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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 56


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Rattray rausperte sich laut.»Wir konnen doch sicherlich direkt in die Bucht hineinsegeln. Die Batterie des Kastells wurde zwar einigen Schaden anrichten, aber bei dem herrschenden Nordwest waren wir durch und drin, ehe sie mehr tun konnten, als uns ein bi?chen anzukratzen.»

Bolitho musterte ihn unbewegt.»Es gibt nur eine Zufahrt, die tief genug ist, und die liegt dicht beim Fort. An einer Stelle betragt der Abstand nur eine halbe Kabellange. Wenn das vorderste Schiff beim Angriff auf Grund gesetzt wird, kommen die anderen nicht weiter. Und wenn das letzte aufsitzt, konnen wir nicht mehr heraus.»

Rattray war bose.»Kommt mir ziemlich blod vor, einen befestigten Hafen so anzulegen, wenn Sie mich fragen, Sir.»

Captain Falcon lachelte ihn freundlich an.»Ich vermute, damals hatte man wenig Ursache, gro?e Schiffe willkommen zu hei?en, Rattray.»

Jetzt sprach Draffen zum erstenmal.»Das stimmt. Ehe die Spanier den Hafen fur sich eroberten, gehorte er mal dem einen, mal dem anderen lokalen Scheich. Er wurde immer nur von kleinen Kustenfahrzeugen benutzt, und — «, er sah Bolitho bedeutsam an — ,»und von Schebecken.»

Bolitho nickte.»Es gibt noch einen weiteren Zugang zum Fort auf dem Wasserwege. Fruher haben die Verteidiger manchmal, bei Belagerungen zum Beispiel, direkt von See Proviant hereinbekommen. Kleinere Fahrzeuge konnen unter der nordwestlichen Mauer hineingelangen. Aber auch dann sind sie standig im Schu?feld der au?eren Brustwehr.»

Jetzt sagte keiner etwas; sie waren nicht mehr erregt, sondern hochst nachdenklich. Das war anscheinend hoffnungslos. Hatten die beiden Bombenwerfer am Landvorsprung gelegen, so hatten sie das Fort pausenlos bombardieren konnen. Die oberen Werke hatten das nicht ausgehalten, und die spanische Artillerie hatte wegen der vorspringenden Landzunge kein Schu?feld gehabt. Kein Wunder, da? Draffen so still blieb. Er hatte diese Operation bis ins einzelne rekognosziert und geplant. Aber weil die Werfer nicht rechtzeitig eintrafen, was letzten Endes auf den Verlust der Auriga zuruckzufuhren war, mu?te er jetzt mitansehen, wie sich alles in Zweifel und Ungewi?heit aufloste.

Bolitho fuhr fort:»Die Bucht ist ungefahr drei Meilen breit und zwei Meilen tief. Die Stadt ist klein und wird kaum verteidigt. Hier kommt also nur ein Landeunternehmen, gleichzeitig von Ost und West, in Frage. Die Halfte der Marine-Infanteristen des Geschwaders wird hier, dicht unter der Landzunge, landen. Der Rest wird hier an Land gesetzt und marschiert landeinwarts. «Er tippte mit der Zirkelspitze auf die Karte und sah, da? Falcon sich auf die Unterlippe bi?; zweifellos dachte er an die Schwierigkeiten, welche beide Infanterieabteilungen zu uberwinden hatten. Der ganze Kustenstrich war, um es milde auszudrucken, wild und unfreundlich. Ein paar Steilkusten vor machtigen Bergen, mit Felsklippen bestanden und von tiefen Rissen durchzogen, so da? sie ausgezeichnete Moglickeiten fur Hinterhalte boten. Es war nicht zu verwundern, da? sich das Fort so lange Zeit hatte halten konnen und nur durch das Bundnis mit einem dortigen Scheich in die Hande der Spanier gekommen war. Dieser Scheich war inzwischen gestorben, und sein Stamm lebte zerstreut in den wilden Bergen, die manchmal von See aus sichtbar waren. Doch war Djafou erst in Handen der Franzosen, so wurde es bei deren militarischen

Fahigkeiten und technischen Ambitionen eine wesentlich gro?ere Bedrohung sein: ein Zufluchtsort fur ihre Schiffe, die von dort aus gegen jedes britisches Geschwader zum Angriff vorsto?en konnten.

Er durfte sich seine Verzweiflung nicht anmerken lassen. Warum war das, was man am notigsten brauchte, nie zur rechten Zeit und in genugender Menge da? Mit zwanzig Linienschiffen und ein paar Transportern voll erfahrener Soldaten und bespannter Artillerie hatten sie in ein paar Tagen das erreichen konnen, was die Franzosen schon seit vielen Monaten geplant haben mu?ten.

