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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 66


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Allday richtete sich auf und schuttelte sich wie ein Hund.»Fertig, Jungs?»

Penneck begann wieder zu stohnen, und Blissett fuhr ihn wutend an:»Beherrsch' dich endlich, Mann. Das ist ja nicht auszuhalten.»

Quare zog seinen roten Uniformrock aus und legte ihn sorgfaltig zusammen, ehe er einen Riemen ubernahm.»Langsam, Blissett. Der arme Kerl kann nichts dafur.«»Riemen bei!»

Bolitho beobachtete sie, erkannte die Hoffnungslosigkeit, mit der sie mit den langen Riemen kampften. Schon das Ausbringen der Riemen schien ihre Krafte zu erschopfen.»Rudert an!»

Bolitho kontrollierte den Kompa?. Kurs Nord. Vielleicht wurden sie alle sterben und Tuke uber die Siedlung herfallen, wie er es immer geplant hatte. Bolitho hatte einmal ein Boot voll toter Seeleute gefunden. Er fragte sich oft, wer wohl als letzter starb, wie es gewesen sein mu?te, hilflos mit Mannern zu treiben, die man kannte und die man einen nach dem anderen dahingehen sah, wahrend man darauf wartete, da? man selbst an die Reihe kam. Er versuchte, seine Depression abzuschutteln, und konzentrierte sich auf Millers Behelfssegel. Es trug nur wenig zu ihrem Tempo bei, half aber, das Boot ruhiger zu halten und den Ruderern die Arbeit etwas zu erleichtern. Bolitho griff nach seinem Glas und richtete es nach Steuerbord. Unmittelbar am Horizont entdeckte er einen violetten Schimmer: eine lange, flache Insel. Er spurte, da? sein Herz schneller schlug. Sie waren nicht von ihrem Kurs abgekommen. Er erinnerte sich, da? er sie auf der Karte gesehen hatte.

Sie regte sich neben ihm.»Was gibt es?«Seine Stimme klang gelassen.»Eine Insel, viele Meilen entfernt, fur uns zu weit. Aber sie zeigt, da? wir vorwartskommen. Ein- oder zweimal habe ich schon gedacht…«Er lachelte zu ihr hinab.»Ich hatte mich auf dein Urteil verlassen sollen.»

Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Leute. Pyper war in schlechter Verfassung, gab sich aber gro?e Muhe, es nicht zu zeigen. Durch einen Ri? in seinem Hemd war seine Schulter von der Sonne verbrannt und sah aus wie rohes Fleisch. Er schien kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen. Keiner hatte noch viel Feuchtigkeit in seinem Korper. Vielleicht war Evans doch der Glucklichste von allen.

Leise sagte er:»Wir mussen Wasser haben. Ich kann von den Leuten nicht verlangen, weiterzumachen, bis sie umfallen.»

Sie nickte langsam.»Ich werde beten.»

Sie senkte den Kopf. Der hei?e Wind wehte ihr Haar uber seinen blauen Uniformrock, und er war selbst einem

Zusammenbruch nahe. Er allein hatte sie alle in diese Lage gebracht. Viola insbesondere mu?te fur ihre Liebe zu ihm leiden. Die anderen wurden sterben, weil er es befohlen hatte.

«So. «Sie sah zu ihm auf.»Vielleicht hilft's. Jetzt werde ich mich um die Verbande kummern. «Sie griff nach ihrem

Kleid, das zum Trocknen uber der Ruderbank lag.»Von morgen an werde ich einen Teil davon dazu verwenden. Der arme Penneck hat fast die letzten Binden verbraucht. «Sie stand auf und schwankte im Boot, bis Keen ihr die Hand entgegenstreckte, um sie zu stutzen. Sie lachelte ihn an.»Danke, Val.»

Das war ihr besonderer Name fur ihn, und Bolitho sah den dankbaren Blick, den sie dafur empfing. Nach ihm hatte Keen mehr Grund als jeder andere, ihre Freundlichkeit nicht zu vergessen.

Sergeant Quare mu?te sich zweimal rauspern, ehe er sprechen konnte.»Soll ich anfangen, die Rationen einzuteilen, Sir?«Sogar er wirkte deprimiert, beinahe geschlagen.

Bolitho uberkam plotzlich Verzweiflung.»Ja. Fur jeden einen Becher, halb Wasser, halb Wein. «Er nickte bedruckt.»Ich wei?, Sergeant, es ist der letzte Rest. «Als Viola zu den Kranken und Verwundeten kam, packte Penneck den geliehenen Uniformrock und stammelte wild:»Lassen Sie mich nicht sterben, bitte, lassen Sie mich nicht sterben!«Er flehte sie an, seine Stimme steigerte sich zu einem dunnen Schrei.

