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Nahkampf der Giganten: Flaggkapitan Bolitho bei der Blockade Frankreichs - Kent Alexander - Страница 58


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Bolitho sah Seton geduckt, die Hand vor dem Mund, nach achtern rennen, und mu?te ihn mehrmals beim Namen rufen, ehe er ein Zeichen des Verstehens erkannte.

«In die Gig, Mr. Seton! Alles von Bord!«Jenseits der Flammen sah er die hohe Bordwand des Zweideckers; jedes Geschutzrohr glanzte in seiner Pforte wie in hellem Sonnenlicht, als der Brander immer nahertrieb.

«Kommen Sie, Captain!«brullte Allday.»Wir sind gleich…»

Wieder fegte ein Schrotschu? ubers Deck, jagte aus den Flammen Funken hoch und ri? mehrere Manner nieder, die Fowler nach achtern trieb.

Seton fa?te nach seiner Schulter und sagte schwach:»Ich bin getroffen, Sir!«Dann sank er um. Und gerade, als ein Matrose zu ihm hineilte, stie? der angekohlte Bugspriet der Fairfax wie eine Lanze ins Kluvergeschirr der Saphir.

«Zuruck, Sir!«brullte Fowler.»Schnell, sie entern uns!»

Schon sprangen Franzosen aufs Deck der Schaluppe, einige rannten zu den Flammen, andere tasteten sich durch den Rauch, feuerten mit Pistolen, hieben mit Entermessern nach Todwunden und Lebenden.

Bolitho sah einen franzosischen Matrosen auf sich zukommen und spurte den Luftzug einer Kugel an der Wange, ehe er die Pistole aus dem Gurtel ri?. Aber dann zuckte die Waffe in seiner Hand auch schon im Rucksto?, der Mann taumelte, schrie auf, griff an die Brust und fiel zuruck in den Qualm. Bolitho schleuderte die leergeschossene Pistole einem anderen Gegner ins Gesicht und zog den Degen. Immer mehr Gestalten erschienen auf dem Achterdeck, tasteten sich wie Blinde mit ausgestreckten Armen durch den treibenden Vorhang aus Qualm und Flugasche. Undeutlich horte Bo-litho die Kirchturmuhr schlagen, doch jetzt aus einer anderen Richtung — daran merkte er, da? beide Schiffe zusammen abtrieben. Jemand an Bord der Saphir hatte noch die Ankertrosse gekappt; doch als eine Bo sekundenlang den Rauch teilte, sah er, da? es bereits zu spat war: Flammenzungen liefen die Takelage hinauf, das Schiff brannte unrettbar.

Dann ballte sich der Rauch wieder zu einer erstickenden Wolke zusammen. Heulend trieb der Wind die Flammen uber das Deck der Schaluppe, Funkengeysire zischten himmelwarts, noch uber den Masttopp hinaus. Um ihn herum fochten Manner; das scharfe Klirren von Stahl auf Stahl und vereinzelte Pistolenschusse setzten spitze Akzente im dumpfen Kampfeslarm. Er fuhlte das Deck unter seinen Fu?en absacken, die Planken vibrierten im einstromenden Wasser. Es war ein Wettrennen zwischen dem Feuer und der See. Die Fairfax hatte ihre Aufgabe vollbracht; jetzt konnte sie unter die Wasseroberflache gleiten, sei es auch nur, um ihren elenden Zustand zu verbergen.

Fowler war jetzt wieder neben Bolitho; sein Degen blitzte im Feuerschein, als er die Klingen der immer noch aus Rauch und Aschenregen ansturmenden Franzosen parierte.

«Wir mussen die Verwundeten zurucklassen, Sir!«uberbrullte er den Kampfeslarm. Er machte einen Ausfall, und ein Gegner taumelte schreiend gegen das Schanzkleid. Bei dem Fall schien sich das Deck unter seinem Rucken zu offnen, Flammen spruhten zwischen verkohlten Planken hoch, so da? der Mann sich krummte wie eine arme Seele im Hollenpfuhl; seine Haare brannten, seine Schreie gingen unter im furchtbaren Brausen der Flammen, die jetzt aus dem Schiffsrumpf schossen.

Bolitho stolperte vorwarts und fand Seton noch an der Reling liegen, den Kopf wie im Schlaf auf dem gebogenen Arm. Der Matrose, der ihn in die Gig schaffen sollte, war geflohen oder tot; mit fast wahnsinniger Wut stellte Bolitho sich breitbeinig uber den Jungen, hieb einen Angreifer nieder und erwischte mit dem gleichen Schwung einen anderen, der beim Ruder gegen Allday kampfte.

Aber es wurde immer gefahrlicher. Lange konnte es nicht mehr dauern. Die Franzosen schienen so von Sinnen vor Wut und Verzweiflung, da? sie mehr danach trachteten, die Handvoll britischer Matrosen zu vernichten, als ihr eigenes Schiff zu retten.

