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Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander - Страница 46


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«Wir greifen von Backbord an, Mr. Savill. «Er machte schmale Augen und starrte zwischen den vollgestopften Hangemattennetzen hindurch. Inzwischen konnte er die franzosischen Schiffe auch ohne Fernrohr erkennen. Die drei naherten sich gestaffelt, und ihre Masten und Segel, die einander uberlappten, bildeten ein gewaltiges Seeungeheuer.

Das dritte Schiff feuerte auf die Brigg. Rapid versuchte abzudrehen, aber die letzte Wasserfontane der einschlagenden Kugel zeigte, wie knapp es gewesen war.

Inchs Bootsfuhrer kam mit dem Degen seines Kommandanten geeilt. Inch sah sich die Waffe an.»Nein, den neuen. «Er dachte an Bolitho, der in seiner besten Uniform an Deck gestanden hatte, wahrend das Schiff im Donner der Breitseiten erzitterte. Bolitho hatte gewu?t, da? er damit auffiel, ein gutes Ziel abgab. Andererseits war es entscheidend, da? seine Manner ihn bis zum Ende sahen. Wann war das gewesen? Es schien eine Ewigkeit her zu sein.

Inch lie? sich von seinem Bootsfuhrer den besten Degen anlegen, den er zur Trauung mit Hannah getragen hatte. Nur der Gedanke an sie tat ihm weh. Aber er verbannte ihn und schrie:»Die nehmen wir mit auf den Grund, was, Jungs?»

Wie er erwartet hatte, brachen sie in Hochrufe aus.

Die Silhouetten der angreifenden Schiffe veranderten sich, als ihre Kommandanten die Segelflache verringerten und sich auf den Kampf vorbereiteten. Der Dreidecker bot einen prachtvollen, furchterregenden Anblick, als er plotzlich seine Stuckpforten offnete und die schwarzen Rohre seiner Kanonen bleckte.

Inch sah schweigend hinuber. Ihm war, als stunde sein Herz bereits still. Das Schiff, mit mindestens neunzig Kanonen bestuckt, hatte eine helle Galionsfigur unterm Burg-spriet, und als Inch sein Teleskop ansetzte, sah er, da? sie einen Leoparden im Sprung darstellte. Das war Jobert, kein Zweifel.

«Backbord-Stuckpforten offnen, Mr. Savill, und ausrennen.»

Noch war Zeit zur Flucht. Sein Herz verhartete sich.»Boote aussetzen, Mr. Savill.»

Es war immer ein boses Zeichen, wenn man die Boote aussetzte und treiben lie?, bis sie von den Siegern wieder geborgen wurden. Aber an Bord vergro?erten sie nur die Gefahr, die von umherfliegenden Splittern ausging, wenn feindliche Geschosse einschlugen. Inch begann zwischen den Achterdeckgeschutzen auf- und abzugehen, das Kinn gesenkt. Die Degenscheide klatschte gegen seinen Schenkel. Wozu Boote? Fur ihn und seine Manner wurde es kein Uberleben geben.

Bolitho spurte die Sonne hei? auf den Schultern, noch verstarkt vom dicken Glas der Heckfenster, als die Argonaute trage am Anker schwojte. Von oben konnte er die Rufe der Wache horen, als ein Boot an Bord gefiert wurde. Er legte die Feder hin und starrte verdrossen zum Land.

Bald war es Zeit, zu Herricks Schiff uberzusetzen. Ihre Begegnung am Vortag war so bedruckend gewesen, da? er sich nun wie eingekreist fuhlte, kaum einen Ausweg sah.

Er betrachtete die verankerten Schiffe. Sie drangten sich zusammen, als bote der gro?e Hafen nicht genugend Schutz. Der erwartete Geleitzug war im Morgengrauen gesichtet worden. Bald wurde der Hafen uberfullt sein.

Den Brief an Belinda konnte er nicht mehr beenden. Stiefel stampften uber die feuchten Planken, und er vermutete, da? die Seesoldaten oben antraten, um ihn zu verabschieden. Keens Gig hatte bereits abgelegt. Bolitho hatte nur kurz mit ihm gesprochen, ihm die Hand gedruckt. Er entsann sich, gesehen zu haben, wie ein Stra?enrauber seinem Henker auf ahnliche Weise die Hand schuttelte, ehe sich unter seinen zappelnden Beinen die Falltur geoffnet hatte.

Warum hatte er Belinda von dem Tribunal hier geschrieben? Weil sie es zu erfahren verdiente? Oder hatte er sich ihr anvertraut, weil er sie brauchte? Seufzend stand er auf und lie? die Feder neben dem Brief liegen.

Er starrte sich im Spiegel an. Das rechte Auge war fast normal, aber das linke machte ihm schon bei der geringsten Anstrengung Beschwerden. Und er war noch immer nicht ganz sicher auf den Beinen. Selbst hier im Hafen mu?te er jeden Schritt mit Bedacht tun.

Er horte, wie Ozzard nebenan seinen besten Rock abburstete. Es klopfte leise, und da der Posten schwieg, wu?te Bolitho, da? es Allday war.

