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Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander - Страница 49


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Er stand auf und lief unentschlossen in der Kajute herum.

«Gott, bin ich froh, wenn wir auslaufen, Val. Dieses Malta ist mir zu kalt. «Er warf einen Blick auf den angefangenen Brief.»Richten Sie dem Admiral aus, da? ich beabsichtige, bei Sonnenuntergang Anker zu lichten.»

Keen blieb zogernd an der Tur stehen.»Ich fahre selbst zu dem Schoner hinuber. «Leise fugte er hinzu:»Ich werde Ihnen nie genug danken konnen, Sir.»

Bolitho, der seine Niedergeschlagenheit nicht mehr verbergen konnte, schaute weg.»Zenoria ist es wert, Val. Und Sie sind es auch. Aber jetzt holen Sie mir diesen Offizier.»

Die Tur schlo? sich, und Bolitho griff nach dem Brief. Dann knullte er ihn zusammen und begann mit plotzlicher Entschlossenheit einen neuen: Meine liebste Belinda…

Auf einmal fuhlte er sich nicht mehr so allein.

XIV Das Herz eines Schiffes

Bolitho verharrte neben dem gro?en Ruderrad der Helicon, das erstaunlicherweise intakt geblieben war. Er hatte sich zu einer Inspektion des Decks gezwungen, um sich davon zu uberzeugen, da? der Kampf wirklich schon zwei Wochen zurucklag. Auf dem Schiff sah es aus, als hatte er erst gestern gewutet.

Der Wind, der die Franzosen in dieses Gefecht gefuhrt hatte, war einer Flautenperiode gewichen. Die letzten Meilen bis zum Treffen mit Argonaute waren fur das Geschwader eine zusatzliche Tortur gewesen. Denn es lief noch eine hohe, olige Dunung, auf der die harte, eher silberne als goldene Sonne die beschadigten Schiffe in der ganzen Unordnung der Niederlage blo?stellte.

An Deck schafften Matrosen von anderen Schiffen, denn aus Inchs Besatzung waren nur wenige arbeitsfahig geblieben. Das Knarren der Pumpen gemahnte an die Schaden, und aus einem Wirrwarr von Tauwerk und Taljen begann ein Notruder Gestalt anzunehmen. Bolitho fragte sich, wie das Schiff uberlebt hatte: zerfetzte Decksplanken, gro?e, getrocknete Blutflecken, umgekippte Geschutze, verkohlte Segelfetzen; nur die Toten fehlten, wahrend die Verwundeten unter Deck jeder fur sich um ihr Leben kampften.

Das war kein Gefecht gewesen, sondern ein Gemetzel. Ware Barracouta nicht unter Vollzeug angerauscht gekommen, hatte Helicon jetzt auf dem Meeresgrund gelegen. Wenn der Wind wieder auffrischte, mochte sie diese letzte Fahrt doch noch antreten. Barracouta hatte alle Vorsicht au?er acht gelassen und bei dem Versuch, den Feind von seinem kalkulierten Angriff abzulenken, mehrere Tucher aus den Lieken gesegelt.

Allday fragte:»Warum kehren wir nicht zum Schiff zuruck, Sir? Ein schones Bad und eine Rasur wurden Ihnen gut tun.»

Bolitho schaute ihn an.»Noch nicht. «Er war von der grausamen Zerstorung ringsum wie benommen.»Wenn ich diesen Tag jemals vergessen sollte, dann erinnere mich daran!»

Er sah Tuson unter der Poop stehen. Auch das Achterdeck war ubel zugerichtet und verzogen. Es sah aus, als ware es von einem Riesen, dessen Krallen gro?e schwarze Narben hinterlassen hatten, zerquetscht worden. Viele waren hier gestorben, und noch viel mehr mu?ten kunftig fur diesen Tag bu?en.

«Wie geht es ihm?»

Tuson musterte ihn leidenschaftslos.»Der Schiffsarzt hat ihm den Arm nicht weit genug abgenommen, Sir. Ich bin mit der Amputation unzufrieden und schlage vor.»

Bolitho packte ihn am Revers.»Verdammt noch mal, Sie reden hier von meinem Freund und nicht von einem Kadaver!«Dann wandte er sich ab und sagte leise:»Verzeihung.»

«Ich verstehe schon, Sir«, meinte Tuson.»Jedenfalls wurde ich den Fall lieber selbst ubernehmen. «Er verschwieg, was Bolitho bereits wu?te: Der Schiffsarzt der Helicon hatte Inchs bereits ernste Verletzung mit seiner Behandlung noch verschlimmert. Fairerweise mu?te man ihm zugestehen, da? er von der Flut verwundeter Manner, die ins Orlopdeck unter sein Messer oder seine Sage geschleift wurden, uberfordert worden war.»Ich mu? ihn sehen.»

Tuson schaute Bolitho von der Seite an.»Versprechen kann ich nichts.»

