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Fieber an Bord: Fregattenkapitan Bolitho in Polynesien - Kent Alexander - Страница 22


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Spater wurde die Leiche eines Mannes zur Reling geschleppt und ins Wasser geworfen. Reglos trieb sie ab.

Anscheinend war es an Bord zu einem weiteren Mord gekommen.

Das Boot stie? knirschend ans Ufer, die Besatzung holte die Riemen ein, und dann wurde ein kleiner Anker im harten Sand ausgebracht. Aus dem Larmen der Manner und dem Klirren von Flaschen lie? sich schlie?en, da? alle ziemlich betrunken waren. Einer stolperte im nassen Sand und stutzte sich auf das Dollbord des Bootes, wahrend seine Gefahrten davontrotteten.

Bolitho packte Keens Arm. Es war soweit. Die Manner mochten innerhalb einer Stunde zuruckkommen, um sich mehr zu trinken zu holen oder um die Platze mit ihren Spie?gesellen an Bord der Eurotas zu tauschen.»Geben Sie Sergeant Quare das Zeichen zum Einsatz»,

befahl Bolitho.

Er blickte zum Himmel: bewolkt, aber nicht genug, um den Mond zu verbergen. Ein frischer Wind wehte, und das Zischen der Brandung und das Rauschen der Brecher am fernen Riff ermoglichten es ihnen, sich ungehort dem Schiff zu nahern.

Bolitho spahte in die Dunkelheit, aber die vielfaltigen Schatten tauschten sein Wahrnehmungsvermogen. Er horte seine Leute schwer atmen, als sie sich durch eine Rinne den Abhang hinuntertasteten. Blissett kroch schon auf das Boot zu, zur Tarnung ganz mit Sand bedeckt, den sie ihm mit kostbarem Wasser an den Korper geklebt hatten. Nur die unendliche Reihe schaumender Wellen trennte das Land vom Meer, vor dem sich das Langboot wie ein gestrandeter Walkadaver abhob.

Bolitho starrte zu dem Schiff hinuber. Es hatte keine Ankerlichter gesetzt, aber er nahm einen schwachen Schimmer hinter einigen Stuckpforten wahr und wu?te, da? dort die noch vorhandenen Geschutze standen. Mit Schrapnell geladen, wurden sie mit jedem unvorsichtigen Angreifer kurzen Proze? machen. Aber es waren keine Enternetze ausgespannt. Wenn sie erst langsseit waren, mochten ihre Chancen besser stehen. Er erstarrte, als er etwas wie ein trockenes Husten horte. Dann sagte Quare heiser:»Geschafft, Sir. «Es klang befriedigt.

Bolitho zog seinen Degen und stand auf. Die zweihundert Schritte das letzte Stuck Abhang hinunter wurden sie unsichtbar sein. Er fuhrte seine Gruppe auf den Strand zu, unter seinen Schuhen knirschten lose Steine. Die Seeleute bildeten eine offene Linie hinter ihm, die meisten hielten sich geduckt, als ob sie mit einer plotzlichen Musketensalve rechneten.

Das war bisher der schlimmste Teil. Bolitho versuchte, nicht an die Musketen und Pistolen zu denken, die jetzt alle geladen und gespannt waren, nicht an das Klirren von Axten und Entermessern.

Uberrascht drehte er sich um, als er hinter sich einen Mann gelassen vor sich hinsummen horte. Es war der Amerikaner Jenner, der in seinem gewohnten ausgreifenden Schritt vorging und dem das Haar in die Augen hing. Er bemerkte Bolithos Blicke und nickte zuversichtlich.»Eine Nacht wie fur uns geschaffen, Sir.»

Hinter Jenner folgte der Neger Orlando; das Enterbeil auf seiner Schulter nahm sich wie ein Kinderspielzeug aus. Plotzlich stand Bolitho neben dem Boot, wahrend die Matrosen sich eng um ihn scharten, wie es ihnen befohlen worden war.

Blissett, der Kundschafter, nahm von Quare seine Muskete entgegen und sah Bolitho an.»ich habe ihn liegen lassen, Sir. «Er stie? den im Sand liegenden Toten mit dem Fu? an.»Er hatte nichts bei sich au?er seinen Waffen. Nicht zu erkennen, wer er ist.»

Bolitho sah auf den Toten hinab. Neben Kopf und Schultern war der Sand schwarz, wo das Blut versickert war. Er zwang sich, neben dem Toten niederzuknien, um ihn zu durchsuchen. Der Mond trat kurz hinter den Wolken hervor, und in seinem Licht funkelten die Augen des Mannes, als ob sie ihn zuruckweisen wollten. Seine Kleidung war durftig und abgetragen, aber der Gurtel mit Pistole und Entermesser war in gutem Zustand.

