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Galeeren in der Ostsee: Konteradmiral Bolitho vor Kopenhagen - Kent Alexander - Страница 41


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Er sagte es so geradeheraus, da? Browne wu?te, es hie?:»Geh' zur Holle, wenn du willst!«Doch dann dammerte ihm etwas.

«Sie sieht seiner toten Frau ahnlich, ist es das?»

Allday seufzte.»Es ist kaum zu glauben. Ich kannte Mrs. Bolitho gut und meinte vorhin, ich konnte meinen Augen nicht trauen. «Er starrte zu dem anderen Wagen hinuber, dessen Umri? in dem anhaltenden Schneeregen gerade noch zu erkennen war.»Als ob er nicht schon genug zu verkraften hatte!«Das sagte er derart bitter, da? Browne beschlo?, es dabei bewenden zu lassen.

Spater, als ihre Kutsche behutsam in die andere Stra?e einbog, das dritte Pferd gehorsam hinter ihnen hertrottend, beobachtete Browne, wie sorgsam Bolitho und Allday sich bemuhten, die Frau gegen jeden plotzlichen Ruck des Wagens abzuschirmen.

Unter der durch ihre Ohnmacht verursachten Blasse sah man, da? ihre Haut mehr als nur fluchtig erworbene Sonnenbraune aufwies. Sie war offensichtlich erst kurzlich in Ubersee gewesen. Browne schatzte ihr Alter auf etwa drei?ig Jahre. Sie war liebreizend, ein anderer Ausdruck fiel ihm nicht ein. Die zarten Linien ihres Mundes hatten auch Schock und Schmerz nicht entstellen konnen.

Und dann ihr Haar. Er hatte noch nie eine derart warme Brauntonung gesehen.

Eine ihrer Hande fiel herunter, und Browne sah, wie Bolitho sie vorsichtig zurucklegte. Er bemerkte, da? Bolitho dabei zogerte, was er noch nie bei ihm bemerkt hatte. Vielleicht war es der Ring an ihrem Finger, der Ring eines anderen. Das war zu erwarten, dachte Browne. Er sah den traurigen Ausdruck in Bolithos Augen und fuhlte sich davon seltsam bewegt. Selbst im Traum sollten solche Dinge nicht passieren.

Allday sagte:»Wir fahren gerade an einem Pfortnerhaus vorbei, Sir. «Er spitzte die Ohren, um mitzubekommen, was ihr Kutscher dem Pfortner zurief. Wie zu sich selber sagte er bitter:»Ich wunschte, wir hatten auf Kapitan Herrick gehort und noch eine Jacht an Bord ve r-bracht. Dann hatte er von ihrer Existenz nie erfahren.»

Die Kutsche hielt an, und der Klang weiblicher Stimmen drang zu ihnen herein.

«Gott steh' uns bei: Marineoffiziere! Helfen Sie mir. Und Sie bestellen Andy, da? er sein Pferd satteln und den Doktor holen soll!«Browne sagte:»Ein Gluck, da? ich mich an dieses Gut erinnerte,

Sir.»

Aber Bolitho horte ihn nicht. Er folgte bereits den anderen zum Eingang des Herrenhauses. Lord Swinburne schien viel zu klein fur einen Mann, der so viel Autoritat und ein derart gro?artiges Haus besa?. Er stand mit seinem Allerwertesten gefahrlich nahe am prasselnden Kaminfeuer und blickte mit der wachen Neugier einer Winterdrossel abwechselnd Bolitho und Browne an.

«Donnerwetter, was fur eine Geschichte, Sir! Gut, da? wir Sie bei uns haben, Bolitho. Offiziere des Konigs kommen selten hierher. Und

Armee und Flotte haben uns alle jungen Leute weggeholt. Wie mein Verwalter zurechtkommt, wage ich gar nicht zu fragen.»

Ein Dienstmadchen trat durch die hohe, zweiflugelige Tur und machte einen Knicks.»Verzeihung, Mylord, aber der Doktor ist gekommen.»

«Dann bring' ihn doch nach oben, Madchen. Und sag' ihm, da? ich etwas zum Aufwarmen habe, wenn er nachher fertig ist.»

Das Madchen knickste wieder und verschwand. Swinburne lachte in sich hinein.»Sie sind also auf dem Weg nach London, sagen Sie? Gut, aber warum wollen Sie nicht bei uns ubernachten? Mein Stallmeister meint, das Unwetter verzieht sich bis zum Morgen. Sie sind hier sehr viel besser aufgehoben als in einem flohinfizierten Gasthof, das darf ich wohl sagen. «Er geno? den unerwarteten Besuch.

Bolitho streckte das verwundete Bein aus und fuhlte, da? die Warme des Feuers ihm wohltat und den pochenden Schmerz linderte.

Swinburne sagte plotzlich sehr ernst:»Gut zu wissen, da? wir noch junge Manner haben, die unsere Flotten befehligen. Gott wei?, da? wir sie dringend brauchen. Wie ich hore, ist Nelson aus dem Mittelmeer zuruck und bereits bei der Kanalflotte. Gro?e Dinge bereiten sich vor.»

