrung wurden auf See gebraucht, besonders nach der Schlacht von Trafalgar, seit Nelson gefallen war und der Feind an Land immer noch unbesiegt. Bald wurde sein nachster Angriff erfolgen.

Die Tur flog auf, Tyacke lie? sich schwer auf einen Stuhl fallen. Er atmete hastig wie nach einem Zweikampf, und sein Hemd war vollig durchna?t. Unwillkurlich hatte er sich so gesetzt, da? sein entstelltes Gesicht im Schatten blieb.

«Wir laufen rechtweisend Sud, Sir«, berichtete er.»Der Wind schralt ein bi?chen, aber das ist gut fur den Fall, da? wir schnell uber Stag gehen mussen. Sind Sie sicher, da? Sie auf Ihre Rangabzeichen verzichten wollen?»

Bolitho lachelte. Von der Decke hing sein Uniformrock ohne Schulterstucke; er sah aus wie der Tyackes.»Nicht immer sagt das Etikett etwas uber den Inhalt aus. Ich hoffe, Ihre Leute fuhlen sich wohler, wenn sie mich ohne Epauletten sehen. Ich mochte es so, also machen Sie sich keine Gedanken. Ist Ihre Besatzung wohlauf?»

«Bis auf einen Mann — ja. Mit dem mu? ich noch reden. «Das klang etwas besorgt.»Eine interne Sache, Sir Richard, die mit unserem Auftrag nichts zu tun hat.»

«Schon gut. «Bolitho faltete die Karte zusammen. Die Mannschaft der Miranda war vollzahlig bis auf den Midshipman, der das Leben des Mastergehilfen gerettet hatte. Eine interne Sache, hatte Tyacke gesagt. Also nicht meine, dachte Bolitho.

Tyacke sah ihn lacheln und entspannte sich etwas.»Es wird gleich zu essen geben, Sir.»

Bolitho spurte seinen Magen knurren. Ja, er hatte Hunger, trotz allem. Wenigstens behelligte ihn sein verletztes Auge jetzt nicht mehr. Vielleicht gab es trotz Blachfords Warnung noch ein Wunder.

Wahrend er auf die Ruckkehr der Miranda wartete, hatte er einen Truppentransporter besichtigt und war uberrascht gewesen, da? noch keiner der Soldaten dort gestorben war. An Bord roch es wie auf einem Bauerhof, nicht wie auf einem Kriegsschiff Seiner Majestat. Manner, Pferde, Kanonen, Gepack, Wagen waren in die Decks hineingepfercht. Auf einem Straflingsschiff hatte es mehr Platz gegeben. Die Besatzung mu?te es nun in dieser stinkenden Enge aushallen, bis Sir David mit seiner Artillerie und Infanterie sich nach Kapstadt durchgekampft hatte. Wenn sich aber die Hollander starker als erwartet wehrten? Sie konnten den Vormarsch der Englander immer noch stoppen, und dann gab es nur noch den kleinen Verband von Commodore Warren, der seine Seeleute und Soldaten im Rucken des Feindes anlanden konnte. Aber die Elendsgestalten, die Bolitho auf dem Transporter gesehen hatte, wurden ein schwieriges Landemanover kaum schaffen und die folgenden Gefechte bestimmt nicht uberstehen.

14
Перейти на страницу:
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело