Выбери любимый жанр

Der Stolz der Flotte: Flaggkapitan Bolitho vor der Barbareskenkuste - Kent Alexander - Страница 15


Изменить размер шрифта:

15

Der junge Offizier stand reglos. In der Dunkelheit sah es aus, als waren seine Augen so gro? wie sein ganzes Gesicht. Freundlich fuhr Bolitho fort:»Ihr Name ist Laker, stimmt das?«Der junge Mann nickte.»Schon, Mr. Laker, stellen Sie sich vor, Ihre beiden Vorgesetzten waren vorm Feind gefallen. «Wieder ein Nicken.»Im Moment gehort das Achterdeck also Ihnen, und es wird den Leuten guttun, wenn sie sehen, da? Sie unverzuglich den Befehl ubernommen haben. Vertrauen ist wie Gold, man mu? es sich verdienen, wenn es seinen wahren Wert haben soll.»

Gelassen sagte der junge Mann:»Danke, Sir. «Dann schritt er davon, und Sekunden spater war das Klicken des sich drehenden Anker-pills zu horen; sogar ein halbherziger Shanty ertonte dazu.

Langsam ging Bolitho nach achtern und postierte sich neben dem Ruderrad. Er wollte zur Stelle sein fur den Fall, da? die Fregatte zu nahe an die Kuste herantrieb. Aber wenn die Auriga jemals wieder ihren alten Platz im Geschwader einzunehmen hoffte, dann mu?te sie jetzt und hier, unter ihrer eigenen Besatzung, damit anfangen.

Allday hatte anscheinend seine Gedanken gelesen. Leise sagte er:»Erinnert mich an die alte Phalarope, Captain. «Er schaute zu den Segeln hoch, die knatternd auf den nachsten Befehl warteten.»Damals hat es auch lange gedauert, bis wir unseren guten Namen wiederhatten!»

«Ich wei?«, nickte Bolitho.»La? fallen die Breitfock!»

Fu?e trappelten uber das krangende Deck, und von vorn kam das stetige Klank-klank des Ankerspills, das die Manner rundtrieben.»Anker ist frei!»

Die dunkle Landmasse blieb zuruck, die Fregatte kam langsam von der Kuste frei und legte sich in die leichte Brise. Kurz dachte Bolitho dabei auch an Brice, der unten in seiner Kajute sa? und sein Schiff zum Leben erwachen fuhlte, wobei nicht er, sondern ein anderer die Kommandos gab. Wie ware mir wohl unter solchen Umstanden zumute? grubelte er, und ein Schauer uberlief ihn. Wenn ich je in eine solche Situation kame, dann hatte ich sie verdient, genau wie Brice. Mit dieser energischen Feststellung vertrieb er sich die dunklen Gedanken.

«Nordwest zu West liegt an, Sir. «Das machtige Rad knarrte, als die Auriga langsam auf das Land zuglitt.

Von der Luvreling aus beobachtete Bolitho die in der Morgensonne glitzernde Stadt. Der sich langsam nahernden Fregatte kam die Eurya-lus direkt entgegen; hell schimmerten ihre Bramsegel im bleichen Sonnenlicht, scharf hob sich die golden Galionsfigur mit den wilden Augen vom dunklen, schaumbespritzten Schiffsrumpf ab.

Bolitho sah sich auf seinem Hauptdeck um, wo geschaftige Tatigkeit herrschte. Jetzt erst konnte er die Fregatte bei Tageslicht studieren. Brice mu?te nicht nur ein Tyrann, sondern auch ein Geizkragen sein. Die Farbe war ausgebla?t und blatterte ab, die meisten Matrosen waren in Lumpen gekleidet und sahen halbverhungert aus. Einige Manner arbeiteten mit nacktem Oberkorper; ihre Rucken waren zerfetzt wie von Raubtierpranken. Vorn stand die Ankerwache und beobachtete die weit offenen Arme der Bucht; die Stadt Falmouth lag noch im morgendlichen Schatten. Ein Wachboot dumpelte trag uber seinem Spiegelbild; die blaue Flagge am Masttopp wies der einlaufenden Fregatte die Stelle an, wo sie Anker werfen sollte. Der junge Leutnant und der Steuermann konzentrierten sich auf die letzten beiden Kabellangen[15] bis dorthin.

«Lassen Sie lieber Ihrem Stuckmeister Bescheid sagen, da? er einen

Salut vorbereitet, Mr. Laker. Wenn Sie den Kopf auch noch so voll haben, es ware eine Schande, wenn Sie verga?en, da? einem Konteradmiral dreizehn Schu? zustehen.»

Verwirrt zuckte der Leutnant zusammen und grinste dann schuchtern:»Vergessen hab ich's nicht, Sir, wenn ich auch nicht gedacht hatte, da? Sie mich auf die Probe stellen wollen. «Er deutete zu den Netzen hinuber.»Aber wie Sie wissen, stehen dem Admiral funfzehn Schu? zu.»