Bolitho nahm ein Glas von einem anderen Diener. Der Wein war kuhl und klar, hochstwahrscheinlich auf dem Gut nach einem alten Rezept selbst hergestellt, wie sie es oft in Cornwall machten und in allen anderen Grafschaften, die von ihren eigenen Erzeugnissen leben mu?ten.

Lord Swinburne wu?te mehr als er, aber Bolitho war nicht in der Stimmung, Informationen einzuholen. Seine Gedanken kreisten allein um das Madchen oben. Diese Ausstrahlung! Dieser Duft ihres Haares, als er sie im Wagen gehalten hatte! Es war narrisch, ja verruckt, sie mit Cheney zu vergleichen. Denn das war vorbei. Fruher oder spater, auf diese oder jene Weise, wurde er sich davon befreien mussen.

Browne sagte:»Ich wurde gern hierbleiben, Mylord. Mein Vater hat oft von Ihnen gesprochen. «Er sah Bolitho an.»Ware es Ihnen recht,

Sir?»

Bolitho wollte ablehnen, notfalls unhoflich werden, um nur dem allen zu entfliehen und seine Verzweiflung zu verbergen. Aber in diesem Augenblick sah er einen kleinen, rundlichen Mann mit Brille eintreten und wu?te, da? es der Arzt war.

«Nun, wie geht es ihr?»

Der Doktor nahm ein Schwenkglas mit Brandy entgegen und hielt es voller Bewunderung gegen das Feuer.

«Nichts gebrochen, aber sie benotigt Ruhe. Es war ein boser Sturz, und sie hat Prellungen wie ein Preisboxer.»

Browne bemuhte sich, uninteressiert zu erscheinen, aber er stellte sich vor, wie das reizende Madchen nackt und hilflos vor den Augen des Arztes gelegen hatte.

Der Doktor setzte hinzu:»Sie ist jetzt bei Bewu?tsein, Gott sei Dank. Ihre Gattin kummert sich um sie, Mylord, also ist sie in guten Handen. «Er hielt das Glas zu neuer Fullung hin.»Bei Gott, ich hatte keine Ahnung, da? die Schmuggler ihre Ware bis hierher liefern.»

Lord Swinburne grinste verschmitzt.»Sie unverschamter Teufel! Wenn es im Umkreis von funf Meilen einen anderen Arzt gabe, wurden Sie den Fu? nicht mehr uber meine Schwelle setzen.»

Sie waren offenbar sehr gute Freunde.

Der Doktor stellte sein Glas vorsichtig ab und kam zu Bolitho heruber.»Bitte, halten Sie einen Augenblick still, Sir.»

Bolitho wollte protestieren, sah dann aber das Blut auf seinem Bein im Feuerschein wie ein grausames Auge schimmern. Der Arzt knopfte sich den Rock auf.

«Erlauben Sie mir, da? ich Sie in einen anderen Raum fuhre?»

Browne beobachtete fasziniert, wie Bolithos Widerstand sich in Verlegenheit verwandelte, als der Arzt ruhig hinzusetzte:»Ich habe genugend tapfere Manner kennengelernt und wei? mit Wunden umzugehen, Sir.»

Als sie den Raum verlie?en, der hochgewachsene Offizier auf den rundlichen Doktor gestutzt, sagte Swinburne:»Sie dienen unter einem bemerkenswerten Mann, Oliver. Welch ein Gluck fur Sie!»

«Wenn der Konteradmiral morgen nicht in der Lage ist, weiterzufahren, werde ich ohne ihn abreisen, Mylord. «Browne dachte uber die Konsequenzen seines Entschlusses nach. Es mu?te sich lohnen, Admi-ral Beauchamps Gesicht zu sehen, wenn er mit Bolithos Berichten in der Admiralitat aufkreuzte.

«Ich furchte, er wurde sich sonst Sorgen machen.»

«Gute Idee, mein Junge. Die Stra?en sind nicht so, wie sie sein sollten.»

Der Arzt kehrte zuruck und knopfte seinen Rock zu, womit er andeutete, da? er nun nicht langer arbeitete. Er senkte die Stimme.»Er hat eine schreckliche Wunde, Leutnant, aber sie ist gut versorgt worden. Allerdings verlangt sie sehr viel mehr Geduld, als Ihr Vorgesetzter wohl aufbringt. «Er hielt die Hande ans Feuer.»Er hatte Gluck, da? ein so guter Arzt an Bord war. Ich habe von ihm schon gehort und gelesen.»

Swinburne sagte:»Und was gedenken Sie, mit dem Admiral zu tun?»

«Ich werde ihn hierbehalten, wenn ich darf. Ich glaube, er ist ein einsamer Mann. Der schnelle Wechsel zum stillen Landleben konnte ihm mehr schaden als guttun. «Er machte eine ausholende Bewegung, die den gro?en, mit Saulen geschmuckten Raum umfa?te.»Doch in dieser bescheidenen Hutte und mit dem Weihnachtsfest vor der Tur konnte er schnell genesen.»

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