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Nahkampf der Giganten: Flaggkapitan Bolitho bei der Blockade Frankreichs - Kent Alexander - Страница 29


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Sonnengedorrte, erschopfte Manner waren schon unter gunstigen Umstanden kaum eine geeignete Schleppmannschaft fur die schwere Hyperion. Ihre etwa sechzehnhundert Tonnen schienen mit den winzigen Booten, die an ihrem machtigen Bug zerrten, zu spielen wie ein Junge, der ein paar Maikafer am Faden hat. Und dann, als schon einer der Kutter zuruckgefallen war, weil die Ruderer auf die Schlage und Drohungen des verzweifelten Midshipman einfach nicht mehr reagierten, war die Leinwand plotzlich ins Zittern geraten; mude und unglaubig hatten die Manner auf die Segel und das wie von Katzenpfoten gekrauselte, plotzlich lebendig gewordene Wasser gestarrt. Als es Abend und Nacht wurde, fand das Schiff allmahlich seine Kraft wieder, und ein auffrischender Nordwest fuhrte es vorwarts und um die ferne Kustenlinie herum.

Sobald es vollig Nacht geworden war, hatten sie Segel gekurzt und waren immer naher an diesen machtigen Block tieferer Finsternis herangekreuzt, hinter dem der geschutzte Hafen von St. Clar lag.

Jetzt wartete er dort vorn, wie verloren unter den Sternen und vor dem welligen Bergland dahinter. Es gab weder Hafenlichter noch Leuchtfeuer, und mehr als einmal hatte ein nervoser Ausguck ein kleines Fahrzeug auf Gegenkurs gemeldet; aber es waren immer nur irgendwelche dunklere Schatten in der Stromung gewesen, die ihn getauscht hatten — eine schlimme Nervenprobe fur ihn und die ganze Mannschaft.

Bolitho stutzte die Hande auf die Reling und blickte starr in die Dunkelheit. Er konnte es nicht lassen, immer wieder daruber nachzudenken, was er getan hatte; und wahrend die Minuten vergingen, kam zu seiner inneren Unsicherheit noch die wachsende verzweifelte Spannung hinzu.

Er hatte Leutnant Charlois gestattet, in der Jolle an Land zu gehen und mit seinen Freunden in St. Clar Kontakt aufzunehmen. Die Erfolgschancen dieses skizzenhaften Planes waren von vornherein gering, und Bolitho qualte sich mit Zweifeln und Erwagungen daruber, was er noch hatte tun konnen, um ihm wenigstens etwas mehr Aussichten zu geben. Es war kein Trost, da? er noch alle franzosischen Gefangenen an Bord hatte. Ohne Wasser konnte er sich ebensogut der Garnison von St. Clar ergeben oder sein Schiff vor der Kuste versenken.

Er dachte auch an Leutnant Inchs aufgeregtes Pferdegesicht, als er ihm den Befehl uber die kleine Besatzung der Jolle erteilt hatte. Inch war ein sehr diensteifriger und mutiger Offizier, aber in solchen Dingen fehlte ihm jede Erfahrung; und Bolitho wu?te, da? er ihn im Grunde nur deshalb abkommandiert hatte, weil er der jungste Leutnant und daher am entbehrlichsten war, wenn Charlois sich fur Verrat statt fur Unterhandlungen entscheiden sollte.

Plotzlich fiel ihm Midshipman Seton ein. Merkwurdig, da? dieser sich freiwillig gemeldet hatte, Inch zu begleiten, und noch merkwurdiger, da? Bolitho irgend etwas fehlte, weil Seton nicht an Bord war. Aber wenn der Junge auch furchtbar stotterte — etwas konnte er besser als jeder andere an Bord: er sprach flie?end franzosisch.

Quarme tauchte neben ihm auf.»Haben Sie Befehle, Sir?»

Bolitho starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den fernen Landbuckel und versuchte, sich daran zu erinnern, wie er auf der Seekarte aussah.»Gehen Sie auf Steuerbordbug, Mr. Quarme.»

Quarme zogerte.»Da geraten wir aber sehr dicht unter Land,

Sir.»

Bolitho sah an ihm vorbei.»Beordern Sie zwei gute Lotgasten in die Rusten. Wir mussen der Jolle jede mogliche Chance geben.»

Er vernahm die Gerausche beim Dichtholen der Brassen und das Gurgeln der See am Ruder. Wozu das alles? Wenn Inch bereits gefangengenommen war, bedeutete es nur eine Verlangerung der Qual. Mit der Morgensonne wurde die Katastrophe kommen. Das Ende.

Ein Aufklatschen drau?en, und die drohnende Stimme des Lotgasten:»Zwanzig Faden!»

Unter den Finknetzen bewegte sich etwas; er sah den kleinen, af-fengesichtigen Midshipman Piper auf Zehenspitzen zum Land hinuberspahen. Merkwurdig, wie er und Seton sich angefreundet hatten. Der kecke, unbekummerte Piper und der nervose, stotternde Seton. Aber an den gespannten Bewegungen Pipers merkte Bolitho, wie eng ihre Freundschaft geworden war.