Bolitho schritt zu den Netzen hinuber und stieg auf einen Poller. Das konnte doch nicht sein! Der Leutnant mu?te die Flagge nicht richtig erkannt haben, entweder wegen des Gegenlichts, oder weil die Euryalus ihnen direkt entgegenkam.

Er sprang vom Poller und sah, da? Allday ihn aufmerksam beobachtete. Also doch kein Irrtum. Die Flagge, die jetzt im Sonnenlicht glanzte, flatterte am Fockmast des Dreideckers.

«Dann ist er also schon da, Captain«, sagte Allday gelassen.

Wahrend die Auriga langsam auf ihren Ankerplatz zuglitt und die Salutschusse im Funfsekundenabstand drohnten, zwang sich Bolitho, an der Luvseite des Achterdecks auf- und abzuschreiten. Bestimmt waren zahlreiche Teleskope auf die Auriga gerichtet; man mu?te sehen, da? er unverletzt war und das Schiff unter Kontrolle hatte. Diese letzten Minuten schienen sich zu Ewigkeiten zu dehnen, wahrend er sich fragte, wie es Konteradmiral Thelwall ging und wie Broughton wohl uber seine Aktion denken wurde. Als er wieder hinsah, schwang die Euryalus eben am Buspriet vorbei, denn die Fregatte drehte schon mit knatternden Segeln in den Wind. Kaum war der Anker gefallen, da horte Bolitho einen anderen Ton, der in der klaren Luft wie der Wirbel einer Riesentrommel anwuchs. Er fuhr herum und rannte zur Reling, und vor Besturzung uber das, was er sah, wurde ihm beinahe ubel: die drei Reihen Stuckpforten im Rumpf der Euryalus offneten sich mit einem Schlag, und wie von einer einzigen Hand gefuhrt, wurde die gesamte dreifache Reihe schwarzer Geschutzrohre ausgerannt.

«Mein Gott!«murmelte der Leutnant.

Taylor kam nach achtern gelaufen. Er deutete aufgeregt und verwirrt zum Hafen.»Dort kommen Boote, Sir. «Es waren beinahe ein Dutzend Kutter und Barkassen voller Seesoldaten, die reglos zwischen den Ruderern sa?en. Rot wie Blut glanzten ihre Rocke.

Viele Matrosen schienen die Augen nicht von den schweren Geschutzen der Euryalus losrei?en zu konnen, als erwarteten sie, da? diese sofort das Feuer eroffneten. Einige starrten auch zum Achterdeck hoch, auf Bolitho; vielleicht hofften sie, ihr Schicksal von seinem Gesicht ablesen zu konnen.

Das vorderste Boot umrundete das Heck der Fregatte im Feuerschutz des Flaggschiffs und nahm Kurs auf die Fallreepspforte. Cap-tain Rook sa? in der Flicht, und als das Boot langsseits kam, rief er hinauf:»Sind Sie in Sicherheit, Sir?»

«Damlicher Hund«, murmelte Allday, aber Bolitho hatte das nicht gehort. Er blickte hinunter in Rooks dunkelrotes Gesicht und antwortete:»Selbstverstandlich. «Hoffentlich hatten es die Matrosen in seiner Nahe gehort. Sie wurden in den nachsten Minuten ihre ganze Kraft und ihr ganzes Vertrauen brauchen.

Rook kletterte an Deck und fa?te an den Hut.»Wir waren besorgt, Sir, wirklich sehr besorgt. «Dann sah er die beiden Leutnants und schrie sie an:»Ubergeben Sie sofort Ihre Degen an den Leutnant der Infanterie!»

«Auf wessen Befehl?«fuhr Bolitho dazwischen.

«Entschuldigung, Sir — auf Befehl von Vizeadmiral Broughton«, antwortete Rook und wandte sich etwas verlegen ab, denn jetzt machten die anderen Boote langsseit fest, und die Laufbrucke war auf einmal voll grimmig dreinblickender Seesoldaten, die ihre Musketen mit aufgepflanzten Bajonetten auf die zusammengedrangten Matrosen richteten.

Bolitho ging zu den Leutnants hinuber.»Verlassen Sie sich darauf, ich sorge dafur, da? Sie anstandig behandelt werden. «Und mit einem scharfen Blick auf Rook:»Dafur mache ich Sie personlich haftbar!»

Bedruckt wischte sich der einarmige Offizier die Stirn.»Jawohl,

Sir.»

Bolitho ging wieder zur Achterdecksreling und blickte uber die Masse der stummen Matrosen.»Ich habe euch mein Wort gegeben. Haltet Frieden und tut, was euch befohlen wird. Ich gehe sofort hinuber und spreche unverzuglich mit dem Admiral.»

Er sah, da? Taylor zu ihm wollte, aber stehenblieb, als ein Seesoldat mit gefalltem Bajonett dazwischentrat.»Ich habe Euch nicht vergessen, Taylor!«rief er ihm zu.

вернуться

15

l Kabellange = 0,1 Seemeile = 185,3 m

15
Перейти на страницу:
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело