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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 60


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Selbst Broughton hatte zugegeben, da? sie mehr Zeit benotigten, und als jetzt die Zeus mehr Segel setzte, um ihre Station an der Spitze des Geschwaders wieder einzunehmen, konnte er kaum seine Nervositat verbergen.

Die Korvette hatte so dicht, wie sie es riskieren konnte, unter der gro?en schnabelformigen Landzunge geankert; in der starken Dunung quirlten ihre Mastspitzen in der Luft, da? es schon grotesk wirkte, und gegen den massiven schwarzen Fels wirkte ihr schlanker Rumpf beinahe winzig.

Aber jetzt segelten sie wieder die Bucht an. Die Zeus passierte die vor Anker liegende Restless so dicht, da? es von weitem aussah, als hatte es eine Kollision gegeben. Alle Schiffe lagen auf Backbordbug, die Rahen vollgebra?t, um den frischen Wind moglichst auszunutzen. Die beiden vordersten Schiffe hatten bereits die Backbordgeschutze ausgerannt, und im Teleskop konnte Bolitho sogar erkennen, da? die untere Batterie der Zeus maximale Erhohung hatte — man konnte meinen, die Doppellinie der schwarzen Mundungen striche direkt an der schwarzen Landzunge entlang. Das war naturlich nur eine optische Tauschung durch die Entfernung. Sie war noch gute zwei Kabellangen von Land entfernt. Hoffentlich hatte Rattray einen erfahrenen Ruderganger, der im Notfall sehr schnell reagieren konnte.

Tothill rief:»Signal von der Restless, Sir! Die Marine-Infanterie hat die Spitze der Landzunge erreicht!»

Bolitho fuhr herum und sah die gro?e blaue Flagge an der Gro?rah der Korvette flattern; als er das Glas etwas hob, bekam er einige Marine-Infanteristen ins Blickfeld, die um einen Hugelvorsprung rannten und in der hellen Sonne wie ein Schwarm scharlachroter Sandkafer aussahen.

«Gut!«sagte Broughton.»Wenn sie diese Hohe nehmen und halten, kann uns von da keiner beschie?en. «Er trat zur Achterdecksreling und sah auf Meheux herab, der langsam die Reihe der Backbordgeschutze abschritt.

«Sie konnen jetzt ausrennen lassen, Mr. Keverne!«befahl Bolitho.»Und sagen Sie zum unteren Batteriedeck durch, Mr. Bickford soll jedes Gescho? genau prufen. Sein Kaliber ist heute das schwerste, das wir einsetzen.»

Keverne fa?te an den Hut und winkte den Midshipmen, die als Laufer fur die Batteriedecks eingeteilt waren. Wahrend er sich uber die Reling lehnte und ihnen mit leiser, aber scharfer Stimme die entsprechenden Anweisungen gab, sah Bolitho sie sich genau an. Ashton wirkte unter seinem Kopf verband immer noch bleich. Dann der kleine Drury, mit dem unvermeidlichen Schmutzfleck auf dem runden Gesicht, und Lelean vom unteren Batteriedeck, ganz jung noch, und mit der pickligsten Haut, die Bolitho je gesehen hatte.

Sie liefen los; Keverne schrie:»Ausrennen!«und als auf allen Decks die Bootsmannspfeifen schrillten, erbebte das ganze Schiff im

Rumpeln der Zugvorrichtungen; mit lauten Rufen feuerten die Stuckmeister ihre Leute an, die schweren Kanonen das krangende Deck hinan und in die offenen Pforten zu ziehen.

Urplotzlich erzitterte die Luft unter der langsamen, gemessenen Kanonade der Zeus, deren Echo rollend von der Landzunge zuruckkam. Das erste Schiff lag in einem gro?en Rauchring, und die schwarzen Mundungen waren nicht mehr zu sehen, weil die Bedienungen bereits in hochster Eile die Rohre fur eine neue Breitseite ausputzten.

Der Qualm rollte landeinwarts und wurde unterwegs von irgendeiner verruckten Wirbelstromung tief aufs Wasser heruntergedruckt. Sollte die Besatzung der spanischen Garnison noch irgendwelche Zweifel gehabt haben, dachte Bolitho, so wu?te sie jetzt ganz bestimmt, was los war.

Noch eine Breitseite, wieder geschlossen abgefeuert; die Kanonen bleckten ihre langen gelbroten Feuerzungen, das aufgegeite Gro?segel zuckte heftig in der aufsteigenden Hei?luft.

Alle Teleskope waren auf die tanzenden, wei?bemahnten Brecher rings um das fuhrende Vierundsiebzig-Kanonen-Schiff gerichtet. Aber noch war kein Abschu? vom Kastell zu sehen, uberhaupt kein Anzeichen feindlicher Tatigkeit.

«Das klappt ja«, knurrte Broughton,»das klappt sogar sehr gut.»

Bolitho sah verstohlen zu ihm hin. Vielleicht wollte der Admiral seinen Flaggkapitan immer noch testen. Wollte irgendwelche Vorschlage von ihm, die er dann entweder akzeptieren oder voll Arroganz zuruckweisen konnte. Aber bis jetzt hatte Bolitho noch nichts zu bieten, womit Broughton etwas anfangen konnte. Dazu war es noch zu fruh.

