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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 68


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Bolitho konnte ihn nur fassungslos anstarren. Es war ein schrecklicher Anblick. Diese ausgemergelten, sonnenverbrannten, unrasierten Manner standen an ihren Riemen auf, um ihm zuzujubeln.

Er hob seine Stimme.»Genug! Spart eure Krafte!«Er mu?te sich abwenden.»Aber ich danke euch.»

Keen rausperte sich und befahl:»Riemen bei!«Er begegnete

Violas Blick und lachelte wie ein Verschworer.»Rudert an!»

Am spaten Nachmittag hatten Blissett und dann auch

Sergeant Quare Gluck mit ihrer Schie?kunst. Ein Tolpel und ein Seerabe wurden Beute ihrer Musketen, und obwohl es diesmal langer dauerte, sie zu erreichen, wurden sie geborgen und mit einer vollen Ration Wasser verzehrt. Als die Sonne dann den Horizont beruhrte, schrie Miller:»Land, Sir! An Steuerbord voraus!»

Jeder Gedanke an Ordnung und Disziplin schwand dahin.

Sie sprangen in dem schwankenden Boot auf, als ob sie das

Land dadurch deutlicher erkennen konnten.

Bolitho stutzte Viola und suchte wie die anderen. Ja, es war

Land.

«Morgen erreichen wir es. «Er nickte nachdrucklich.»Dann werden wir weitersehen.»

Sie erwiderte nur:»Ich habe nie daran gezweifelt, da? du es schaffen wurdest.»

Wahrend Keen wieder Ordnung schuf und die Leute an die Riemen zuruckbrachte, sa? Bolitho neben ihr in der Flicht wie seit Beginn ihrer Fahrt.

Sie lehnte sich an ihn, seinen Uniformrock fest um sich gezogen. Ihr Kleid war wie die meisten anderen Dinge bei dem Sturm uber Bord gegangen.»Halte mich fest. Mir ist kalt, Richard. «Er legte den Arm um sie. In der Nacht wurde es noch viel kalter werden, und ob sie protestierte oder nicht, er wurde sie zwingen, einen Schluck Rum zu trinken. Doch als er sie an sich druckte, spurte er die Hitze in ihrem Korper wie Feuer.

«Es dauert nicht mehr lange«, sagte er.»Dann zunden wir ein Feuer an. Und dann werden wir das Schiff finden.«»Ich wei?. «Sie ruckte naher an ihn heran und legte den Kopf an seine Brust.»Ein gro?es Feuer…«Das Boot bereitete sich auf eine weitere Nacht vor. Quare und Blissett kontrollierten ihre Musketen und das Pulver. Keen vergewisserte sich, da? Penneck in Sicherheit war, fur den Fall, da? er noch einmal aus dem Boot springen wollte. Aber die Atmosphare an Bord hatte sich geandert. Nicht mehr Angst und Furcht vor dem nachsten Morgen herrschten, sondern eine seltsame Zuversicht daruber, was er bringen wurde.

Leutnant Thomas Herrick ging auf dem Achterdeck der Tempest ruhelos auf und ab. Das Schiff lag vor Anker, und trotz der ausgespannten Sonnensegel herrschte eine Hitze wie in einem Backofen, und nur tief unten im Orlop und in den Lastraumen konnte man Erleichterung finden. Seit funfzehn Tagen stand die Fregatte unter seinem Befehl, und er hatte mit sich zufrieden sein konnen, wie er das Schiff gefuhrt hatte und da? nichts Ungunstiges eingetreten war. Doch da er Herrick war, fuhlte er sich nur als halber Mann, und selbst jetzt noch erwartete er beinahe jedesmal, wenn er Schritte auf dem Niedergang horte, Bolitho an Deck erscheinen und dessen Blicke automatisch vom einen Ende des Schiffs zum anderen schweifen zu sehen. Er trat an die Reling und sah mit so etwas wie Ha? zu der Insel hinuber. Den meisten wurde sie weitgehend wie jeder beliebige andere kleine Flecken Land in der Sudsee erscheinen. Fur ihn stellte sie eine hohnische Herausforderung dar. Ein Muhlstein, der ihn hilflos machte. Er sah das Beiboot der Tempest, das trage zwischen Schiff und Ufer dahinglitt, die Waffen im Boot in der Sonne glanzend. Zwar hatten sie von der franzosischen Fregatte und Tukes Schonern keine Spur entdecken konnen, aber sie hatten trotzdem Gesellschaft. Gro?e Kriegskanus, dicht besetzt mit dunklen Gestalten, hatten sich, soweit sie es wagten, dem Schiff genahert, wachten und beobachteten, ob die Besatzung der Tempest es wagen wurde, die Heiligkeit der Insel durch eine Landung zu storen. In Gedanken kehrte Herrick haufig zu der Siedlung zuruck und fragte sich besorgt, was dort wohl geschah. An Bord hatten sich keine Anzeichen des Fiebers gezeigt, so da? es wahrscheinlich erschien, da? es ortlich begrenzt blieb und nur Personen befiel, die sich seiner unmittelbaren Nahe aussetzten und nicht die Widerstandskraft eines Matrosen besa?en.

