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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 40


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Pyper starrte ihn verwirrt an.»Was tun wir, Sir?«Herrick spurte, wie ihm die Kehle trocken wurde. Knapp oberhalb der Landzunge hatte er eine Bewegung wahrgenommen: Die Tempest war also bereits da. Er sah sie so deutlich vor sich, als ware sie fur ihn nicht mehr verdeckt: die Geschutze bemannt, die Offiziere auf Gefechtsstation, Bolitho und Lakey auf dem Achterdeck. Panik uberkam ihn. Was stand dem Schiff bevor? Wo waren die Piraten? Er konnte vereinzelte Musketen und Pistolenschusse horen, und inzwischen war auch der Rauch sehr viel starker geworden.

Hinter den brennenden Hutten glanzte etwas, und Pyper sagte mit belegter Stimme:»Eine Batterie mit mehreren schweren Geschutzen, Sir.»

Das war es also. Herrick wurde das Ganze plotzlich erschreckend klar. Die Nachricht, die falschen Masten, das brennende Dorf, waren alles Teile eines perfekten Plans: die Tetnpest in die Bucht hineinzulocken. Herrick richtete sich auf, ohne der Gefahr zu achten. Wegen dieses elenden Schoners, wegen allem, was sich seit ihrer Ankunft auf der Insel zugetragen hatte, war Bolitho ahnungslos und unvorbereitet.

Er horte sich sagen:»Laufen Sie zuruck. Sagen Sie Hauptmann Prideaux, ich wunsche auf der Stelle einen Sturmangriff!«Er bemerkte Pypers Schock.»Ich wei?, wir haben keine Chance. Aber wir retten damit das Schiff. Denken Sie daran!»

Und wahrend Pyper nach hinten stolperte und der nackte Eingeborenenfuhrer ihn fasziniert beobachtete, spannte er seine Pistole und zog den Degen.

«Sieben Faden!»

Bolitho blickte in Lakeys angespanntes Gesicht, als die Stimme des Lotgasten nach achtern schallte. Doch er versagte es sich, schon wieder nach dem Teleskop zu greifen und blieb, die Hande in die Huften gestutzt, stehen. So versuchte er, sich sein Schiff vorzustellen, das enger werdende Fahrwasser und das aufragende Land — ein geschlossenes Panorama. Da er noch vor der Morgendammerung mit Lakey und seinen beiden Offizieren die Seekarten und ihre Berechnungen uberpruft hatte, war Bolitho so gut vorbereitet, wie ein Kapitan nur sein konnte, der sich einer unbekannten Insel naherte. Insel? Sie war nicht mehr als der Kamm eines versunkenen Berges, dachte er.

Er beobachtete die Stromung, ihren Sog um die nachstgelegene Klippe, wenn das Wasser hell aufschaumend zurucklief. Obwohl sie so dicht unter Land waren, blieb der Wind stetig. Bolitho sah zu dem langen Wimpel im Masttopp empor, der jetzt nach Steuerbord voraus flatterte.»Acht Faden!»

Lakey sagte schroff:»Schon besser. «Bolitho trat zur Querreling und sah auf die Geschutze hinunter. Hier und da bewegte sich ein Mann nervos oder zog an einer Talje. Nackte Fu?e scharrten auf dem sandbestreuten Deck, und hoch oben im Gro?mast schwenkten Marinesoldaten eine Drehbasse wi e in lautlosem Bombardement hin und her. Er sah Leutnant Keen zwischen den Zwolfpfundern sich vorbeugen, um durch eine offene Stuckpforte zu spahen.

Zwei Midshipmen unterstutzten Keen bei den Geschutzen, der pausbackige Fitzmaurice und der schlanke junge Romney. Swift stand mit seinen Signalgasten auf dem Achterdeck, wahrend Borlase, wie ein unzufriedenes Baby lautlos pustend, an Steuerbord rastlos auf- und abging. Alle waren bereit, warteten darauf, da? etwas geschah. Bolitho sah nach dem Halbstundenglas neben dem Kompa?. Er wollte seine Uhr aus der Tasche ziehen, um sich zu vergewissern, aber er wu?te, das wurde als Nervositat, als

Unsicherheit angesehen werden. Die Manner in seiner Nahe sahen rasch zur Seite, als seine Blicke sie streiften. Doch es dauerte viel zu lange. Wenn sie jetzt uber Stag gehen mu?ten, wurden sie erst nach einer Ewigkeit wieder Kurs auf die Bucht nehmen konnen. Er studierte die weit vorspringende Landzunge, das einzige, was er nach den durftigen Seekarten identifizieren konnte. Das helle, vermutlich felsige Gestein stand in seltsamem Gegensatz zu dem uppigen Grun im Hintergrund. Dahinter wurden jetzt glitzernd die ersten Anzeichen einer Bucht erkennbar. Bolitho bi? sich auf die Lippen. Wenn Herrick sich weiterhin nicht ruhrte, mu?te er an der Bucht vorbeilaufen und dadurch kostbare Zeit verlieren. Falls dort noch Schiffe lagen, konnten sie vielleicht klammheimlich auslaufen, ehe er mehr Segel zu setzen vermochte. Er sah nach oben, kniff die Augen in dem grellen Licht zusammen: Marssegel und Kluver standen, die gro?e Fock war so stark gerefft, da? sie kaum Wind aufnahm. Aber mehr Fahrt ware gefahrlich gewesen.

