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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 47


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Herrick hatte sich so heftig von ihm abgewendet, da? sie seither kaum noch miteinander gesprochen hatten. Und als sich ihre Blicke im ersten Morgenlicht begegneten, nachdem sie die leere See abgesucht hatten, fand Herrick bei Prideaux den gleichen Vorwurf, die gleiche Verachtung. Er horte den Korporal sagen:»Es ist alle, Kamerad. Siehst du? Leer!»

«Barmherzige Mutter Gottes! Die Schmerzen! Helft mir!«Herrick verdrangte die Worte aus seinem Bewu?tsein und beobachtete die geschaftigen Gestalten um das auf den Strand gezogene Langboot. Er glaubte, durch die Bordwand Wasser zu sehen. Das war nicht allzu schlimm. Nicht so, wie wenn der Boden eingedruckt ware. Er walzte sich herum und stutzte sich auf einen Ellbogen, ignorierte seine ausgedorrte Kehle, seine aufgesprungenen Lippen. Gestern morgen war er von diesem Strand mit neunundzwanzig anderen, ohne Finneys Leute zu zahlen, abmarschiert. Funf waren tot, vier schwer verwundet. Kaum einer hatte ohne eine Schramme oder Prellung, die an den Kampf erinnerte, den Tag uberlebt.

Er nahm sich der Reihe nach jeden einzelnen vor. Manche waren fast am Ende, kaum noch fahig, eine Muskete zu halten. Andere lagen hohlaugig und verzweifelt an ihren Platzen, betrachteten den Himmel uber dem Rand ihres hei?en Gefangnisses. Pyper sah erschopft aus. Aber er war jung, kraftig wie ein Lowe. Prideaux schien als einziger von allen unberuhrt zu sein.

Herrick seufzte und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Boot. Bis dorthin war es eine halbe Kabellange uber offenes Gelande. Wenn sie bis zur Nacht warteten, war das Boot wahrscheinlich fort, besonders wenn die Eingeborenen beabsichtigten, die anderen Inseln zu alarmieren. Er stellte sich vor, wie sie den Abhang hinuntersturmten, den Vorteil ihrer gunstigeren Position nutzten und sich den Weg zum Boot freischossen und freischlugen. Dann dachte er an die anderen, die zu geschwacht oder zu schwer verletzt waren, um sich aus eigener Kraft zu bewegen. Prideaux sagte sehr leise:»Wir konnten zum Boot sturmen und dafur sorgen, da? keiner dieser Wilden lebend davonkommt. Wie viele sind es? Hochstens zehn. «Er schlug die Augen nicht nieder, als Herrick ihn ansah.»Der Rest des Dorfes wird meinen, wir waren entkommen. Sobald wir in Sicherheit sind, konnten wir den Verwundeten Hilfe schicken.»

Herrick musterte ihn, verabscheute ihn, weil er seine Gedanken gelesen hatte und wegen der Gleichgultigkeit, mit der er die zuruckgelassenen Sterbenden preisgab. Und weil er fahig war, klar und ohne Sentimentalitat zu denken. Hitzig entgegnete er:»Oder wir konnten sie gleich selbst umbringen, was? Wurde alles leichter machen.«»Ach, um Gottes willen«, erwiderte Prideaux. Herricks Kopf wurde plotzlich leicht. Er fuhlte sich verwegen. Er wandte sich den anderen zu.»Mal herhoren, Leute. Ich beabsichtige Folgendes. «Sobald er angefangen hatte, stellte er fest, da? er nicht mehr aufhoren konnte.»Wir warten noch kurze Zeit, bis sie das Boot repariert haben. Unser Boot. «Er spurte einen Klo? in der Kehle, als der Marinesoldat mit der Schulterwunde versuchte, uber seinen durftigen Scherz zu grinsen.»Dann brechen wir auf. Alle zusammen. «Seine letzten Worten schienen uber allen hangen zu bleiben.

Er fuhr fort:»Die eine Halfte von uns wird kampfen, die andere wird den Verwundeten helfen.»

Er versuchte, nicht an den langen kahlen Abhang zu denken. Eine halbe Kabellange. Uber hundert lange, verzweifelte Schritte.

«Und was dann, Sir?«Das war der Korporal.

«Wir suchen nach der nachstgelegenen Insel, wo wir uns ausruhen konnen. Wo wir — «, er versuchte, sich nicht uber die ausgedorrten Lippen zu lecken —,»Wasser finden.»

Pyper warf ein:»Sie versuchen wieder, das Boot zu bewegen.»

Sie spahten wieder uber den Rand der Mulde, und Herrick sah das Boot auf den Brandungswellen tanzen. Drei der Eingeborenen arbeiteten innen, wahrend die ubrigen es, so gut sie konnten, ruhig hielten und die Suche nach weiteren Lecks weiterging.

Sie mussen das Boot dringender brauchen, als ich angenommen habe, dachte Herrick.