«Da! Eine Kugel!«schrie jemand.»Knapp am SteuerbordAchterdeck der Zeus vorbei!«Bolitho setzte sein Glas wieder ans Auge, beobachtete den Flug des Geschosses und zahlte die Sekunden, wahrend die wei?e Schaumfeder bosartig von Woge zu Woge sprang, bis sie schlie?lich eine gute Meile jenseits der Zeus einen eiszapfen-formigen Geyser hoch jagte.

«Ach du lieber Gott, viel zu weit!«flusterte Leutnant Lucey dem Master zu.

Dann kam noch ein Schu?, fast genau auf derselben Linie wie vorher, und von gleichem Kaliber.

«Nur ein Geschutz, Bolitho«, bemerkte Broughton.»Wenn das alles ist, was sie haben, dann brauchen wir nicht mehr lange zu warten.»

«Signal von der Zeus, Sir. «Tothill hing in den Leewanten, um das erste Schiff besser beobachten zu konnen.»>Setze mich ab zur Wen-de<.»

Bolitho sah Partridge an.»Wie lange hat das gedauert?»

Der Master sah auf seine Tafel.»Zehn Minuten, Sir.»

Zehn Minuten, um das Schu?feld des Kastells zu kreuzen, das in dieser Zeit nur zweimal gefeuert hatte.

«Die Tanais schlie?t auf, Sir. «Keverne stutzte sein Teleskop auf den Unterarm.»In ein, zwei Minuten ist sie feuerbereit.»

Bolitho antwortete nicht. Er hielt den Atem an, bis der gro?e schwarz-rote Signalwimpel» Habe freies Schu?feld «von der Marsrah der Tanais flatterte. Falcon wartete nicht so lange wie Rattray; fast im selben Moment spien seine Geschutze Feuer und Rauch.

Broughton rieb sich befriedigt die Hande.»Ein paar Zentner Eisen — da kriegen die Dons blutige Kopfe, wie?»

Doch der Feind schwieg immer noch, und Bolitho sagte hastig:»Ich glaube, die Spanier haben feststehende Geschutze, Sir. Auf die Zeus haben sie nur gefeuert, um sich einzuschie?en, aber jetzt…»

Er brach ab, denn rollend hallte der Kanonendonner aus der Bucht. Und dann kam das schreckliche Gerausch von splitternd berstendem Holz. Eilig trat er an die Reling: Von der Kampanje der Tanais stieg Rauch empor, ein schwarzes Gewirr gebrochener Stage fiel uber Bord ins Meer. Mindestens zwei Treffer, dachte Bolitho, und ein Fehlschu?, der die Wogenkamme wie ein wutender Delphin auseinanderblies. Mit verzweifeltem Aufstohnen mu?ten sie ohnmachtig zusehen, wie die Kugeln auf die Tanais einhammerten und zu beiden Seiten ihres Rumpfes Holzstucke in die See wirbelten.

Falcons Manner erwiderten das Feuer noch einmal, aber der Rhythmus war weg; mehrfach erkannte Bolitho in der Reihe der Pforten ein schiefstehendes Rohr, was bedeutete, da? das betreffende Geschutz keine Bedienung mehr hatte, oder gar eine leere Stuckpforte, die deutlicher als mit Worten beschrieb, was dahinter lag.

«Vier Geschutze gleichzeitig, wurde ich sagen, Sir«, bemerkte Ke-verne. Er sprach ganz kuhl und unbeteiligt. Ein Zuschauer.

«Und ziemlich schweres Kaliber anscheinend«, fugte Lucey hinzu.

Bolitho sah fluchtig zu ihm hin. Lucey war knapp zwanzig und hatte zuerst machtig Angst gehabt. Bolitho kannte alle Anzeichen: man wei? nicht, was man mit seinen Handen anfangen soll — die vielen, vielen Kleinigkeiten, welche die wachsende Angst eines Mannes verrieten. Doch jetzt tauschte er mit Keverne sachverstandig Kommentare aus wie ein uralter Krieger. Um seinetwillen war zu hoffen, dachte Bolitho, da? er diesen Anschein aufrechterhalten konnte.

«Ich kann vor lauter Rauch uberhaupt nichts erkennen«, sagte Broughton.»Was tut Falcon?»

Wie aus einem Schornstein wirbelte Qualm aus den Heckfenstern der Tanais, aber es war schwer zu sagen, ob es Brandrauch war oder Pulverqualm der Kanonen. Schie?en konnte sie immer noch, aber sie sah schlimm aus. Ihre Segel boten ein gutes Ziel und waren ganz durchlochert, sowohl von den eigenen Holzsplittern als auch von den feindlichen Geschossen. Lange Strahnen gebrochener Takelage hingen uber die Decksgange, und Bolitho konnte ausmachen, da? bereits gekappt wurde; aus der Entfernung sah es aus, als liefen die Manner mit ihren Axten so wild durcheinander wie die Ameisen.

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