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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 32


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Bolitho bemerkte, da? Barras auf seine Reaktion wartete. Er sagte:»Sie leben nicht schlecht, capitaine.«De Barras runzelte die Stirn. Vielleicht hatte es seinen Stolz verletzt, da? Bolitho ihn nicht mit seinem Adelspradikat ansprach, sondern ihm eher wie einem Gleichrangigen gegenubertrat. Doch der Unmut wich schnell, und er setzte sich sehr behutsam in einen zweiten vergoldeten Sessel, ein Gegenstuck zu dem, auf dem Bolitho sa?.»Ich lebe so gut, wie es unter den frugalen Verhaltnissen hier geht. «Er sprach perfekt englisch, nur mit leichtem Lispeln.»Aber nehmen Sie doch ein Glas Wein, ah, Captain. «Scharf beobachtete er den jungen Inder, ob er auch nur einen Tropfen auf den Teppich verschuttete. Das lie? Bolitho mehr Zeit, de Barras zu studieren, nachdem sich seine Augen an das Licht in der Kajute gewohnt hatten. Er mochte zwischen funfundzwanzig und funfunddrei?ig sein. Mit der feingemei?elten Nase und dem schmalen Kinn sah er eher wie ein eleganter Hofling als wie ein Schiffsfuhrer aus. Er trug eine Perucke, und auch das war ungewohnlich und verstarkte den Eindruck des Unwirklichen.

Aber der Wein war gut. Mehr als das: ausgezeichnet. Das Kompliment schien de Barras zu behagen.»Mein Vater besitzt viele Weingarten. Dieser Jahrgang vertragt die Reise recht gut. «Wieder das kurze, gereizte Stirnrunzeln — wie Borlase, dachte Bolitho.»Und das mu? er auch. Dieses Schiff ist jetzt seit drei Jahren ununterbrochen im Dienst, und seit zwei Jahren bin ich sein Kommandant.«»Verstehe. «Bolitho fragte sich, was dieser Mann in Wirklichkeit von ihm wollte. Er bemerkte, wie sich der junge Diener an de Barras' Seite bereithielt. Er war nicht nur aufmerksam, er war verangstigt.

De Barras fragte beilaufig:»Und was ist Ihr Bestimmungsort?»

Mit Geheimnistuerei war nichts zu gewinnen.»Die Levu-Inseln.»

«Rechnen Sie, ah, mit Schwierigkeiten?«Beilaufig deutete er mit spitzengesaumter Hand hinaus.»Weil Sie im Verband segeln?»

«Wir hatten Schwierigkeiten.»

Bolitho hatte gern gewu?t, ob Raymond ein Fernglas auf die Narval gerichtet hielt. Hoffentlich. Hoffentlich kochte Raymond vor Zorn, weil er ausgeschlossen blieb.»Piraten?»

Bolitho lachelte leise.»Wie ich sehe, uberrascht Sie das nicht.»

Darauf war der franzosische Kapitan nicht gefa?t gewesen.»Ich bin nur neugierig. «Er boxte den jungen Diener scharf gegen die Schulter.»Mehr Wein!»

«Und Sie sind auf dem Weg nach Neusudwales?«fragte Bolitho.

«Ja. «De Barras stand auf, trat schnell ans Querschott und zog einen Vorhang zurecht.»Ungeschicktes Pack! Sie leben wie die Schweine und haben keinen Sinn fur das Schone. «Doch dann unterdruckte er seine plotzliche Gereiztheit und setzte sich wieder.»Ich mochte — Ihrem Gouverneur meine Aufwartung machen und dort Vorrate erganzen. «Bolitho bewahrte ein Pokergesicht. Der Gouverneur wurde bestimmt in die Luft gehen, wenn er eine franzosische Fregatte in seinem Hafen sah.

De Barras fuhr ruhig fort:»Ich bin auf der Suche nach einem gewissen Piraten, schon seit Monaten. Er ist Englander, aber nichtsdestoweniger ein Pirat. Wir haben beide die gleiche Aufgabe: ihn zu vernichten, wie, m'sieu?«Das schien ihn zu amusieren.»Er machte die Karibische See von La Guaira bis Martinique unsicher. Ich verfolgte ihn nach Port of Spain und verlor ihn aus den Augen, nachdem er dort in der Nahe ein Dorf uberfallen und gebrandschatzt hatte. «Seine Brust hob sich erregt.

Wie ein verzogenes Kind, dachte Bolitho. Au?erlich mochte er gebrechlich scheinen, aber unter der Haut war er gefahrlich wie eine Schlange.

«Fur einen einzelnen ist das schwierige Arbeit«, antwortete Bolitho. Er suchte nach einem Hinweis auf den Grund fur de Barras' Vertraulichkeit.

