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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 9


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«Was solltet Ihr mir sonst noch mitteilen?«fragte er knapp.

«Die Auriga liegt in der Veryan Bay vor Anker. Gut acht Meilen von hier. Kennen Sie die Gegend, Sir?»

Bolitho lachelte grimmig.»Ich bin in Cornwall geboren, Taylor. Ja, die kenne ich sehr gut.»

Taylor leckte sich die Lippen. Vielleicht hatte er erwartet, sofort festgenommen zu werden. Nun aber, da Bolitho ihn tatsachlich anhorte, ubersturzten sich seine Worte.

«Wenn ich bei Sonnenuntergang nich' zuruck bin, setzen sie Segel, Sir. Ein paarmal kam 'n armierter Kutter ran, aber wir haben gesagt, sie sollen wegbleiben, wir liegen da wegen Reparaturen.»

Bolitho nickte. Es war nichts Ungewohnliches, da? Schiffe mittlerer Gro?e in dieser Bucht Schutz suchten, wenn das Wetter nicht allzu schlimm war. Der Mann, der diese Meuterei bis zum gegenwartigen Stand der Dinge gefuhrt hatte, wu?te bestimmt ganz genau, was er tat.

Taylor sprach weiter.»Da is' 'n kleiner Gasthof an der Westseite der Bay, Sir.»

«Der >Drachenkopf<«, nickte Bolitho.»Ein Schmugglernest.»

«Kann sein, Sir. «Taylor sah ihn unsicher an.»Aber wenn Sie heute nacht dahin kommen und sich mit unseren Delegierten treffen, dann konnen wir an Ort und Stelle alles klarmachen.»

Bolitho wandte sich ab. Das horte sich alles so einfach an. Und was sollte nachher der Kommandant der Auriga machen? Seinen Koffer packen und von Bord gehen? Diese wirren Gedankengange mochten im Zwischendeck ganz einleuchtend klingen, aber hoheren Ortes wurde man wenig Verstandnis dafur haben.

Doch das Wichtigste und Vordringlichste war zu verhindern, da? das Schiff dem Feind ubergeben wurde. Bolitho hatte nicht den geringsten Zweifel, da? der Kommandant der Auriga genauso war, wie Taylor ihn beschrieben hatte, vielleicht noch schlimmer. Solche Tyrannen gab es uberall in der Flotte; er selber hatte einmal ein Schiff nur bekommen, weil sein Vorganger so ein brutaler, kaltherziger Schinder gewesen war.

Jedenfalls konnte er nicht den Kopf in den Sand stecken und tun, als wu?te er von nichts.

«Also gut.»

«Danke Ihnen, Sir«, sagte Taylor heftig nickend.»Sie mussen allein kommen, hochstens mit einem Diener. Die haben gesagt, sie bringen den Kapt'n um, wenn Sie uns reinlegen. «Er lie? den Kopf hangen.»Tut mir leid, Sir, ich war dagegen. Ich will weiter nichts, als meine Tage in Frieden zu Ende leben, wenn's geht in einem Stuck, und 'n

Topf voll Prisengeld, damit ich mal irgendwo 'ne kleine Kneipe aufmachen kann oder 'ne Schiffshandlung.»

Bolitho sah ihn nachdenklich an. Aber vermutlich wirst du an einer Rah enden, dachte er.

Taylor fing wieder an:»Auf Sie werden sie horen, Sir. Das wei? ich. Und mit 'nem neuen Kapt'n lebt auch das Schiff wieder auf.»

«Ich kann nichts versprechen. Lord Howes Pardon mu?te auch auf euer Schiff Anwendung finden, aber…«Er sah Taylor fest in die Augen.»Es konnte ziemlich schlimm fur euch alle werden, wie Ihr vermutlich wi?t.»

«Aye, Sir. Aber wenn man so lange in solchem Elend gelebt hat, mu? man eben was riskieren.»

Bolitho ging zur Tur.»Ich werde bei Sonnenuntergang zum Gasthof reiten. Wenn das stimmt, was Ihr mir gesagt habt, werde ich tun, was ich kann, um die Sache zu einem gerechten Abschlu? zu bringen.»

Die Erleichterung in Taylors Zugen schwand jedoch, als Bolitho fortfuhr:»Andererseits, wenn das nur Verzogerungstaktik ist, damit ihr mehr Zeit habt, das Schiff in Feindeshand zu bringen, dann seid euch uber die Konsequenzen klar. So etwas hat es fruher schon gegeben, und die Schuldigen haben dafur bu?en mussen. «Er machte eine bedeutsame Pause.»Das war bisher jedesmal ein Ende am Strick.»

Der Mann tippte sich mit der Faust an die Stirn und eilte auf den Flur hinaus. Ferguson sah ihm mit offensichtlichem Mi?fallen nach.»Alles klar, Sir?«fragte er besorgt.

