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Feind in Sicht: Kommandant Bolithos Zweikampf im Atlantik - Kent Alexander - Страница 85


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Der Narr. Der arme, angstliche Narr! Um einer Entscheidung aus dem Wege zu gehen, hatte er sich diese schreckliche Geschichte eingebrockt. Er dachte plotzlich an die Schiffe und all die Menschen, die von ihm abhangig gewesen waren, und setzte entschieden hinzu:»Es gibt keine andere Moglichkeit, Sir. «Er nickte Trud-geon zu.»Sie haben meine Einwilligung.»

Pelham-Martin schrie:»Ich befehle Ihnen. «Er wand sich hin und her, der Schwei? lief ihm uber die Brust, als er Inch ins Auge fa?te:»Ich habe Kapitan Bolitho bereits seines Kommandos enthoben!»

Uber sich auf der Schanz horten sie plotzlich Getrappel und gedampfte Hochrufe. Sie sahen einander an und drehten sich wie auf Kommando zur Tur um, als Midshipman Carlyon hereinsturzte.

«Sir!«Er dampfte die Stimme, als er den leidenden Kommodore sah.»Signal von Hermes!«Er hob sein zerschlissenes Notizbuch naher an die Augen.»Unbekanntes Segel im Nordwesten.»

Bolitho sah ihn an.»Vielen Dank, Mr. Carlyon. Nun aber schleunigst zuruck zu Ihren Flaggen!«Und zu Inch sagte er:»Ich komme gleich an Deck. «Er lachelte.»Und Dank fur Ihre Loyalitat.»

Dann wandte er sich um und schaute auf den Kommodore hinunter.»Es mu? Lequillers Geschwader sein, Sir. Ich werde Sie auf dem laufenden halten, soweit es mir moglich ist. «Er ging zur Tur, gerade als Trudgeon seinen Leuten winkte, hereinzukommen.

Die Luft an Deck war sauber und erfrischend. Ein leichter Spruhregen hatte eingesetzt, aber der Wind wehte noch immer bestandig aus Sudwesten, und der Wimpel an der Mastspitze stand fast bewegungslos vor dem truben Himmel.

Gossett berichtete:»Kurs West zu Nord. Voll und bei, Sir.»

Bolitho nickte und hob ein Teleskop ans Auge. Backbord voraus konnte er die Obersegel der Hermes wie gestochen erkennen.

Carlyon rief:»Von Hermes, Sir! >Schatze auf funf Linien-schiffe

Bolitho senkte sein Glas und sah Inch an. All diese Tage und Wochen des Wartens, Hoffens und Planens hatten sie zur rechten Stunde an die richtige Stelle gebracht.

Er befahl:»Gehen Sie einen Strich nach Steuerbord, Kurs Westnordwest. »

Wahrend Inch nach seinem Sprachrohr suchte, winkte Bolitho Midshipman Carlyon zu sich heran und sah, wie Inch innehielt, um zuzuhoren.

«Mr. Carlyon, machen Sie ein Signal fur das ganze Geschwader. «Er zogerte, als er die Blicke der Leute rundherum auf sich gerichtet sah.

«Feind in Sicht!»

Als die Signalflaggen hochstiegen und auswehten, fragte sich Bo-litho, was die anderen Kommandanten wohl empfinden wurden, wenn sie das Signal ablasen. Als sie noch in St. Kruis uber seine Gedanken und Vorschlage nachgedacht hatten, mu?ten sie Zweifel, viele Zweifel gehabt haben. Jetzt aber, angesichts dieses Signals, wurden sich ihre Zweifel verfluchtigen und ihre Gedanken sich nur noch auf den bevorstehenden Kampf richten. Auf einen Kampf, bei dem es um Leben oder Tod ging.

Achteraus, auf der Impulsive, war das >Verstanden<-Zeichen bereits gehi?t. Er konnte sich vorstellen, mit welchen Augen Herrick jetzt sein Schiff ansah, sein erstes Kommando, das er vielleicht binnen weniger Stunden wieder verlieren wurde.

Er zog seine Uhr aus der Tasche und lie? den Deckel aufschnappen. Genau zwei Uhr. Wie zur Bestatigung schlug die Schiffsglok-ke auf der Back viermal an.

Als er sein Teleskop wieder hob, sah er, da? die Hermes gro?er und deutlicher geworden war. Er dankte Gott fur die guten Augen ihres Ausgucks. Wie leicht hatten die beiden Geschwader aneinander vorbeifahren konnen, ohne etwas vom anderen zu bemerken. Oder was ware gewesen, wenn sie einander gerade im Augenblick des Kontaktes in einer Regenbo wieder aus den Augen verloren hatten?

Lequiller hatte sehr wahrscheinlich seinerseits die Hermes gesichtet und kaum eine andere Wahl, als sie anzugreifen. Denn die Hermes stand zwischen ihm und seinem Ziel, der Kuste, und da das Tageslicht noch mehrere Stunden anhielt, mu?te er diesen durftigen Gegner vor seinem Bug zum Kampf stellen und vernichten, wenn er nicht vom Jager zum Wild werden wollte.

