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Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 49


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Das Beil setzte zum Hieb an, Bolitho sprang zur Seite, sein Degen fuhr unter dem muskulosen Arm des Piraten hindurch und knirschend zwischen die Rippen in den Brustkorb, so da? es den zahnebleckenden Kerl herumri?. Aber brullend wie ein verwundetes Raubtier sturzte er sich auf Bolitho; die messerscharfe Schneide des Beiles beschrieb einen silbrigen Bogen, und Bolitho mu?te gegen die Kampanje zuruckweichen. Ein Matrose brach mit gefallter Pike vor, aber der Riese hieb sie zur Seite und fuhrte einen wohlgezielten Schlag nach des Mannes Nacken, der wild um sich schlagend, mit fast vom Rumpf getrenntem Kopf, auf die Planken sturzte.

Bolitho wu?te: lie? er sich gegen die Kampanje drucken, wurde ihn der Pirat genauso niederhauen. Er ri? sich zusammen, und als der Kerl die Axt hoch uber den Kopf schwang — die tiefe Stichwunde schien er gar nicht zu spuren — , fiel er mit dem Degen aus, die Spitze direkt auf die vom Bart bedeckte Kehle gerichtet. Aber seine Schuhsohle rutschte in einer Blutlache aus, er verlor das Gleichgewicht, sturzte schwer gegen eine Kanone, klirrend entfiel der Degen seiner Hand und lag au?er Reichweite auf den Planken.

In diesem Sekundenbruchteil sah er die ganze Szene wie ein einziges gro?es Gemalde vor sich, die verzerrten Gesichter so deutlich, wie sie der Maler vor sich sieht: Allday, zu weit weg, um ihm helfen zu konnen, im Gefecht mit einem Piraten. Grindle und ein paar Matrosen im verzweifelten Handgemenge auf dem Decksgang; blitzende, klirrende Sabel, in Wut und Schrecken aufgerissene Augen.

Und den Mann mit dem Beil sah er ebenfalls, der hochgereckt auf seinen nackten Zehen stand, als wolle er zum Hieb Ma? nehmen. Der Kerl grinste tatsachlich; offenbar geno? er diesen Moment.

Den Schu? konnte Bolitho in dem furchtbaren Getose nicht horen, aber er sah, wie sein Angreifer vorwarts taumelte, auf einmal nicht mehr Inbegriff der Mordlust, sondern des tiefen Erstaunens — dann verzerrte sich das Gesicht im Todeskampf, und er sturzte schwer zu Bolithos Fu?en hin.

Witrands Pistole rauchte noch uber seinem linken Unterarm; er lie? sie sinken und schrie:»Sind Sie verletzt, capitaine?».

Bolitho tastete nach seinem Degen, stand auf und schuttelte den Kopf.»Nein — aber danke!«Er grinste.»Ich glaube, dieses Gefecht gewinnen wir. «Richtig. Schon zogen sich die Enterer auf den Decksgangen zuruck und lie?en ihre Toten und Verwundeten liegen, die bei dem noch hin- und herwogenden Ruckzugsgefecht unter die Fu?e der Kampfenden gerieten.

Bolitho war an ein paar schreienden Spaniern vorbeigerannt und stand neben Allday. Sein Degen parierte einen Skimitar[25] und ri? All-days Gegner eine lange, rotklaffende Schulterwunde. Allday sah den Mann zur Seite taumeln und hieb ihn mit dem schweren Entersabel nieder:»Damit du schneller zur Holle fahrst, du Hund!»

Bolitho wischte sich das schwei?triefende Gesicht und blickte in das langsseit liegende Boot. Es hatte bereits abgesto?en und kam von der Bordwand klar, ein paar Enterer konnten eben noch hineinspringen. Unter dem schmalen Deck hockten die Ruderer und versuchten verzweifelt, ihre Riemen von der Bordwand der Navarra freizubekommen.

Von unten knallten Musketenschusse; dicht neben seiner Hand streifte eine Kugel das Schanzkleid, und er sah, wie ein Mann im roten Gewand auf ihn deutete, um einige Scharfschutzen auf dem schmalen Achterdeck aufmerksam zu machen.

Aber die Riemen kamen in Gang, Trommelschlag ubertonte das Triumphgeschrei der spanischen Matrosen, die Schmerzensschreie der Verwundeten und die Hilferufe der im Wasser paddelnden Piraten. Langsam loste sich die Schebecke von der Bordwand.

Wie Bolitho sah, lagen die anderen Fahrzeuge uber eine Meile entfernt; sie mu?ten sich wahrend des Kampfes absichtlich au?er Schu?weite gehalten haben.

Jetzt fiel ihm Meheux in der Kajute wieder ein; heiser rief er:»Ich mu? ihm sagen, da? er noch mal feuert!»