Colter, der verwundete Matrose, knurrte:»Ich wunschte bei Gott, er wurde sterben. Der treibt uns alle noch zum Wahnsinn.»

«Das genugt!«fuhr Bolitho ihn an. Er stand auf, mit pochenden Schmerzen im Kopf.»Orlando, halten Sie den Mann fest, wahrend der Verband gewechselt wird.«Uber die langsam bewegten Riemen hinweg beobachtete er sie. In dem Kapitansrock, wie die Matrosen mit nackten Beinen, wirkte sie noch schoner als sonst. Sie unterbrach ihre Arbeit, wahrend Orlando Penneck gegen die Bootswand druckte, und schuttelte sich eine lose Haarstrahne aus dem Gesicht. Wieder begegneten sich ihre Blicke, und sie lachelte ihm zu.

Blissett schob seinen Riemen quer uber das Boot und griff nach seiner Muskete.»Wieder ein Vogel, Sir. «Er scho?, aber der Vogel kreiste wie vorher.

Quare warf ihm eine andere Muskete zu, und fast ohne

Pause scho? Blissett wieder. Der Vogel fiel dicht neben dem Boot ins Wasser und war innerhalb von zehn Minuten verteilt und gegessen.

Als sie ihren wa?rigen Wein schlurften und versuchten, ihn nicht in einem Zug hinunterzusturzen, sagte Pyper sto?weise:»Wenn ich wieder auf dem Schiff bin, werde ich mich nie mehr beklagen.»

Besorgt stellte Bolitho fest, da? der Midshipman dicht vor dem Zusammenbruch stand.

Beinahe sanft sagte er:»Keine Sorge, Mr. Pyper. Es wird schon werden. Sie haben wenn gesagt, nichtfalls. Halten Sie daran mit aller Kraft fest, und das gilt auch fur uns andere. «Allday sah von seinem Riemen auf und lachelte bedruckt. Innerlich war ihm zum Weinen zumute. Uber die Lady im Uniformrock seines Kapitans, um den jungen Pyper, um Billyboy, der sich so verzweifelt bemuhte, seine Befurchtungen um sein verletztes Bein nicht zu verraten. Doch am meisten um den Kapitan. Er hatte ihn nicht aus dem Auge gelassen, an keinem dieser elenden Tage, beobachtet, wie er jeden Trick anwendete, alles, was er gelernt und an Erfahrungen gesammelt hatte, seit er im Alter von zwolf Jahren zur See gegangen war, um sie zusammenzuhalten.

Wahrend einer Schlacht war es entsetzlich, aber die Leiden und Muhsale hatten fur die Uberlebenden einen gewissen Sinn. Doch jetzt erlebten sie die Marine von einer Seite, von der Landratten nie etwas erfuhren und fur die sie sich nicht im geringsten interessierten.

Bolitho sah ihn an, vielleicht erriet er Alldays Gedanken.

«Zum Wechsel bereit, Allday?»

Allday lachelte und beteiligte sich an dem Spiel.

«Aye, Captain, wenn Sie wirklich mit uns Teerjacken mithalten wollen.»

Jenner gelang ein krachzendes Lachen, und Miller sagte:»Ist schon recht, Sir. Sie tragen ja auch keine Kapitansuniform mehr, oder?»

Bolitho setzte sich neben Allday auf die Ducht, wahrend

Pyper die Pinne ubernahm.

Er mu?te fragen:»Was meinen Sie, Allday?»

Die breiten Schultern hoben sich kurz.»Es hei?t, der Teufel sorgt fur die Seinen. Jedenfalls haben wir eine Chance, das steht fest.»

Bolitho legte sich in den Riemen, verschlo? die Augen vor der erbarmungslosen Sonne. Kein Wasser mehr, nur noch ein paar Kokosnusse und Schiffszwieback. Und dennoch vertrauten sie ihm noch. Es war unverstandlich. Er dachte an Pypers ruhrenden Mut und zwang sich zu sagen: Wenn, nicht falls.

Sein Riemen stie? mit einem anderen zusammen, und er bemerkte, da? er beinahe eingeschlafen oder in Betaubung gefallen war. Die Erkenntnis verhalf ihm, wieder klar zu denken, und er bediente den Riemen mit unerwarteter Kraft. Als er das nachste Mal ubers Dollbord blickte, bemerkte er, da? ein deutlich sichtbares Kielwasser den Erfolg ihrer Anstrengungen erkennen lie?. Er schlo? fest die Augen und legte sich wieder in seinen Riemen. Wenn, nicht falls.

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