Выбери любимый жанр

Kanonenfutter - Leutnant Bolithos Handstreich in Rio - Kent Alexander - Страница 73


Изменить размер шрифта:

73

Bolitho wu?te, da? die Destiny so lange au?er Kontrolle war, bis der Besan gekappt war. Als er uber die Bordwand blickte, sah er unten einen Seesoldaten, der sich noch an der Besanstenge festhielt, und einen anderen, der von dem Gewirr der Takelage unter Wasser gezogen wurde und ertrank. Er wandte sich ab zu Dumaresq, der wie ein Fels dastand und den Feind beobachtete, wobei er offensichtlich darauf bedacht blieb, da? seine Besatzung ihn sah.

Bolitho zwang sich, woanders hinzublicken. Er fuhlte sich plotzlich bedruckt und schuldig, da er zufallig Dumaresqs Geheimnis entdeckt hatte. Das also war der Grund, warum er die scharlachrote Weste trug! Damit keiner seiner Leute etwas merken konnte, wenn er verwundet wurde.

Aber Bolitho hatte die frischen nassen Flecken erkannt, von denen Blut auf seine kraftigen Hande getropft war, als sein Bootssteurer John ihn stutzend an die Reling gefuhrt hatte.

Midshipman Cowdroy kletterte uber die Trummer und rief:»Ich brauche Hilfe auf dem Vorschiff, Sir!«Er sah aus, als ware er kurz vorm Durchdrehen.

Bolitho sagte:»Sehen Sie zu, wie Sie allein damit fertig werden. «Das gleiche hatte Dumaresq anla?lich des Uhrendiebstahls zu ihm gesagt.

Er horte Axtschlage aus dem Rauch und spurte, wie das Schiff sich aufrichtete, als der gebrochene Mast mit seiner Takelage von ihrer Bordwand freikam.

Wie nackt sie aussahen ohne den Besanmast und seine vollstehenden Segel!

Auf einmal bemerkte Bolitho, da? die San Augustin quer vor ihrem Bug lag. Sie feuerte immer noch, aber die Kurswechsel der Destiny, die von der uberhangenden Takelage verursacht worden waren, machten ihr das Zielen im Qualm schwierig. Mehrere Kugeln schlugen dicht vor der Bordwand ein oder klatschten querab zu beiden Seiten ins Wasser. Aber die Kanonen der Destiny waren ebenfalls blind, mit Ausnahme der Buggeschutze. Bolitho horte ihre scharfen Abschusse, als sie das Feuer mit todlicher Entschlossenheit erwiderten.

Doch eine weitere schwere Kugel schlug unter ihrer BackbordLaufbrucke ein, warf zwei Kanonen um und farbte das Deck blutrot, als sie eine Gruppe von Mannern niedermahte, von denen viele bereits verwundet gewesen waren.

Bolitho sah, da? Rhodes hinfiel und versuchte, sich wieder aufzuraffen, aber dann endgultig niedersank.

Er lief hinuber, um ihm zu helfen, ihn vor dem bei?enden Pulverqualm zu schutzen, wahrend die Welt um ihn herum verruckt zu spielen schien.

Rhodes sah ihm direkt ins Gesicht, und seine Augen waren klar, als er flusterte:»Der >Herr und Meister< hat seinen Willen, sehen Sie, Dick?«Er schaute am Gro?mast vorbei in den Himmel.»Der Wind — endlich ist er da. Aber zu spat. «Er hob den Arm, um Bolithos Schulter zu beruhren.»Passen Sie auf sich auf, Dick. Ich habe es immer gewu?t…«Sein Blick wurde plotzlich starr und leblos.

Bolitho erhob sich muhsam und starrte in das Chaos und Elend ringsum. Stephen Rhodes war tot. Rhodes, der ihn als erster an Bord willkommen gehei?en und das Leben immer auf die leichte Schulter genommen hatte.

Dann sah er durch die zerrissenen Netze und zerfetzten Hangematten die See. Die vorher so trage Dunung war lebhaft geworden. Er schaute hinauf zu den Segeln. Durchlochert, wie sie waren, standen sie jetzt doch prall wie Brustharnische und trieben die Fregatte vorwarts in den Kampf. Sie waren noch nicht geschlagen! Rhodes hatte es gesehen.»Der Wind«, hatte er gesagt. Es war das letzte, was er auf Erden erkannt hatte.

Bolitho rannte an die Bordwand und sah die San Augustin an Steuerbord voraus erschreckend nahe. Manner schossen von druben auf ihn, und uberall war Qualm und Larm, aber er spurte nichts. Aus der Nahe sah das feindliche Schiff nicht mehr so stolz und unverletzbar aus. Er konnte erkennen, wo die Kugeln der Destiny Spuren hinterlassen hatten.