Bolitho befahl:»Signal an Hermes: Nehmen Sie Position hinter mir ein!«Er dachte wieder an Herrick. Ihn wurde dieses Signal sicher enttauschen, aber wenn sein Vierundsechzig-Kanonen-Schiff den ersten Zusammenprall uberstehen sollte, mu?te er den beiden starkeren Zweideckern den Vortritt mit einleitenden Breitseiten lassen. Er setzte hinzu:»Danach machen Sie Signal an alle: Vorbereiten zum Gefecht!»

«An Deck!«Der Ruf vom Mast lie? alle nach oben blicken.»Segel voraus in Lee. «Kurze Pause.»Mehr als ein Schiff, Sir!»

Bolitho nickte Inch zu.»Lassen Sie >Klar Schiff zum Gefecht< und > Alle Mann auf Gefechtsstationen< anschlagen.»

Zwei Trommler der Seesoldaten eilten zum Niedergang und begannen mit ihrem eindringlichen Wirbel. Der schnelle Trommelschlag schien die Bestatigung all ihrer Hoffnungen zu sein, und als die Leute aus den unteren Decks hochkamen und auf ihre Platze rannten, jubelten die anderen, die schon auf Wache waren, und winkten mit ihren Haltstuchern zur Hermes hinuber, die sich mit einem eleganten Manover in die Mitte der Schlachtlinie einreihte. Bolitho sah Fitzmaurice mit seinen Offizieren und hob die Hand in Erwiderung seines Gru?es.

Er horte, wie unter Deck Zwischenwande und Mobelstucke we g-geraumt wurden, und sah, wie eilige Fu?e in den Wanten aufenterten, um die Rahen mit Ketten zu sichern, wahrend wieder andere Tomlins Decksmannschaft halfen, die Schutznetze uber den Geschutzbedienungen auszubringen.

Er sagte zu Inch:»Geben Sie Befehl, die Boote in Schlepp zu nehmen. «Er dachte an ihre Entfernung vom Land und an die sonst geringe Uberlebenschance, wenn das Schlimmste passieren sollte.

Inch kam wenige Sekunden spater, bleich vor Anstrengung, zuruck.»Schiff ist klar zum Gefecht, Sir. «Er schaffte ein Grinsen.»In genau sechs Minuten!»

«Sehr gut!«Bolitho lachelte ebenfalls.»Sehr gut!»

Er ging zuruck zur Querreling und schaute auf das menschengefullte Hauptdeck hinunter. Jede Kanone war besetzt und bereit. Die Geschutzfuhrer spahten — mit dem Gerat ihrer Zunft behangen — nach achtern. Die Decks waren mit Sand bestreut, und wenn die steife Brise anhielt, wurden die Manner beim Ausrennen ihrer Geschutze festen Halt unter den Fu?en wirklich brauchen konnen.

Er sagte:»Signal an alle: >Segelflache reduzieren«. «Frostelnd schaute er zum Wimpel hinauf. Bald war es soweit. Sehr bald. Hoffentlich wurde der Feind seinen ersten Entschlu? nicht andern, wenn er sie in voller Starke sah.

«An Deck! Funf Linienschiffe und ein anderes, Sir!»

Gossett brummte:»Das wird das spanische Schatzschiff sein.»

Bolitho zwang sich, langsam zu gehen und die Hande auf dem Rucken zu behalten. Als er an den Neunpfundern des Achterdecks vorbeikam, drehten sich einige Leute um und beobachteten ihn, als konnten sie etwas von seiner scheinbaren Ruhe auf sich uberflie?en lassen und als Talisman bewahren.

Hauptmann Dawson kletterte von der Schanz herunter. Uber ihm und rundherum standen die Seesoldaten in sauber ausgerichteten Reihen an den Netzen, die Musketen neben sich und die Uniformen so korrekt wie immer.

Bolitho nickte ihm zu.»Gehen Sie nach vorn und sprechen Sie mit Ihrem Leutnant. Die Karronaden werden heute viel Arbeit bekommen. Ihre Scharfschutzen sollen den Bedienungen so viel Feuerschutz geben wie moglich.»

Dawson zupfte an seinem Kragen.»Jawohl, Sir. «Er warf einen mi?mutigen Blick auf das graue Wasser.»Ein Bad wurde mir heute ganz und gar nicht schmecken.»

Weitere Matrosen sprangen von den Wanten aufs Deck, nachdem das riesige Gro?segel endlich festgezurrt war und das Schiff in einem Zustand der Hochspannung zur Ruhe kam. Abgesehen vom Zischen des Spritzwassers und dem Summen der Takelage war es wieder ganz still.

Inch fragte:»Werden wir die Luvposition einnehmen, Sir?»

«Das la?t sich jetzt noch nicht sagen. «Bolitho machte einen langen Arm und schnappte sich das Glas von Carlyon. Als er es gegen die Netze stutzte, sah er die feindlichen Schiffe zum ersten Mal. Es war schwierig, auf diese Entfernung ihre Formation zu erkennen.

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