Wahrscheinlich wu?te Witrand die Losung des Ratsels. Das war auch etwas, woruber Bolitho sich gewundert hatte: als er den Franzosen Draffen gegenuber erwahnte, hatte dieser nur achselzuckend gesagt:»Aus dem kriegen Sie nichts heraus. Seine Anwesenheit hier bedeutet fur uns eine Warnung, aber viel mehr auch nicht.»

Er sah durch das Heckfenster. Schon bekamen die Wellen kleine wei?e Mahnen, und als zusatzliche Warnung stand der Verklicker der Valorous steif im Wind.

«Das ist fur den Augenblick alles, Gentlemen. Leutnant Calvert gibt Ihnen die schriftlichen Befehle. Wir segeln unverzuglich nach Djafou. Morgen fruh sind wir vor der Bucht.»

Broughton stand auf und musterte sie gelassen.»Sie kennen jetzt meine Absichten, Gentlemen. Sie kennen auch meine Methoden. Ich erwarte, da? alle Signale bis ins kleinste befolgt werden. Das Geschwader greift von Osten nach Westen an und zieht den gro?tmoglichen Vorteil daraus, da? der Feind die Sonne im Gesicht hat. Beschu? von See her, kombiniert mit einem Zangenangriff zu Lande — das mu?te reichen. «Er hielt einen Moment inne und fuhr dann kuhl fort:»Wenn nicht, greifen wir immer wieder an, so lange, bis wir Erfolg haben. Das war's, Gentlemen. «Er drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort aus der Kajute.

Wahrend die anderen Kommandanten sich gebuhrend verabschiedeten und zu ihren Booten eilten, stand Draffen stirnrunzelnd uber die Karte gebeugt.

Die Tur schlo? sich hinter dem letzten Kommandanten, und Draffen sagte langsam:»Ich hoffe zu Gott, da? der Wind abflaut. Dann wurde Sir Lucius diesen Angriff unterlassen.»

Bolitho starrte ihn an.»Ich dachte, Ihnen liegt am allermeisten daran, da? Djafou eingenommen wird, Sir?»

Draffen verzog das Gesicht.»Die Lage hat sich jetzt geandert. Wir brauchen Verbundete, Bolitho. Im Kriege darf man hinsichtlich seiner Bettgenossen nicht zu wahlerisch sein.»

Die Tur ging auf — Keverne stand im Rahmen und sah Bolitho an. Vielleicht wartete er auf neue Befehle, oder er hatte wieder eine Liste von Dingen, die das Schiff und das Geschwader brauchten.

Zogernd fragte Bolitho:»Und gibt es solche Verbundete?»

Draffen kreuzte die Arme vor der Brust und hielt seinem Blick stand.»Dessen bin ich sicher. Aber die haben nur vor Starke Respekt. Wenn sie sehen, da? dieses Geschwader bei seinem ersten Gefecht mit der spanischen Garnison geschlagen wird, dann ist das sehr schlecht fur unser Prestige. «Er fuhr mit der Hand uber die Karte.»Diese Menschen leben von ihren Krummschwertern. Starke ist das einzige, was sie zusammenhalt, ihr einziger Gott. Wir brauchen Djafou nur vorubergehend als Stutzpunkt, bis wir wieder voll im Mittelmeer prasent sind. Wenn es soweit ist, wird Djafou wieder vergessen sein, ein elendes, unfruchtbares Loch wie vorher. Aber nicht fur die, die dort leben mussen. Fur die ist Djafou ihre Vergangenheit und ihre Zukunft. Alles was sie haben.»

Dann lachelte er und ging zur Tur.»Wir sehen uns morgen. Jetzt habe ich zu arbeiten.»

Bolitho wandte sich ab. Seltsam, unter welch verschiedenen Gesichtspunkten diese beiden Manner Djafou betrachteten, Broughton und Draffen. Fur den Admiral war es einfach ein Hindernis. Ein Storfaktor in seiner alles beherrschenden strategischen Planung. Fur Draf-fen schien es etwas ganz anderes zu sein: ein Teil seines Lebens vielleicht. Oder ein Teil seiner selbst.

«Alle Kommandanten sind zu ihren Schiffen unterwegs, Sir«, meldete Keverne. Falls er Angst hatte, merkte man es ihm jedenfalls nicht an. Eines Tages vielleicht wurde er in einer Position sein, in der er sich Sorgen machen mu?te wie Broughton. Aber jetzt hatte er seinen Dienst zu tun und sonst nichts. Vielleicht lebte er so besser.

«Danke, Mr. Keverne. Ich komme gleich an Deck. Aber jetzt lassen Sie Mr. Tothill dem Geschwader signalisieren, da? es die befohlenen Positionen einnehmen soll. «Er hielt inne. Von diesen standigen Verzogerungen und Unsicherheiten hatte er reichlich genug.»Wir greifen morgen an, wenn der Wind sich halt. «Keverne zeigte grinsend die Zahne.»Also hat das Warten Gott sei Dank ein Ende, Sir.»

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