Er rannte nach achtern und sturzte beinahe uber einen Toten, dessen gebrochene Augen zu den leblosen Segeln aufstarrten — die Rechte umklammerte noch den blutverschmierten Entersabel. Es war Steuermannsmaat Grindle; seine wehenden grauen Haarstrahnen sahen aus, als wollten sie irgendwie ohne ihn leben bleiben.

«Schaffen Sie ihn weg, Allday«, sagte Bolitho.

Allday stie? den Entersabel in die Scheide und sah Bolitho nach. Mude sprach er zu dem Toten:»Du warst zu alt fur so was, mein Freund. «Dann zog er ihn sorgfaltig in den Schatten des Schanzkleids. Eine schmierige Blutspur blieb auf den Planken zuruck.

Meheux konnte noch einen Treffer anbringen, ehe der Feind durch Ruderkraft au?er Schu?weite gelangte. Die Schebecke, die so tollkuhn die Navarra geentert hatte, lag fast drei Kabellangen achteraus, ehe Meheux schu?fertig war. Die Kugel schmetterte ins Heck des Bootes, kappte den kleinen Lateinerbesan, pflugte durch den geschnitzten Heckaufbau und fuhr dann mit einer Schaumfontane ins Meer.

Das Fuhrerboot war gesunken; nur Treibgut und ein paar Leichen kennzeichneten die Stelle. Der Rest der Flottille machte sich nach Suden davon, so schnell die Ruder sie nur vorwartstreiben konnten, wahrend die blutenden, noch halb betaubten Verteidiger ihnen nachstarren und kaum fassen konnten, da? sie noch am Leben waren.

Mit schweren Schritten ging Bolitho wieder auf die Kampanje. In seinem rechten Arm pulsierte das Blut, als hatte er eine Wunde davongetragen.

Die spanischen Matrosen warfen bereits die toten Piraten uber Bord, die langsseit noch eine kurze Zeit wie in einem makabren Totentanz auf- und abdumpelten und dann wie weggeworfene Stoffpuppen abtrieben. Gefangene gab es nicht, denn die wutentbrannten Spanier waren nicht in der Stimmung gewesen, Pardon zu geben.

«Heute werden sie nicht mehr angreifen«, sagte Bolitho zu Meheux.»Wir wollen daher lieber die Verwundeten unter Deck schaffen. Dann will ich die Schaden am Schiffsrumpf inspizieren, ehe es dunkel wird.»

Er sah sich um und versuchte, den Katzenjammer nach der Schlacht zu uberwinden.»Wo ist Pareja?»

«Er hat eine Musketenkugel in die Brust bekommen, Captain«, rief Allday heruber.»Ich habe noch versucht, ihn davon abzuhalten, da? er an Deck blieb und sich unnutz in Gefahr brachte. Aber er sagte, Sie wurden von ihm erwarten, da? er mithilft. Und das tat er auch. Komischer kleiner Kerl«, schlo? er mit einem Seufzer und einem truben Lacheln.

«Ist er tot?«Bolitho dachte an Parejas Eifer, die ruhrende Nachgiebigkeit seiner Frau gegenuber.

«Wenn nicht, Captain, wird er's bald sein. «Allday fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.»Ich hab ihn mit den anderen Verwundeten nach unten bringen lassen.»

Uber das blutbespritzte Deck kam Witrand und fragte:»Diese Piraten — kommen sie noch mal, capitaine?«Er sah sich unter den Hinkenden, Verwundeten, zu Tode Erschopften um.»Und was dann?»

«Dann kampfen wir eben noch mal, monsieur.»

Witrand blickte ihn nachdenklich an.»Sie haben dieses halbe Wrack gerettet, capitaine. Es freut mich, da? ich das mit angesehen habe. «Er schob skeptisch die Lippen vor.»Und morgen — eh bien, wer wei?? Was fur ein Schiff mag wohl kommen und uns finden?»

Bolitho, schwankend vor Erschopfung, erwiderte gepre?t:»Wenn eine Ihrer Fregatten auf uns sto?t, monsieur, werde ich das Schiff ubergeben. Es ware sinnlos, diese Menschen noch mehr leiden zu lassen. Aber bis dahin, monsieur, ist es mein Schiff, unter meiner Flagge!»

Kopfschuttelnd sah Witrand ihm nach. »Stupefiant«, murmelte er nur.

Unter den niederen Decksbalken zog Bolitho den Kopf ein und musterte nachdenklich die Reihe der Verwundeten. Die meisten lagen ganz still, doch als das Schiff unbeholfen zu gieren anfing und die Laternen an den Decksbalken kreisten, schien es, als wanden sich die Hingestreckten in Qualen und verfluchten ihn stumm als Urheber ihrer Schmerzen.

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runder Turkensabel

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