Auch er trug seine beste blaue Jacke mit den Goldknopfen. Seine Nanking-Hose sah frisch gewaschen aus, und seine Schnallenschuhe hatten einem Kapitan Ehre gemacht.

Allday musterte ihn grimmig.»Ihre Barkasse liegt langsseits, Sir.»

«Komme gleich. Ich mochte nicht zu fruh eintreffen. «Er sah, wie Allday einen Blick auf den unfertigen Brief warf.»Furs nachste Postschiff.»

Allday schien zerstreut.»Ich hore, da? der Geleitzug heute und morgen seine Ladung loscht. Dann segelt er weiter nach England.»

Bolitho sah ihn an.»Was hast du sonst noch erfahren?«Allday war eine bessere Nachrichtenquelle als jedes Signal.

«Zwei Schiffe haben Gold vom Sultan in der Turkei an Bord, oder wo der sonst regiert.»

Die Schatze des Sultans wurden in England mehr als willkommen sein. Dahinter schien Nelson zu stecken, dem der Sultan nach der Seeschlacht bei Abukir manche Gunst erwiesen hatte.

Ozzard trat ein und hielt ihm den Rock hin. Bolitho schaute in den Spiegel und beruhrte den goldenen Abukir-Orden, den er um den Hals trug. Sieht so ein Held aus? Kaum, entschied er, jedenfalls fuhlte er sich nicht so.

«Gehen wir. «Bolitho beruhrte Alldays Armel und zog ihn dann beiseite.»Deinen Sohn habe ich nicht vergessen.»

Allday hielt traurig seinem Blick stand.»Aber ich, Sir. Er will aus dem Dienst scheiden. Ein Gluck, da? wir den los sind.»

Ozzard war schon vorgegangen. Bolitho horte Hauptmann Bouteiller seinen Seesoldaten zurufen:»Stillgestanden!«Zu Allday sagte er:»Das meinst du doch nicht ernst!»

Allday schob das Kinn vor.»Machen Sie sich seinetwegen keinen Kummer, Sir. Ich sorge mich nur um Sie. Sie haben so viel fur Konig und Vaterland getan, und jetzt wollen Sie auf der Benbow alles kaputtmachen.»

«Sei doch nicht lacherlich, Mann!«sagte Bolitho.»Du wei?t ja gar nicht, was du da redest!»

Allday holte langsam Luft; seine Brustverletzung machte ihm manchmal Beschwerden, wenn er sich aufregte.»Doch, Sir. Und das wissen Sie auch. Aber ich stehe zu Ihnen, ganz gleich, was passiert.»

Bolitho fuhr herum, entsetzt uber den Kummer in All-days Stimme.»Das wei? ich, alter Freund. Deine Treue bedeutet mir mehr als…«Er lie? den Satz unvollendet, denn Alldays schlichtes Vertrauen bestatigte ihn in seinem Entschlu?. Es war, als hatte sein Bootsfuhrer schon die ganze Zeit gewu?t, was er plante.

Bolitho nahm die rasche Fahrt zur Benbow kaum wahr. Dann durch die Eingangspforte, die formliche Begru?ung, zuletzt achtern die gro?e Kajute. Herricks Mobel waren entfernt und durch viele Stuhle und Banke ersetzt worden, auf denen Marineoffiziere, einige Zivilisten und drei Besatzungsmitglieder der Argonaute sa?en. Er sah Stayt, der noch immer Distanz zu allen anderen wahrte, und Keen, neben dem sich Paget niedergelassen hatte. Letzterer war freiwillig erschienen, was Bolitho freute.

Quer vor den Heckfenstern war ein langer Tisch mit Stuhlen aufgebaut worden. Die wenigen Offiziere, die bereits daran Platz genommen hatten, waren vor dem sonnigen Panorama drau?en nur Silhouetten.

Alle Kopfe wandten sich um, als Bolitho eintrat. Auf seinem Weg zu einem freien Stuhl in der ersten Reihe trafen ihn Blicke voll Ehrfurcht, Mitleid oder Neugier. Gewi? sa?en hier einige, die sich freuen wurden, wenn seine Karriere Schaden nahm. Keen schaute ihn an und nickte knapp. Ihr Blick uberspannte viele Jahre.

Aus der Ferne horte Bolitho es viermal glasen. Punkt zehn Uhr, und nun erschien Herrick.

Bolitho stand mit den anderen auf, als die Ausschu?mitglieder zu ihren Platzen gingen. Herrick in der Mitte wirkte ernst und beherrscht. Es dauerte eine Weile, bis Sir Marcus Laforey, dem sein Diener einen Gichthocker unter dem verbundenen Fu? zurechtruckte, es sich am Ende des Tisches bequem gemacht hatte. Weiter zum Ausschu? gehorten Mr. Pullen von der Admiralitat, der noch immer Schwarz trug und streng dreinblickte, zwei Kapitane, die Bolitho nicht kannte, und schlie?lich Sir Hedworth Jerram, Laforeys Flaggkapitan. Er war gro? und mager und hatte eine lange Nase, die zu seinem hochmutigen Benehmen pa?te. Als er sich nun erhob, rumpfte er sie, als habe er gerade etwas Ansto?iges erblickt.

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