«Er zieht eben andere an. «De Barras schlurfte genu?lich Wein.»Er selbst ist ohne jede Loyalitat, kann sie aber in anderen wecken. Ich wollte das dem Gouverneur von Neusudwales erklaren, aber offenbar ister besser informiert, als mir bewu?t war. «Er kam zu einem Entschlu?.»Dieser Pirat hei?t Tuke. Und er hat einen Mann bei sich, der von Martinique nach Frankreich deportiert werden sollte. Das war eine meiner Aufgaben. «Er spie die Worte formlich aus.»Dieser cochon Tuke verhalf ihm zur Flucht, und jetzt dient er in dessen ubler Mannschaft.«»Darf ich fragen, wer dieser Mann ist?«»Spielt keine Rolle. «De Barras hob die Schultern.»Ein Verrater Frankreichs, ein Agitator. Er mu? dingfest gemacht und bestraft werden, ehe er weiteres Unheil anrichten kann. «Als Bolitho dazu schwieg, fugte de Barras heftig hinzu:

«Das liegt auch im Interesse Englands. Dieser Verrater wird mit Tukes Hilfe den Aufruhr schuren und immer mehr Schiffe und Inseln uberfallen und ausrauben, je gro?er seine Macht wird. «Er tupfte sich ein Schwei?tropfchen vom Kinn.»Es ist einfach Ihre Pflicht!»

Ein Schatten fiel in die Kajute, und als Bolitho sich nach den Fenstern umdrehte, glaubte er, eine Geistererscheinung aus einem Alptraum vor sich zu sehen. Drau?en hing ein Mann, oder vielmehr das, was von ihm ubrig war. Er baumelte an seinen Handgelenken, die Fu?e waren mit einem Strick gefesselt, der zum Ruder hinunterfuhrte. Der Korper war ubersat mit blutigen Rissen und tiefen, klaffenden Wunden. Ein Auge war aus der Hohle gerissen, das andere starrte blicklos in die Fenster, wahrend der Mund wie ein schwarzes Loch gahnte.

De Barras war nahezu au?er sich vor Wut. »Mon Dieu!«Er stie? den verstorten Diener auf die Tur zu und schickte ihm wutende Drohungen nach.

Von oben erklangen Stimmen, und der verstummelte Korper verschwand schnell aus dem Blickfeld. Bolitho sa? erstarrt in seinem Sessel. Er wu?te, was da vorgegangen war: der barbarische alte Brauch des Kielholens. Einen Mann auf diese Weise zu bestrafen, hie?, ihn zu einem gra?lichen Tode verdammen. Das Opfer wurde am Bug zu Wasser gelassen und unter Wasser den Kiel entlanggezogen. Jetzt, nach dreijahrigem Einsatz, mu?ten Kiel und Unterwasserschiff der Narval, ob kupferbeschlagen oder nicht, mit messerscharfen Muscheln bewachsen sein, die einen Menschen zerfleischen konnten, falls er nicht den Mut besa?, sich selbst zu ertranken.

Bolitho stand auf.»Ich verlasse Sie jetzt, m'sieu le Comte«, sagte er.»Wie Sie soeben ausfuhrten, habe ich Pflichten zu erfullen. Wenn Sie mich also entschuldigen wollen?«Angeekelt und emport, wandte er sich zur Tur. De Barras starrte ihn an.»Der Mann war ein Unruhestifter. Unverschamtheiten dulde ich nicht. Ein dreckiges, primitives Schwein!»

Bolitho trat ins Sonnenlicht hinaus. Er dachte an Le Chaumareys, dessen unerschutterlicher Mut die Besatzung inspiriert und zusammengehalten hatte. Im Vergleich zu ihm war de Barras ein Ungeheuer, ein bosartiger Tyrann, der das Kommando uber die Narval vermutlich nur erhalten hatte, damit er Frankreich fernblieb.

An der Pforte sagte de Barras scharf:»Sparen Sie Ihren Zorn fur den Feind auf!«Und sowie Bolitho den ersten Schritt von Bord machte, drehte er sich auf dem Absatz um und stelzte zur Kampanje zuruck.

Derselbe Leutnant begleitete Bolitho zuruck. Als sie beinahe langsseit der Tempest waren, fragte Bolitho ihn:»Wird Ihr Schiff so befehligt — durch Terror?«Der junge Offizier starrte ihn nur an, aber sein Gesicht war unter der Sonnenbraune bla?.

Bolitho erhob sich, es drangte ihn, auf sein Schiff zuruckzukommen. Doch er fugte noch hinzu:»Denn wenn dem so ist, dann sehen Sie sich vor, da? der Terror nicht auch Sie verschlingt.»

Nur Minuten nach seiner Ruckkehr erhielt Bolitho ein Signal von Raymond: die Aufforderung, ihn unverzuglich aufzusuchen.

Obwohl Bolitho noch aufgewuhlt war von den Ereignissen an Bord der franzosischen Fregatte, erfullte ihn das dennoch mit einer gewissen Befriedigung. Wie er vorausgesehen hatte, bestand Raymond darauf, da? er an Bord des Frachters kam, auch wenn er dabei Viola begegnen konnte. Raymond mu?te demonstrieren, da? er und nicht Bolitho die Befehlsgewalt in Handen hielt, und seine Neugier tat ein ubriges.

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