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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 27


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Bolitho blickte ihm prufend nach.»Jetzt hat es ihm die Sprache verschlagen. Das passiert wirklich selten. «Sie gingen nach vorn, an dem gro?en Doppelrad des Ruders vorbei, hinaus auf das breite Deck.

Nach der stickigen Kajute schmeckte die Luft frisch, und am Stand der Marssegel erkannte Bolitho, da? sie gute Fahrt machten. Er uberlegte, ob Herrick ihn wohl durch sein Glas beobachtete und sich die gleichen Sorgen wie Allday machte.

Viola schob die Hand unter seinen Arm und sagte zur Begrundung:»An Deck geht es sich sehr schwer, nicht?«Dann sah sie zu ihm auf, ihr Blick war herausfordernd, bittend.

Etwas leiser fragte sie:»Drei Wochen, sagst du?»

Er spurte, wie ihre Finger seinen Arm druckten.

«Nach so langem Warten konnte ich es nicht ertragen«, fuhr sie fort.

Keen stand mit Ross auf der Leeseite und beobachtete die beiden verstohlen.

Der Steuermannsmaat fragte:»Was halten Sie davon, Mr. Keen? Der Kapt'n scheint hier ebensoviel zu riskieren wie in der Schlacht. «Er lachte verhalten.»Mann, er ist ihr ganz schon verfallen, daran besteht kein Zweifel. «Keen rausperte sich.»Ja. Gewi?.»

Der gro?e Schotte blickte ihn verwundert an.»Mr. Keen, Sir, Sie werden ja rot!«Er ging davon, amusiert uber seine Entdeckung, und lie? den Leutnant verwirrt zuruck. Midshipman Swift, der sich in der Nahe aufhielt, fragte:»Kann ich etwas fur Sie tun, Sir?»

Keen funkelte ihn an.»Ja: Kummern Sie sich um Ihren Dienst, verdammt noch mal.»

Die beiden an der Luvreling horten davon nichts. Die Wildheit des Nahkampfes und alles, was vorher geschehen war, versank angesichts der dunkler werdenden blauen See. Und die Zukunft lag weiterhin in Ungewisser Ferne. Vielleicht war von Anfang an alles hoffnungslos gewesen; dennoch fuhlte Bolitho sich wie erlost.

Kommodore James Sayer trat erschopft von den hohen Heckfenstern zuruck, um der grellen Sonne zu entgehen, die in die Kajute strahlte, als sein Flaggschiff vor Anker stark schwojte.

Er war gerade aus der Residenz des Gouverneurs zuruckgekehrt und trug noch seine Paradeuniform. Unter dem Hemd war seine Haut kalt und klamm, selbst nach der Fahrt im offenen Boot.

Durch die Heckfenster konnte er gerade die Fregatte Tempest sehen; das dicke Glas verzerrte ihre Umrisse, als lage sie im Dunst. Im ersten Morgenlicht hatte sie Anker geworfen, und auf Sayers Signal war Kapitan Bolitho an Bord des Flaggschiffes gekommen und hatte seinen schriftlichen Bericht vorgelegt, aber auch eine mundliche Darstellung der Plunderung und Morde auf der Eurotas gegeben.

Der wichtigste Passagier, James Raymond, hatte das Flaggschiff nicht besucht, sondern sich direkt zum Sitz des Gouverneurs begeben.

Sayer atmete langsam aus, als er daran dachte, wie er dort empfangen worden war. Im allgemeinen kam er mit dem Gouverneur gut aus, wenn man die ubliche Distanz zwischen Regierung und Marine berucksichtigte. Deshalb war er uberrascht, als er ihn diesmal siedend vor Zorn antraf.»Als ob nicht alles schon schlimm genug ware! Jetzt haben wir auch noch diese Bestie Tuke auf dem Hals. Er hat die Eurotas ausgeplundert, und Gott allein wei?, was er mit ihrer Artillerie unternehmen wird. Ich schicke die Brigg Quail mit meinen Depeschen sofort nach England. Wir brauchen hier Verstarkung. Man kann von mir nicht verlangen, da? ich alle diese deportierten Straflinge aufnehme, fur ihre Unterkunfte sorge, ihren Schutz ubernehme und au?erdem auch noch unsere Handelsrouten uberwache.»

Kommodore Sayer war Raymond nie begegnet und wu?te nicht, was er zu erwarten hatte. Er hatte gehort, da? Raymond, bisher Regierungsberater bei der East India Company, auf seinen gegenwartigen Posten hier drau?en versetzt worden war. Nach Sayers Meinung konnte eine

Versetzung in die Sudsee niemals als Beforderung angesehen werden. Eher als Strafversetzung. Aber Tuke kannte er. Mathias Tuke hatte wie viele seines Gewerbes seine Laufbahn auf See als englischer Kaperkapitan begonnen. Fur ihn mu?te es nur naturlich gewesen sein, den nachsten Schritt zu tun und auf eigene Rechnung zu handeln — gegen jede Flagge und mit allen Mitteln, uber die er verfugte. Dem Galgen war er oft nur um Haaresbreite entgangen, und die Geschichten von seinen gra?lichen Untaten kannte man auf beiden Ozeanen. Er hatte diese Gewasser schon fruher heimgesucht und sich dann eine Basis naher bei den ergiebigeren Routen in der Karibik und den spanischen Hafen auf dem amerikanischen Kontinent geschaffen.