Bolitho tastete Handgelenk und Arm ab. Die Haut war noch warm, der Arm muskulos, ohne uberflussiges Fett. Also ein Matrose. Langsam stand Bolitho auf. Keen flusterte atemlos:

«Ich habe meine Gruppe um das Boot versammelt.«»Bringt es zu Wasser.»

Bolitho trat zuruck und blickte zu dem Schiff hinuber, wahrend zwei Gruppen seiner Leute das Boot ins seichte Wasser schoben. Vorher waren meistens funf Mann in dem Boot gewesen, nie mehr als sechs. Er beobachtete, wie die ausgewahlten Matrosen uber die Bordwand kletterten und die Riemen auslegten, die sie mit alten Verpflegungssacken und Stoffetzen umwickelten, um den Larm zu dampfen. Er sah, wie Miller dem Getoteten das Hemd herunterri?, wobei er sich mit einem Fu? gegen die Leiche stemmte, um besseren Halt zu finden.

Miller war wahrscheinlich mehr als jeder andere in seinem Element. Er hatte den Krieg und gefahrliche Nahkampfunternehmen, Geschutzfeuer und manchen riskanten Einsatz uberstanden, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen. Als Bootsmannsmaat uberragte er den Durchschnitt weit. Doch im Kampf von Mann zu Mann zeigte er sich von einer anderen Seite: als Killer.

Allday sagte:»Ich ubernehme die Ruderpinne. «Er sah Bolitho an.»Sind Sie bereit, Captain?«Seine Stimme klang so unbeteiligt, als ginge es zu einer Spazierfahrt. Bolitho kannte ihn gut genug, um zu wissen, was sich hinter der Gelassenheit verbarg. Wie bei ihm selbst waren Alldays Nerven scharf angespannt. Erst wenn es um die endgultige Entscheidung ging, wurde er seine wahre Natur zeigen. Das Boot hob und senkte sich auf den Wellen, die Manner schoben es in tieferes Wasser, wahrend weitere Leute hineinkletterten und sich flach auf dem Boden ausstreckten.»Genug«, befahl Bolitho und sah sich nach Quare und Midshipman Swift um.»Bleiben Sie mit den ubrigen Mannern au?er Sicht, wenn Sie konnen. Falls noch weitere Piraten von Land her auftauchen, dann wissen Sie, was Sie zu tun haben.»

Er nickte dem Sergeanten zu. Die Arbeit der Marinesoldaten war getan, und wenn der Angriff fehlschlug, sollten Quare und seine kleine Gruppe sich versteckt halten und warten, bis Herrick sie abholte.

Als letzter kletterte er selbst in das Boot, den blanken Degen gegen die Brust gepre?t.

Allday beugte sich vor.»Ablegen«, befahl er.»Nicht so laut, ihr Mistkerle!»

Die Wolkendecke war inzwischen dichter geworden. Das mochte einen tropischen Regengu? ankundigen, aber bis dahin wurde noch einige Zeit vergehen. Bolitho verdrangte seine Zweifel. Wenn er auf Regen warten wollte, um ihre Annaherung besser zu tarnen, konnte es womoglich ewig dauern. Er musterte die keuchenden Manner an den Riemen. Das Boot hatte erst wenige Meter zuruckgelegt, und schon fanden sie es muhsam, die reglose Last ihrer Passagiere zu befordern. Wenn er den Angriff jetzt abgebrochen hatte, waren sie nicht wieder fur den Kampf zu begeistern gewesen.

Keen fragte flusternd:»Soll ich die Schwimmer jetzt losschicken, Sir?»

Bolitho nickte; zwei Gestalten, deren nackte Korper in dem stark gedampften Mondlicht nur schwach schimmerten, erhoben sich und glitten uber die Bordwand, fast ohne ein Platschern zu verursachen.

Bei der Lagebesprechung auf der Insel hatte alles gefahrlich und schwer ausfuhrbar geklungen. Aber jetzt schien es unmoglich zu sein. Bolitho ri? seinen Blick von den Schwimmern los und konzentrierte sich auf das Schiff. Nun wirkte es massig und schien schon dicht vor ihnen zu liegen. Ganz bestimmt wurde sie bald jemand anrufen. Vielleicht waren sie auch schon gesehen und erkannt worden, und die Geschutze wurden in aller Stille auf sie gerichtet. Bolitho horte einen der Ruderer fluchen und gleich darauf erschreckt keuchen, als sich im Wasser etwas zwischen Bootswand und seinen Riemen walzte. Es war eine Leiche, die sich auf den Rucken drehte, wie es ein Schlafer im Bett tun mochte: der Tote, der uber Bord geworfen worden war und den die Stromung dem Ufer zutrieb, statt aus der Bucht hinaus.

«Langsamer, Allday.»

Bolitho griff nach der Pistole in seinem Gurtel. Sie mu?ten den Schwimmern Zeit lassen, das Ankertau zu erreichen und unentdeckt an Bord zu klettern. Es ging alles viel zu glatt.

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