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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 63


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Finster erwiderte Broughton:»Wenn Ihnen daran liegt, da? ich es zugebe: Sie waren von Anfang an gegen eine solche Aktion — bitte sehr. Da wir jedoch weder die Moglichkeit noch die Kampfkraft fur eine kombinierte Operation, noch die Zeit haben, die Garnison auszuhungern, sehe ich keine Alternative.»

Bolitho atmete langsam aus.»Nur durch sein Kastell wird Djafou zu einem Dorn im Fleisch jeder in diesen Gewassern operierenden Seemacht, Sir.»

«Aber Bolitho, das ist doch einigerma?en selbstverstandlich«, warf Draffen ein.

«Meiner Ansicht nach«, erwiderte Bolitho und sah ihn fest an,»mu?te das in erster Linie fur den selbstverstandlich gewesen sein, der diesen Plan entworfen hat, Sir Hugo. «Er wandte sich wieder dem

Admiral zu.»Ohne das Kastell ist diese Bucht wertlos, Sir. «Er hielt inne und beobachtete Broughtons Augen.»Und mit dem Kastell ist diese Bucht fur uns genauso wertlos.»

«Was?«Broughton richtete sich steil im Sessel hoch, als hatte ihn etwas gestochen.»Das mussen Sir mir erst erklaren!»

«Wenn wir das Fort tatsachlich nehmen, dann werden wir gro?te Schwierigkeiten haben, es als Operationsbasis zu halten, Sir. Fruher oder spater wird der Feind, speziell die franzosische Armee, irgendwo an der Kuste Artillerie landen, und dann konnen unsere Schiffe den Ankerplatz nicht halten. Somit waren wir in derselben Situation wie die jetzigen Verteidiger: in diesen Steinkasten eingeschlossen und zu nichts anderem fahig, als andere Schiffe daran zu hindern, in dieser Bucht aus irgendwelchen Grunden Zuflucht zu suchen.»

Broughton stand auf und ging langsam zum Fenster.»Sie haben immer noch keine Alternative genannt. «Aber es klang nicht mehr so aggressiv.

Langsam sagte Bolitho:»Sie lautet: Nach Gibraltar zuruckzusegeln. Dem Oberkommandierenden zu berichten, wie die Dinge wirklich liegen. Dann gibt er Ihnen bestimmt genugend Schiffe und Seesoldaten fur einen zweiten Versuch, eine Basis zu erobern. «Er dachte, Broughton wurde ihn anfahren, aber da das nicht der Fall war, sprach er mit fester Stimme weiter:»Eine gunstiger gelegene Basis, von der aus unsere Flotte spater in weiterem Umkreis operieren kann. Weiter nach Osten zu, wo wir noch Freunde haben, die bereit waren, sich gegen ihre neuen Unterdrucker zu erheben, wenn wir ihnen ausreichend helfen und sie ermutigen.»

«Djafou nutzt uns nichts, wollen Sie sagen?«Daruber konnte Broughton anscheinend nicht hinwegkommen.

«Jawohl. Ich bin ganz sicher, da? die ma?gebenden Manner in der Admiralitat niemals auf diesen Vorschlag eingegangen waren, wenn sie uber die tatsachlichen Verhaltnisse genau Bescheid gewu?t hatten.»

«Falls Sie das nicht wu?ten, Bolitho«, sagte Draffen scharf,»der Vorschlag kam von mir.»

Bolitho musterte ihn gelassen. Nach all der Unsicherheit und den fehlenden Stucken in diesem Puzzlespiel kam jetzt wenigstens etwas ans Licht. Er entgegnete:»Dann sollten Sie lieber zugeben, da? dieser Vorschlag falsch war, Sir. «Stahlhart klang seine Stimme.»Ehe noch mehr von unseren Leuten dafur geopfert werden.»

Broughton fuhr dazwischen.»Sachte, Bolitho! Ich gestatte keine kleinlichen Streitereien unter meiner Flagge, verdammt noch mal!»

«Dann lassen Sie mich nur noch eins sagen, Sir. «Bolitho sprach ganz ruhig, obwohl er innerlich vor Zorn und Verzweiflung kochte.»Wenn Sie nicht das Geschwader so plazieren, da? wir mehr Seeraum zum Kampfen haben, dann geraten Sie unter Umstanden auf Legerwall.[30] Bei dem herrschenden Nordwest und ohne genug Raum, den Windvorteil wiederzugewinnen, sind Sie ernstlich gefahrdet, wenn ein Feind hier auftaucht. Auf offener See konnen wir ihm immer eine blutige Nase verpassen, ganz gleich, wie das Krafteverhaltnis ist.»

Broughton erwiderte:»Sir Hugo hat bereits einen zweiten Plan vorgeschlagen.»

Draffen stie? sich von der Schottwand ab. Er lachelte, aber seine Augen waren eiskalt.»Sie sind zu lange auf den Beinen, Bolitho. Schade, da? mir das nicht fruher aufgefallen ist. Ich habe da eine Idee, zwar vorerst nur ganz allgemeiner Natur, doch ich bin sicher, da? ich die Hilfe beschaffen kann, die wir so verzweifelt notig brauchen.»

«Sir Hugo kann mit seinem Agenten, wie es scheint, irgendwo an der Kuste Kontakt aufnehmen«, erlauterte Broughton mude.

«Genau. «Draffen wurde langsam lockerer.»Ich habe mit einem machtigen Scheich geschaftlich zu tun gehabt. Dabei habe ich sogar personlich mit ihm verhandelt. Habib Messadi hat an diesem Kustenstrich gro?en Einflu? und liebt die spanischen Invasoren gar nicht.»

Gelassen erwiderte Bolitho:»Aber wenn die spanische Garnison vertrieben wird, dann sind wir die Invasoren. Wo ist da der Unterschied fur ihn?»

«Herrgott im Himmel, Bolitho«, fuhr Broughton argerlich dazwischen,»Ihnen kann man anscheinend uberhaupt nichts recht machen!»

Bolitho behielt Draffen im Auge.»Dieser Messadi ist, nehme ich an, eine Art Rauberhauptmann; sonst konnte er doch an so einer Kuste nicht so viel Macht haben?»

Draffens Lacheln schwand.»Er ist nicht der Mann, den ich in Westminster Abbey frei herumlaufen lassen wurde, das mu? ich zugeben«, entgegnete er achselzuckend.»Aber um diese Mission erfolgreich auszufuhren, wurde ich auch Hilfe aus dem Zuchthaus von Newgate oder der Irrenanstalt von Bedlam akzeptieren, wenn sie uns nutzen konnte.»

«Nun, Bolitho?«Mit deutlicher Ungeduld blickte Broughton von einem zum anderen.

Draffen sprach zuerst.»Wie ich schon gesagt habe, werden wir Dja-fou eines Tages aufgeben, wenn wir etwas Besseres haben, etwa entsprechend dem Vorschlag, den Sie Sir Lucius soeben gemacht haben. Messadi hat Djafou lange Jahre beherrscht und weder fur die Franzosen noch fur die Dons etwas ubrig. Es ware bestimmt besser, wenn wir ihn zum Verbundeten hatten: einen weiteren Dorn im Fleische des Feindes.»

«Genau meine Meinung«, warf Broughton ein.

Bolitho wandte sich ab. Ihm standen sofort die brullenden Gestalten wieder vor Augen, die uber das blutige Deck der Navarra schwarmten, und die schreckverzerrten Gesichter der Mannschaft beim Anblick der Schebecken. Und jetzt wollte Broughton sich mit diesen Menschen verbunden, blo? weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, mit leeren Handen nach Gibraltar zuruckzukehren.

«Ich bin dagegen«, sagte er.

Broughton lie? sich in seinen Sessel sinken.»Ich habe gro?e Achtung vor Ihrer dienstlichen Vergangenheit, Bolitho. Ich wei?, da? Sie ein loyaler Offizier sind, aber ich wei? auch, da? Sie oftmals von zu gro?em Idealismus geplagt werden. Keinen anderen Offizier meines Geschwaders mochte ich lieber als Flaggkapitan haben. «Sein Ton wurde harter.»Aber Insubordination dulde ich nicht. Und notigenfalls lasse ich Sie ablosen.»

Ein Gefuhl der Hilflosigkeit uberkam Bolitho, und widersprechende Gefuhle rissen ihn hin und her. Einerseits verlangte es ihn, Broughton zu sagen, dann solle er ihn doch ablosen; andererseits konnte er die Vorstellung nicht ertragen, da? Fourneaux die geringen Reserven dieses Geschwaders kommandieren sollte.

«Meine Pflicht als Flaggkapitan ist es nicht nur, Ihren Befehlen zu gehorchen, Sir, sondern auch, Sie zu beraten. «Ihm war, als sprache er aus weiter Ferne.

Draffen strahlte.»Na also, meine Herren! Da sind wir uns ja endlich einig!»

«Was haben Sie also vor?«fragte Bolitho bitter.»Mit Sir Lucius' Erlaubnis werde ich nochmals die Korvette benutzen. Ich bin uberzeugt, da? mein Agent auf Nachricht von mir wartet;

das erleichtert uns die Sache. «Er blickte verschmitzt in Bolithos ernstes Gesicht.»Wie Sie selbst sagten, ist das Geschwader eher fur den Kampf auf offener See geeignet als fur sinnlose Attacken auf die Kuste. Ich werde gut zwei Tage brauchen, in dieser Zeit mu?ten wir zum entscheidenden Angriff bereit sein. «Er lachelte, und Bolitho sah ein neuartiges Licht in seinen Augen funkeln. Sekundenlang war nur brutale Grausamkeit darin.»Wenn ein Unterhandler mit wei?er Flagge die spanische Garnison aufsucht und dort erklart, was ihnen bestimmt passieren wird, sobald Messadis Krieger die Festung erobern — den Verteidigern und ihren Frauen. «Er schwieg bedeutsam.

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Das Schiff hat die Kuste in Lee und kann sich nicht freisegeln.

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