«Im Augenblick ja, danke. «Er zog seine Uhr.»Lassen Sie nach meiner Gig signalisieren. «Ferguson machte ein enttauschtes Gesicht.»Ich komme spater noch einmal an Land, aber da ist noch verschiedenes zu erledigen.»

Eine Stunde spater kletterte Bolitho durch die goldbronzierte Fallreepspforte an Bord und luftete den Hut zum Trillern der Bootsmannsmaatenpfeifen und dem Stampfen des Musketen.

Keverne sah au?erst besorgt aus.»Der Schiffsarzt macht sich Sorgen um den Admiral, Sir«, berichtete er.»Es geht ihm sehr schlecht, und ich furchte.»

Bolitho warf einen Blick auf Allday, dem die Neugier im Gesicht geschrieben stand, seit die Gig am Kai festgemacht hatte.

«Die Rudergasten sollen sich bereit halten, Allday. Ich werde sie bald wieder brauchen. «Damit ging er nach achtern und hinunter in die Admiralskajute.

Der Admiral lag reglos in seiner Koje, noch kleiner und zerbrechlicher als sonst. Er hatte die Augen geschlossen. Hemd und Taschentuch waren blutbefleckt.

Bolitho sah den Schiffsarzt an, einen mageren, drahtigen Mann mit ungewohnlich gro?en, haarigen Handen.

«Nun, Mr. Spargo?»

Der hob die Schultern.»Ich wei? nicht recht, Sir. Eigentlich mu?te er an Land. Ich bin schlie?lich nur ein Schiffsarzt. «Wieder zuckte er die Achseln.»Aber die Anstrengung konnte gerade jetzt todlich sein.»

Bolitho nickte. Er hatte sich entschlossen.»Dann lassen Sie ihn hier, und passen Sie gut auf ihn auf. «Und zu Keverne:»Kommen Sie mit hinauf in meine Kajute.»

Stumm ging Keverne hinter ihm her, bis sie in der gro?en Kajute waren, die uber die ganze Breite der Kampanje ging. Durch die offenen Heckfenster hatte man einen wunderbaren Blick auf St. Anthony's Head. Es sah aus, als ob der Leuchtturm leise schwanke, denn das Schiff wiegte sich majestatisch im Tidenstrom.

«Ich gehe wieder an Land, Mr. Keverne. «Er mu?te aufpassen, da? er den Ersten nicht mit in die Sache hineinzog; aber andererseits mu?te er soweit informiert werden, da? er wu?te, was er zu tun hatte, falls der Plan danebenging.

Kevernes Gesicht glich einer Maske.»Sir?»

Bolitho loste seinen Degen aus dem Gehange und legte ihn auf den Tisch.»Von Vizeadmiral Broughton gibt es noch keine Nachricht. Auch keine Anzeichen von Unruhen an Land. Captain Rooks Boote kommen langsseit, sobald unsere Leute gegessen haben, und dann konnen Sie mit der Ubernahme von Vorraten weitermachen — den ganzen Nachmittag und bis in den Abend, wenn die See ruhig bleibt.»

Keverne wu?te, da? noch etwas kommen wurde, und wartete.

«Sir Charles ist sehr krank, wie Sie ja selbst gesehen haben. «Warum zeigte Keverne nicht ein bi?chen Neugier, wie Herrick es getan hatte, als er noch sein Erster gewesen war.»Sie haben also das Kommando, bis ich zuruck bin.»

«Wann wird das sein, Sir?»

«Wei? ich nicht. Spat in der Nacht vielleicht.»

Jetzt wurde Keverne endlich neugierig.»Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Sir?«Er machte eine Pause.»Wird es Arger geben?»

«Nicht, wenn ich's verhindern kann. Ich hinterlasse Ihnen schriftliche Order, nach der Sie handeln werden, falls ich langer als diese Nacht aufgehalten werde. Sie werden sie dann offnen und Schritte — «, erhob die Hand — ,»nein, alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Befehle unverzuglich auszufuhren. «Er versuchte, sich uber die Landkarte klarzuwerden, die er im Kopfe hatte. Die Euryalus wurde mehr als zwei Stunden brauchen, um Anker zu lichten und die Veryan Bay zu erreichen; und dann wurde der Anblick ihrer schweren Kanonen sehr bald auch das tapferste Herz zur Unterwerfung veranlassen. Aber bis dahin konnte es zu spat sein.

Warum nicht jetzt gleich in See gehen? Niemand wurde ihn deswegen tadeln, ganz im Gegenteil. Er runzelte die Stirn. Nein, auf keinen Fall. Hier wurde ein neues Geschwader aufgestellt. Und jetzt, da der Krieg in seine gefahrlichste Phase trat, ware es ein schlechter Anfang, wenn das Flaggschiff ein vor Anker liegendes eigenes Schiff zu blutigen Fetzen zusammenschie?en mu?te, blo? weil er nicht die Nerven gehabt hatte, es anders zu machen.

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