Fowler lie? den Degen fallen und schlug die Hande vors Gesicht.»O Jesus, o mein Gott!«brullte er. Im Licht der flackernden Flammen glitzerte sein Blut, das ihm uber Hals und Brust stromte, wie schwarzes Glas. Gurgelnd brach er in die Knie, und ein franzosischer Leutnant, barhaupt, den Uniformrock in verkohlten Fetzen, ri? den Degen hoch, um Fowlers ungeschutzten Schadel zu spalten. Bolitho sprang nach vorn, blieb mit dem Fu? an einer gesplitterten Planke hangen und sah, wie die Klinge des Franzosen die Richtung wechselte und sausend die Luft durchschnitt. Mit letzter Kraft hielt er sich im Gleichgewicht und hob instinktiv den linken Arm zum Schutz. Die Klinge fuhr in seinen Unterarm; er fuhlte einen betaubenden Schmerz. Aber der franzosische Leutnant rutschte aus, die Wucht seines Angriffs warf ihn fast um; sein Gesicht gluhte im Feuer wie eine Maske aus Metall, mit funkelnden Augen starrte er Bolithos Degen entgegen, der uber Setons Korper eine Finte schlug — dann stach die rasiermesserscharfe Klinge zu. Der Franzose schrie nicht einmal auf, sondern taumelte zuruck, die Finger in die Brust gekrallt, den Rucken wie in grotesker Verneigung gekrummt.

«Sie sinkt, Captain!«brullte Allday. Bolitho blinzelte und versuchte, sich den Schwei? aus den Augen zu wischen. Aber sein Arm hing wie tot herab, und mit unglaubigem Schrecken sah er, da? Blut an seiner Seite niederrann, sein Hosenbein durchfeuchtete und an Deck tropfte. Betaubt schuttelte er den Kopf und starrte zum Bug. Die hohe Flammenwand hatte sich auf die Saphir verlagert, wo aufgegeite Segel und geteerte Leinen als peitschende Flammenschnure davonflogen; kleinere Feuerherde huschten, vom Wind getrieben, zum Achterschiff und setzten alles in Brand, was sie unterwegs beruhrten. Durch die verlassenen Stuckpforten konnte er sehen, da? das Schiff auch innen wie ein Schmelzofen brannte. Blindlings sprangen Manner uber Bord und schrien furchtbar, wenn sie zwischen die brennenden Rumpfe gerieten und zu einem blutigen Brei zerquetscht wurden. Aber das Deck der Schaluppe kippte nun schnell ab. Unten stromte die See ein und erstickte die Flammen mit triumphierendem Zischen. Der Fockmast war ganz uber Bord gegangen; das hatte Bolitho in dem Chaos aus Tod und Vernichtung uberhaupt nicht gemerkt. Leichen rollten die Deckschrage abwarts, einige Verwundete krochen wimmernd von den Flammen weg oder versuchten mit letzter Kraft, das Achterdeck zu erreichen.

«Gig ist klar!«brullte Allday.»Los, Captain, ich helfe Ihnen!»

Bolitho blickte sich noch immer um, als erwarte er den nachsten Angriff. Aber au?er ihm waren nur noch Tote an Bord.

«Keiner mehr da«, schrie Allday.»Sie haben alle erledigt!«Dann sah er Bolithos Arm.»Hier, Captain, meine Hand!«Sie gerieten beide ins Taumeln, denn die Sloop legte sich schwerfallig auf die Seite, die leichten Deckgeschutze rissen sich aus ihren Halterungen, rutschten polternd zum Schanzkleid oder sturzten zischend in den feurigen Krater.

Bolitho sprach mit zusammengebissenen Zahnen, denn der Schmerz wuhlte in seinem Arm wie mit gluhenden Zangen.»Der Junge! Hol ihn, Allday!«Muhsam schob er die blutverklebte Klinge in die Scheide und zog sich mit dem gesunden Arm zur Heckreling, wahrend Allday den bewu?tlosen Seton aufnahm und uber die Schulter warf.

An der Reling stand O'Neil, nackt bis zum Gurtel, und wickelte sein Hemd um Fowlers Gesicht, wobei der Leutnant hin und her schwankte und zu sprechen versuchte, aber Stoff und Blut erstickten seine Worte.

«Hab' getan, was ich konnte«, sagte der Ire und duckte sich, als eins der Geschutze in der Hitze explodierte, wie von unsichtbarer Hand abgefeuert.»Der arme Kerl hat fast kein Gesicht mehr!»

Bolitho konnte nur krachzen.»Da ist die Gig! Wir mussen springen!«Er fuhlte kaum den Sprung, spurte aber Salzwasser in seinen Lungen kratzen und kuhle Luft im Gesicht, als er wieder an die Oberflache kam. Turmhoch erschien ihm die Gig, aber da war Piper, das kleine Affengesicht rauchgeschwarzt; er gestikulierte mit seinem Dolch und kreischte:»Da ist der Captain! Helft ihm, Jungs!»

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