Nachdem er jetzt eine Entscheidung getroffen hatte, fuhlte Herrick sich besser. Er hatte keine Vorstellung davon, wie vielen von ihnen es gelingen wurde, zu entkommen, aber man konnte alles wagen, solange die einzige Alternative darin bestand, zusammengetrieben und wie wilde Tiere abgeschlachtet zu werden.

«In Deckung!«Prideaux kroch hinauf zu einem seiner Leute, der landeinwarts deutete. Eine weitere Gruppe Eingeborener kam aus der Richtung vom Dorf, und diesmal waren es sehr viele mehr.

Prideaux sah Herrick an. Er sagte nichts, aber in seinen Augen stand es so deutlich, als ob er es ausgesprochen hatte: Jetzt haben wir unsere letzte Chance. Herrick stand auf.»Nehmt eure Waffen auf. Ganz ruhig, Leute. «Er uberprufte seine Pistolen und lockerte seinen Degen. Dachte an Bolitho, an all die vielen ahnlichen Male.»Korporal, wahlen Sie die besten Schutzen aus. «Er sah Pyper an.»Sie bleiben bei Korporal Morrison und sorgen dafur, da? er geeignete Manner zuruckla?t, um die Verwundeten zu tragen. «Er griff nach seinem Handgelenk.»Wir haben nicht viel Zeit.»

Herrick schwirrte der Kopf von der raschen Folge der Ereignisse. Er versuchte, sich auf das Boot zu konzentrieren, auf die Entfernung bis dorthin. Wenn sie die Neuankommenden aufhielten, wurden die Verwundeten und ihre Helfer von den Eingeborenen am Strand unten getotet werden. Wenn sie nach unten sturmten, mu?ten sie die Verwundeten zurucklassen.

Er blickte in die schmalen Gesichtszuge Prideauxs.»Nun?

Sie sind der Marinesoldat. Was soll ich tun?»

Prideaux sah ihn uberrascht an.»Jetzt angreifen. Lassen Sie zwei Scharfschutzen bei den Verwundeten. Wenn wir das

Boot genommen haben, kann der Rest von uns den Ruckzug der Verwundeten decken. Die Angreifer vom Dorf bieten ideale Ziele, wenn sie den Abhang herunterkommen. «Seine

Lippen verzogen sich zu einem knappen Lacheln.»So wurde es ein Marinesoldat machen.»

Herrick rieb sich das Kinn.»Das ist einleuchtend. «Er sah

Pyper an. Sie alle.»Fertig, Leute.»

Er musterte die blinkenden Bajonette, die gekreuzten

Brustriemen mit dem Pulver und den Geschossen; die zusatzlichen Musketen, die geladen an jeder Schulter hingen, die noch eine tragen konnte.

Er zog seinen Degen und sah den getrockneten Blutflecken auf der Klinge.

«Mir nach!»

In dem Augenblick, als zwei Manner den verwundeten Marinesoldaten Watt aufhoben, stie? er einen entsetzlichen Schmerzensschrei aus, der alle regungslos erstarren lie?. Selbst die Eingeborenen bei dem Boot standen stocksteif und zeigten das Wei?e ihrer Augen, als sie den Abhang heraufstarrten.

Einer rief:»Mein Gott, die Wunde ist aufgebrochen. «Watt schrie wieder gellend und trat von Schmerz gepeinigt wild um sich.

Dann war ein kurzer Aufschlag zu horen, und Watts Kopf wurden von der Faust des Korporals nach hinten gerissen. Morrison keuchte:»Tut mir leid, Kamerad, aber wir haben Wichtiges zu tun.»

Prideaux rief:»Vorwarts!«Und die Handvoll Marinesoldaten sturmte den Abhang hinab und schrie dabei so laut wie ein ganzer Zug. Herrick, Pyper und zwei

Matrosen sturmten mit ihnen, blind fur alles au?er dem Boot und den uberrascht auseinanderfluchtenden Gestalten der Eingeborenen.

Speere wurden gepackt und blindlings geschleudert, und einer der Matrosen brach keuchend auf dem Sand zusammen. Der abgebrochene Schaft eines Speers ragte aus seiner Brust.

Dann hatten sie den Strand erreicht, und ihre wilde Angriffswut trieb sie bis in die Brandung hinaus. Pistolen knallten und Bajonette stie?en in ungehemmter Mordlust durch den Pulverqualm. Drei der Eingeborenen rannten den Strand entlang, aber einer fiel einem Musketenschu? zum Opfer. Die anderen lagen tot oder verletzt um das Boot. Herrick schrie:»Hier kommen sie, Jungs!«Er deutete mit dem Degen auf die schwankende Gruppe mit den Verwundeten und den beiden Marinesoldaten, die etwas zuruckblieben, um sie zu decken. Prideauxs Manner begannen, uber Kopfe hinweg auf die anrollende Welle der Angreifer auf der Hohe des Abhangs zu schie?en. Und wieder ein Hagel von Steinen und Speeren und rasendes Gebrull.

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