Grausam, erbarmungslos, selbst von Seinesgleichen gefurchtet, hatte er schon viele Admirale vor die problematische Frage gestellt, wo er als nachstes zuschlagen wurde. Und jetzt war er hier.

Sayer hatte gesagt:»Ich habe einen umfassenden Bericht uber die Ereignisse auf der Eurotas, Sir. Ohne Kapitan Bolithos sofortiges Eingreifen, mit keinem geringen Risiko fur seine eigene Person und seine Gruppe, furchte ich, ware alles verlorengegangen und alle Menschen an Bord waren kaltblutig hingemetzelt worden.»

«Gewi?. «Der Gouverneur hatte in den Papieren auf seinem gro?en Schreibtisch gekramt.»Ich bin au?er mir uber die Dummheit des Kapitans der Eurotas. Bei so vielen Straflingen und zu wenigen Wachen an Bord in Santa Cruz noch zusatzliche Passagiere aufzunehmen!«Verzweifelt hob er die Hande uber den Kopf.»Nun, er hat dafur bu?en mussen, der arme Teufel.»

Sayer hatte nichts dazu gesagt. Schon seit einiger Zeit wu?te er, da? die Kapitane von Handelsschiffen im Dienst der Regierung zusatzlich Passagiere aufnahmen, um ihre Einkunfte zu verbessern. Sie brachten gutes Geld, und mancher Handelskapitan konnte sich reich zur Ruhe setzen. Diese Aussicht hatte Kapitan Lloyd nun nicht mehr.»Es versetzt mich in eine teuflische Situation. «Der Gouverneur ging trotz der druckenden Hitze heftig auf und ab.»Mr. Raymond hat eine wichtige Aufgabe auf den Levu-Inseln zu erfullen. Es ist alles arrangiert. Jetzt, da die Eurotas praktisch vollig waffenlos ist und fahige Offiziere und eine neue Besatzung braucht, kann ich ihn nicht ohne eine Eskorte dorthin reisen lassen. «Sayer hatte weiter geschwiegen. Die Levu-Inseln, nahe bei den Freundschaftsinseln gelegen, wo Tuke die Eurotas versteckt hatte, standen schon seit vielen Monaten zur Diskussion, fast schon seit der Zeit, als die Kolonie in Neusudwales gegrundet worden war. Die meisten Hauptlinge der Inselgruppe waren freundlich gesonnen und zum Handel bereit.

Die Eingeborenenstamme ha?ten sich gegenseitig, das trug zur Sicherheit der Briten bei. Die Hauptinsel bot einen guten Ankerplatz, frisches Wasser und reichlich Holz. Immer wieder war die Inselgruppe von Kapitanen auf der Suche nach Wasser und frischen Lebensmitteln beansprucht worden, indem sie dort die Flagge mit ihren Landesfarben hi?ten.

Jetzt aber, da sich die Spannungen zwischen Gro?britannien und Spanien verscharften, bedeutete die Insel mehr als nur eine Erweiterung des britischen Einflu?gebietes. Sydney und der Rest der gro?en Kolonie wuchsen und breiteten sich jeden Monat weiter aus. Die neueroffneten Handels- und Versorgungsrouten und die Flanken der Kolonie mu?ten geschutzt werden. Die Levu-Inseln konnten leicht Kriegsschiffen als Stutzpunkt dienen, die von Sudamerika her und um Kap Horn patrouillierten. Sayer konnte sich nicht vorstellen, wie ausgerechnet Raymond dort eine wichtige Position ausfullen sollte. Dazu wirkte er durch ein angenehmes Leben zu verweichlicht. Gewi? verfugte er uber eine gewisse Harte, aber das war eher Hartherzigkeit als Charakterstarke. Raymond hatte bestatigt:»Ja, ich mu? eine Eskorte haben. «Er hatte Sayer angesehen.»Sie befehligen doch das Geschwader hier. «Es klang wie eine Beschuldigung. Daran war Sayer gewohnt, aber es argerte ihn trotzdem.»Das werden Sie wohl arrangieren konnen, oder?«»Ich verfuge uber ein paar Schoner, einige bewaffnete

Kutter und die Brigg Quail.«Er hatte aus dem Fenster gedeutet.»Jetzt habe ich auch die Tempest, Gott sei Dank, unter einem Kommandanten, der die Erfahrung und die Energie besitzt, sie gut und wirkungsvoll einzusetzen. «Der schnelle Blickwechsel zwischen den beiden war Sayer nicht entgangen. Sie hatten also uber Bolitho gesprochen. Merkwurdig war nur die gespannte Stimmung. Vielleicht beruhte sie auf der Befurchtung, da? der Kommodore ihm etwas weitersagen wurde, was nicht fur Bolithos Ohren bestimmt war.

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