«. und vierzehn dreiviertel«, sang der Lotgast aus, und Bolitho empfand das wie Spott. Hinter diesem Landvorsprung gab es betrachtliche Untiefen. Hinter ihm knarrte das gro?e Rad, und der Rudergast meldete:»Nordwest zu West, Sir, voll und bei!»

Quarme kam wieder zu ihm. Er war anscheinend sehr nervos.»Wenn dieser Wind abflaut, Sir, kommen wir vom Festland nicht klar.»

Bolitho wandte sich ihm in der Dunkelheit zu.»Das wei? ich so gut wie Sie, Mr. Quarme. Und sogar noch besser, denn die Verantwortung liegt bei mir.»

Quarme blickte zur Seite.»Entschuldigung, aber ich dachte.»

Er verstummte, als der Lotgast erschrocken ausrief:»Zehn Faden!»

Bolitho rieb sich das Kinn. Untiefen. Ein Wort nur, aber es war wie die Bestatigung der totalen Niederlage. Wie von fern horte er sich sagen:»Wir gehen tiefer in die Bucht hinein. Wenn wir auf der anderen Seite sind, wird es hell, und dann.»

Er fuhr herum. Eine Stimme rief:»Boote Backbord querab, Sir!«Noch wahrend er zu den Finknetzen rannte, schrie der Ausguck:»Drei, nein, vier Boote, Sir!»

Bolitho ergriff ein Teleskop und suchte die dunklen Wellen mit den hellen Sternenreflexen darauf ab. Der Kopf schmerzte ihm vor Konzentration. Und dann sah er sie, niedrige schwarze Gebilde mit Umrissen aus wei?em Schaum.

«Mein Gott, die rudern aber!«stie? Rooke hervor.»Schwere Kutter, wie es scheint.»

Bolitho schob das Glas zusammen und reichte es Midshipman Caswell. Aber ehe er etwas sagen konnte, horte er dicht an seinem Ohr Quarmes Stimme, scharf, eindringlich, kaum beherrscht.»Boote unter Langriemen, Sir! Das sind Rudergaleeren. Mein Gott, die kenne ich von Indien her. Sie haben ein gro?es Geschutz im Bug, rudern einem Schiff direkt unter den Bug und schie?en es zu Kleinholz, ehe es manovrieren und zuruckfeuern kann!»

Seine Stimme mu?te bis an die andere Seite des Achterdecks gedrungen sein, denn Bolitho sah mehrere Gesichter sich zu ihm wenden und horte plotzlich erschrockenes Gemurmel.

«Nicht so laut, Mr. Quarme! Wollen Sie, da? unsere Leute durchdrehen?»

Doch Quarme konnte sich anscheinend nicht mehr zuruckhalten.»Ich wu?te ja, da? so was passieren wurde! Aber Sie wollten nicht horen! Ihnen geht es nur um Ihren eigenen Ruhm, alles andere ist Ihnen egal!«Er hatte jetzt sogar Tranen in der Stimme, schien weder zu wissen noch zu bedenken, was er da sagte.

«Seien Sie still, Mann!«fuhr Bolitho ihn an.»Nehmen Sie sich gefalligst zusammen!»

Messerscharf schnitt Rookes Stimme durch das Dunkel:»Ich habe alles gehort, Sir!«Die Boote schien er ganz vergessen zu haben. Und alles andere wohl auch, au?er der Tatsache, da? Quarme nun dienstlich ein toter Mann war; Rookes Worte klangen wie ein Pistolenschu?.

Quarme fuhr herum und starrte ihn an; sein Korper wurde auf einmal ganz schlaff, und er schwankte mit dem Rollen des Schiffs wie ein Trunkener.

Es war wie ein lebendes Bild, eine Ansammlung regloser Statuen, ohne Einflu? auf das Kommende: Gossett, massig, unbeweglich neben dem Rad; die Geschutzbedienungen neben den Neunpfun-dern des Achterdecks, geduckt und wachsam wie erschreckte Tiere. Caswell und Piper, sprachlos vor Schreck, und Rooke an der Reling, Hande auf den Huften, den Kopf zur Seite geneigt, das Gesicht bleich vor dem Nachthimmel.

Als hatte die See selber gesprochen, durchbrach von unten her eine Stimme die Stille: «Hyperion ahoi! Bitte an Bord kommen zu durfen!»

Bolitho wandte sich um. Das war Lieutenant Inch gewesen. Gelassen befahl er:»Beidrehen, bitte! Und signalisieren Sie Mr. Inch, da? er langsseit kommen kann. Offnen Sie die Enternetze fur ihn, aber passen Sie auf, falls die anderen irgendwelche Tricks vorhaben!»

Quarme erwachte aus seiner Trance und machte eine Bewegung, als wolle er die Order automatisch ausfuhren, auf Grund von Disziplin und Gewohnheit. Bolithos Worte jedoch lie?en ihn erstarren.»Sie sind abgelost, Mr. Quarme. Gehen Sie in Ihre Kajute! Mr. Rooke, Sie ubernehmen!»

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