Er hatte mehrmals mit dem Schiffsarzt daruber gesprochen, doch das hatte ihm wenig geholfen. Gwyther hatte dem ungeduldigen Herrick auseinandergesetzt, da? ein» leichter Schnupfen«, der einem Landpfarrer in England nicht schadete, auf einer der Inseln Mann fur Mann, Frau um Frau und Kind um Kind umbringen konnte, wenn die entsprechenden Vorbedingungen herrschten, andererseits aber kein Europaer die schrecklichen Qualen mancher Weihezeremonien uberstehen wurde, die hier vollzogen und widerspruchslos hingenommen wurden.»Das ist alles eine Frage des Ausgewogenseins, verstehen Sie?«hatte der Arzt gesagt.

Herrick wischte sich uber das Gesicht. Es war wirklich eine Frage des Ausgewogenseins.

Borlase erschien an Deck und beobachtete ihn verstohlen.»Haben Sie eine Entscheidung getroffen, Mr. Herrick?«»Noch nicht.»

Herrick versuchte, die Frage in Gedanken beiseite zu schieben. Vor funfzehn Tagen hatte er die Levu-Inseln verlassen und beobachtet, wie Bolitho an Land gerudert wurde. Inzwischen hatte er etwas von ihm horen mussen. Er fragte sich, was Bolitho sagen wurde, wenn er von seinem Brief erfuhr. In seiner runden Handschrift hatte Herrick einen privaten Bericht an Kommodore Sayer in Sydney aufgesetzt und ihn zu der Brigg Pigeon geschickt, ehe sie Anker gelichtet hatte.

Herrick war uber Kriegsgerichte und Untersuchungsausschusse ausreichend informiert. Er wu?te, da? ein Dokument, das zur Zeit der Vorgange, die untersucht wurden, aufgesetzt worden war, weit mehr Gewicht besa? als ein sehr viel spater niedergeschriebener, sorgfaltig formulierter Bericht, wenn der Betroffene bereits wu?te, welchen Weg die Dinge nehmen wurden. Allerdings war schwer vorauszusehen, welche Beachtung die Ansicht eines gewohnlichen Leutnants finden wurde. Doch der Gedanke an dieses Schwein Raymond, der seinen Einflu? und seine Arglist benutzen wurde, um Bolitho zu vernichten, konnte ihn nicht tatenlos beiseitestehen und zusehen lassen. Er sah Borlase an, der mit seinem kindlichen Lacheln wartete.

«Ich habe die Befehle des Kapitans ausgefuhrt. Doch von der Narval oder den Piraten haben wir nicht das Geringste erfahren. Wenn es zu einem Seegefecht gekommen ware,

hatten wir doch bestimmt etwas entdeckt. Treibholz, Tote, irgend etwas.»

Herrick zwang sich, zuruckzudenken. Er hatte Hardacres kleinen Schoner vor der Nordinsel entdeckt, aber der Kapitan hatte ihm nichts zu berichten. Er war sehr froh, da? er Herrick begegnete, und noch glucklicher daruber, da? er zu der Siedlung zuruckbeordert wurde. Fur seinen Geschmack gab es in dieser Gegend zur Zeit zu viele Kriegskanus. Es war mehr als wahrscheinlich, da? Bolitho den Schoner mit neuen Anweisungen hierher nach Rutara zuruckschicken wurde. Argerlich schuttelte er den Kopf. Nein, er tat es schon wieder. Schlo? die Augen. Wich der Verantwortung aus.

Er dachte ruhiger daruber nach. Auf einem Kriegsschiff konnte es jederzeit geschehen. Durch Zufall, in der Schlacht, durch Krankheit konnte ein Kapitan sterben. Dann ubernahm sein ranghochster Untergebener das Kommando. Und so weiter. Etwas anderes gab es nicht. Und hier, Tausende von Meilen von aller Welt entfernt, lag die Burde nun auf ihm.

Unvermittelt sagte er:»Ich werde morgen Anker lichten lassen. «Er sah Borlases Augen aufblitzen.»Der Schoner hatte uns Nachricht bringen mussen. «Borlase schlug die Augen nieder.»Das ist ein schwerer Entschlu? fur Sie.»

«Verdammt noch mal, glauben Sie, das wu?te ich nicht selbst, Sie Narr!»

Borlase errotete.»Ich bedauere, da? Sie diese Haltung einnehmen, Sir.»

«Gut.»

Herrick sah den als Leutnant agierenden Swift trage die Steuerbordgangway entlangkommen. Er hatte die Wache. Es ist, als hatte man eine Messe voller Kinder und alter Manner, dachte Herrick wutend.

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