Er sah Allday ihn vom Niedergang her beobachten, das schwere Entermesser uber die Schulter gehangt. Allday wartete auf den richtigen Augenblick. Er kannte seinen Kapitan so gut, da? er wu?te, wenn er jetzt den Mund aufmachte, wurde er nur scharf zurechtgewiesen. Diese Erkenntnis ruhrte Bolitho. Er sagte leise:»Ich kann die Insel beinahe fuhlen.»

Allday kam zu ihm.»Der Rauch wird dunner, Captain.»

«Nein, er wird nur starker landeinwarts geweht.»

«Mag sein. Mir scheint, der Erste Offizier hat nichts gefunden. Die Piraten sind fort, und wie ich Mr. Herrick kenne, sucht er bestimmt nach zuruckgelassenen Toten und

Verwundeten.»

«An Deck!«Bei dem alarmierenden Ruf blickte alles nach oben.»Schiffe vor Anker hinter der Landzunge! Zwei Schiffe!«Eine Pause.»Schoner mit Rahbesegelung. «Bolitho wandte sich Allday zu, seine Augen funkelten.»Nun?»

Allday war verlegen.»Na ja, ich habe mich geirrt.«»Offenbar. «Bolitho ging zur Reling.»Raus mit den Reffs,

Mr. Borlase! Dieses Parchen wollen wir uns nicht entgehen lassen. «Er lachelte uber die Besorgnis des Offiziers.»Vielleicht konnen wir sie als Prisen nehmen, wenn sie es wagen sollten, sich mit uns einzulassen. «Er wandte sich ab; Herrick und sein Kommando mu?ten sich verirrt haben, oder sollten die Schoner auf Grund geraten sein?

Das gro?e Segel am Vormast entfaltete sich und blahte sich gewichtig unter der Rah. Sofort glitt das Land schneller vorbei, und Gischt spruhte uber den Bug und die dort kauernden Matrosen.

Keen rief:»Steuerbordbatterie feuert divisionsweise! Erst auf Befehl, Stuckfuhrer, verstanden?»

Bolitho sah zu Keen hinuber. Er hatte sich gut entwickelt,

viel Selbstvertrauen und Autoritat gewonnen, ohne dabei zum Tyrannen geworden zu sein, und das war sogar noch wichtiger.

Bolitho kam nicht auf den Gedanken, da? Keens Kommandant etwas damit zu tun haben konnte. Er sagte:»Halten Sie sich bereit zur Kursanderung, Mr. Borlase. Pfeifen Sie die Leute an die Brassen. Wir werden Nordost steuern.»

Wie oft hatten sie wahrend der langen Nacht den Kurs gewechselt. Das war fur die Leute nicht ungewohnlich, doch jetzt war es anders. Sie hatten Land in Sicht bekommen und wurden tun, was ihnen befohlen wurde.

Er horte die gebellten Kommandos, das Schlagen der Fallen und Blocke, als die Belegnagel gelost wurden und die

Matrosen sich bereitmachten, die Rahen zu trimmen.

Die Landzunge lag schon beinahe hinter ihnen, so da?

Brande und Dampfwolken auf der anderen Seite der schmalen Bucht sichtbar wurden.

«Funf Faden!»

Lakey meldete:»Alles klar, Sir.»

«Sehr gut. «Wahrend die Matrosen die Brassen dichtholten und das gro?e Doppelrad von Lakeys besten Rudergangern stetig gedreht wurde, legte Bolitho die hohlen Hande um den Mund und rief:»An Mastkorb! Was ist mit den Schiffen?«Der Ausguck mu?te von seiner Aussicht so gefesselt sein, da? er der ersten Meldung nichts weiter hinzuzufugen hatte.»Noch vor Anker, Sir!«Der Mann war in dem blendenden Sonnenlicht nicht auszumachen.

Bolitho spurte, wie sich das Schiff aufrichtete, als es in den Schutz des Landes kam.

Borlase schrie:»Notieren Sie diesen Mann, Mr. Jury. Dort an der Nagelbank!»

Bolitho hatte keine Ahnung, wer der Schuldige war, noch kummerte es ihn. Er starrte auf die Feuerreflexe im Wasser, die trotz der grellen Sonne stumpfrot gluhten, so da? die Bucht vor ihrem Bug wie eine riesige, brennende Pfeilspitze wirkte.

«Bergen Sie die Fock, Mr. Borlase. «Als das Segel an der Rah aufgegeit war, konnte Bolitho das brennende Dorf und die verkohlten Boote mit steigendem Zorn studieren. Was hatte das fur einen Sinn? Auf welchen Gewinn konnte ein Pirat wie Tuke hoffen, wenn er diese einfachen Menschen vernichtete?

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