Unter der Poop hing immer noch der Gestank nach Feuer und Blut, Tod und blinder Wut. Einige Kanonen lagen auf der Seite oder weit binnenbords, wohin sie der Rucksto? nach der letzten Breitseite getragen hatte, ehe die Crews hingemetzelt oder geflohen waren. Die Sonne schien durch verformte, schartige Stuckpforten.

Das Hammern von drau?en wurde leiser, als Bolitho sich durch den Niedergang zu den Uberresten der Messe vortastete.

Inchs Kajute war vollig hinweggefegt, bis zur Unkenntlichkeit verkohlt, und beherbergte jetzt jene Uberreste der Geschutzbedienungen und Wachganger, die bis zuletzt ausgehalten hatten. Hohlaugige Manner schauten Bolitho an und traten dann beiseite, um ihn durchzulassen, ehe sie wieder an die Arbeit gingen, um das Schiff zu retten und fur die Fahrt in einen Nothafen bereitzumachen. Doch das regelma?ige Knarren der Pumpen schien ihre Anstrengungen zu verhohnen, und das Stohnen der Verwundeten bildete eine dustere Untermalung.

In Helicons Offiziersmesse war es im Vergleich zum Oberdeck fast kuhl. Der Wind, der durch die zersplitterten Heckfenster wehte, konnte den Raum nicht von seinem Gestank befreien. Bolitho stand neben der Koje und schaute auf Inchs blasses Gesicht hinab. Er schien nicht bei Bewu?tsein zu sein. Bolitho frostelte, als er den blutigen Verband sah, wo einst Inchs Arm gewesen war.

Tuson zog die Decke beiseite und sagte:»Hier hat er einen Metallsplitter erwischt, Sir. Der Arzt behauptet, ihn entfernt zu haben.»

Erst da merkte Bolitho, da? Inch die Augen aufgeschlagen hatte und ihn anstarrte. Er schien seine ganze Kraft auf das Erfassen und Erkennen dessen, was um ihn herum vorging, zu konzentrieren.

Bolitho beugte sich uber ihn und ergriff seine Hand.»Ich bin bei Ihnen, alter Freund.»

Inch befeuchtete sich die sproden Lippen.»Ich wu?te, da? Sie kommen wurden. «Er schlo? die Augen und packte Bolithos Hand fester, als der Schmerz ihn durchfuhr. Doch sein Griff war schwach.

«Es waren drei Linienschiffe«, sagte Inch.»Ware die Bar-racouta nicht gekommen.»

«Ich bitte Sie, Sir«, flusterte Tuson.»Er ist sehr geschwacht und wird seine ganze Willenskraft brauchen, um die nachste Operation zu uberleben.»

Bolitho drehte sich um.»Ist sie denn unbedingt notwendig?»

Tuson zuckte die Achseln.»Wundbrand, Sir. «Mehr brauchte er nicht zu sagen.

Bolitho beugte sich wieder uber die Koje.»Geben Sie nicht auf, Francis. Sie haben noch viel Gutes vor sich. «Er hatte Inch gerne uber die franzosischen Schiffe ausgefragt, aber das war jetzt ausgeschlossen.

Carcaud, Tusons Assistent, wartete mit zwei Gehilfen an einer umgesturzten Kanone. Bolithos Augen brannten. Sie wurden Inch festhalten, wahrend Tuson sein blutiges Werk tat.

Bolitho senkte den Kopf, brachte es nicht fertig, Inch anzusehen, den Mann, der soviel Mut und soviel Gluck gehabt hatte. Wer scherte sich um sein Schicksal? Seine hubsche junge Frau vielleicht und ein paar alte Kameraden.

Inchs Blick ging an ihm vorbei und erfa?te Allday. Sein langes Gesicht verzog sich zum Schatten eines Lachelns.»Sie haben diesen Gauner ja immer noch bei sich«, flusterte er.

Dann wurde er ohnmachtig. Tuson bellte:»Jetzt!«Er warf Bolitho einen kurzen Blick zu.»Ich schlage vor, da? Sie sich entfernen, Sir.»

Bolitho erkannte Tuson kaum wieder. Er hatte den kalten Blick des von seinem Metier Besessenen.

Bolitho ging zuruck nach oben und sah, da? ein junger Leutnant das Setzen zweier Stagsegel uberwachte. Sie wurden dem Schiff kaum mehr geben als Steuerfahigkeit, bis die Rahen wenigstens teilweise ersetzt waren. Bolitho sah sich noch einmal Back und Poopdeck an. Das Schiff war aus nachster Nahe beschossen worden und zwar offenbar mit Kartatschen.

Der Leutnant erkannte ihn und salutierte.»Addenbrook, Sir«, sagte er.»Funfter Offizier.»

«Wo standen Sie wahrend des Gefechts?«Bolitho sah in dem ru?geschwarzten Gesicht wieder Angst und Emotionen aufflackern. Er schatzte ihn auf achtzehn Jahre.

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