Er horte Dumaresqs Stimme, die ihm das Deck entlang folgte und trotz seiner unvermeidlichen Schmerzen immer noch kraftig und beherrschend klang.»An die Steuerbordbatterie, Mr. Bolitho!«Bolitho hob Rhodes schonen Sabel auf und schwenkte ihn wild.»An die Kanonen, Jungs! Doppelte Ladung!«Musketenkugeln prasselten wie Kieselsteine an Deck, und hier und da fiel ein Mann um. Aber die ubrigen, die sich aus den Trummern befreit hatten, uberlie?en die Kanonen an der Backbordseite sich selber und gehorchten taumelnd Bolithos Ruf. Sie luden die verbliebenen Zwolfpfunder, kauerten dahinter wie verschreckte Raubtiere und warteten, bis das hohe Achterschiff der San Augustin sich Meter fur Meter wie ein vergoldeter Fels vor ihnen aufturmte.»Ziel auffassen!»

Wer gab die Befehle? Dumaresq, Palliser, oder war er so mitgerissen von der Wildheit der Schlacht, da? er sie selber ausgesto?en hatte?

«Feuer!»

Er sah die Kanonen im Rucksto? binnenbords rollen und ihre Bedienungen durch die Stuckpforten schauen, um den Erfolg ihrer Schusse zu uberprufen. Denn jede der morderischen Kugeln pflugte jetzt vom Heck bis zum Bug durch das spanische Schiff und verbreitete uberall Tod und Verderben.

Kein Geschutzfuhrer, auch Stockdale nicht, machte Anstalten, neu zu laden. Es war, als wisse jeder Bescheid.

Die San Augustin trieb nach Lee ab. Vielleicht war ihr Ruder zerschossen oder samtliche Offiziere waren in der letzten feurigen Umarmung getotet worden.

Bolitho ging langsam nach achtern und stieg den Niedergang hoch aufs Achterdeck. Holzsplitter lagen uberall herum, und an den Sechs-pfundern waren nur noch wenige Manner ubrig, die Hurra rufen konnten, als ein Teil der Takelage des Feindes in die Qualmwolken sturzte.

Dumaresq wandte sich muhsam um:»Ich glaube, sie brennt.»

Bolitho sah Gulliver tot neben seinen Rudergangern liegen; Slade stand an seinem Platz, als ob er von Anfang an zum Master bestimmt gewesen sei. Colpoys, der seinen roten Rock wie ein Cape um die bandagierte Brust gehangt hatte, musterte seine Manner, die von ihren Waffen zuruckgetreten waren. Palliser sa? auf einem Fa?, wahrend einer von Bulkleys Leuten seinen Arm untersuchte.

Bolitho horte sich sagen:»Wir werden den Schatz verlieren, Sir.»

Eine Explosion schuttelte die schwer mitgenommene San Augustin. Man sah Gestalten uber Bord springen und jeden niedertrampeln, der sie aufzuhalten versuchte.

Dumaresq blickte auf seine rote Weste herunter.»Sie verlieren ihn aber auch.»

Bolitho beobachtete das andere Schiff und sah, wie der Qualm dik-ker wurde und erste Flammen unterhalb des Gro?masts hervorbrachen. Wenn Garrick noch lebte, wurde er nicht mehr weit kommen.

Bulkley lief ubers Achterdeck.»Sie mussen nach unten gehen, Sir, ich mu? Sie untersuchen.»

«Mussen?«Dumaresq lachelte grimmig.»Das ist kein Wort, das ich. «Dann fiel er ohnmachtig in die Arme seines Bootssteurers.

Trotz allem, was schon geschehen war, schien Bolitho dieser Anblick unertraglich. Er sah zu, wie Dumaresq aufgehoben und vorsichtig zum Niedergang getragen wurde.

Palliser trat an die Querreling, aschfahl im Gesicht, aber er sagte:»Wir werden uns in sicherer Entfernung halten, bis das verdammte Schiff entweder gesunken oder in die Luft geflogen ist.»

«Was soll ich jetzt tun, Sir?«Das war Midshipman Henderson, der wunderbarerweise oben im Gro?mast uberlebt hatte.

Palliser sah ihn an.»Sie ubernehmen Mr. Bolithos Aufgaben. «Er stockte, den Blick auf Rhodes' Leiche am Fockmast gerichtet.»Mr. Bolitho ist jetzt Zweiter Offizier.»

Eine heftigere Explosion als alle bisherigen erschutterte die San Augustin so stark, da? ihre Fock- und Gro?marsstengen in den Qualm hinabsturzten, das ganze Schiff sich schwer auf die Seite legte und schlie?lich kenterte.

Jury kam den Niedergang hoch und stellte sich an Bolithos Seite, um die letzten Augenblicke des einst so schonen Schiffes mit anzusehen.»War es das alles wert, Sir?»

Bolitho sah ihn an und schaute sich an Deck um. Schon waren Leute dabei, die Schaden auszubessern und das Schiff wieder flott zu machen. Tausenderlei Dinge gab es zu tun: die Verwundeten mu?ten betreut werden. Der ubriggebliebene Schoner war zu jagen und zu erobern. Uberlebende mu?ten aus dem Wasser gefischt und als Gefangene von den spanischen Seeleuten getrennt werden. Eine Menge Arbeit fur eine kleine Fregatte mit reduzierter Besatzung.

73
Перейти на страницу:
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело