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Kanonenfutter - Leutnant Bolithos Handstreich in Rio - Kent Alexander - Страница 46


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Er lie? den Blick uber das kleine Landekommando wandern. Zwei Leute stammten von der Besatzung der Heloise und hatten inzwischen ihren Eid fur den Dienst in der Marine Seiner Majestat geleistet. Noch etwas benommen von dem plotzlichen Wechsel in ihrem Leben, waren sie doch so gute Seeleute, da? sie bisher nicht mit den harteren Seiten des Bootsmanns Bekanntschaft geschlossen hatten.

Au?er Stockdale war kein Mann von Bolithos eigener Division in der Gruppe, und er schlo? daraus, da? an Bord wenig Begeisterung fur den Ausflug auf eine unbewohnte Insel vorhanden gewesen war. Falls sie Wasser fanden, wurde sich das schnell andern.

Stockdale befahl:»Mir nach!»

Bolitho arbeitete sich den Hang hinauf. Seine Fu?e versanken in losem Sand, die Pistole im Gurtel brannte ihm auf der Haut wie gluhendes Eisen. Seltsam, dachte er, wie sie hier auf diesem unbekannten Stuckchen Erde herummarschierten. Sie konnten auf alles mogliche sto?en, auch auf die Knochen von schiffbruchigen Seeleuten oder von Piraten Ausgesetzten, die ohne Hoffnung auf Rettung umgekommen waren.

Wie einladend ihnen die Palmwedel zuwinkten! Sie bewegten sich ganz leicht, und beim Naherkommen konnte man sie rauschen horen. Einmal hielt Bolitho an und schaute zum Schiff zuruck. Es schien sich sehr weit weg uber seinem Spiegelbild zu wiegen. Auf diese Entfernung hatte es seine kuhnen Linien verloren. Seine Rahen und lose aufgebundenen Segel schwangen leicht hin und her und schienen im Dunst zu verschmelzen.

Die kleine Gruppe Seeleute war dankbar, als sie endlich in den Schatten einiger Palmen gelangte. Allerlei Laubwerk hakte sich mit scharfen Randern in ihre zerlumpten Hosen, und sie atmeten den intensiven Duft von faulendem Unterholz und grell gefarbten Bluten.

Bolitho sah hoch uber sich einen Fregattvogel kreisen. Seine wie Turkensabel geschwungenen Flugel machten keine Bewegung, da er vom hei?en Aufwind uber der Insel getragen wurde. Also waren sie doch nicht vollig allein hier.

Ein Mann rief plotzlich aufgeregt:»Sehen Sie da druben, Sir! Wasser!»

Jetzt drangten sie vorwarts, alle Mudigkeit war vergessen.

Bolitho starrte unglaubig in den Tumpel. Er schien leicht bewegt, also mu?te es irgendwo einen unterirdischen Zuflu? geben. Palmen spiegelten sich in seiner Oberflache, und Bolitho sah auch seine Manner, die auf das Wasser hinunterblickten, nur als Spiegelbilder.

Er sagte:»Ich werd's mal probieren.»

Er kletterte das sandige Ufer hinunter und tauchte eine Hand ins Wasser. Sicher tauschte ihn der Eindruck, aber es fuhlte sich an wie ein kuhler Gebirgsbach. Er fuhrte etwas in der hohlen Hand an die Lippen und probierte nach kurzem Zogern einen Schluck. Dann sagte er erleichtert:»Es ist trinkbar!»

Bolitho sah, wie seine Seeleute sich niederwarfen, das Wasser uber Gesichter und Schultern schopften und immer wieder gierig davon tranken. Auch Stockdale wischte sich befriedigt den Mund.

«Wir wollen uns einen Augenblick ausruhen und dann dem Schiff Signal geben«, entschied Bolitho.

Die Seeleute zogen ihre breiten Entermesser aus dem Gurtel und steckten sie in den Sand, bevor sie sich unter den Palmen ausstreckten oder sich erneut uber das schimmernde Wasser beugten.

Bolitho hielt sich etwas abseits; als er seine Pistole untersuchte, ob auch kein Sand oder Wasser hineingeraten war, dachte er an den Augenblick, als Aurora zu ihm aufs Achterdeck gekommen war. Es durfte damit nicht zu Ende sein!

«Stimmt etwas nicht, Sir?«Stockdale kam schwerfallig den Abhang hoch.

Bolitho nahm an, da? er recht finster vor sich hingeblickt hatte.»Alles in Ordnung.»

Es war unheimlich, wie Stockdale immer zu wissen schien, wann er gebraucht wurde. Bolitho sprach gern mit dem riesigen rauhen Preisboxer, und dem ging es ebenso, aber es geschah ohne jeden Anflug von Unterwurfigkeit oder um sich Vorteile zu verschaffen.

Bolitho sagte:»Gehen Sie zum Boot und geben Sie Signal. «Er sah die Pistole fast in Stockdales gro?er Faust verschwinden.»Ich mu? noch uber etwas nachdenken.»

Stockdale sah ihn ruhig an.»Sie sind noch jung, Sir. Ich bitte um Vergebung, aber Sie sollten so lange jung bleiben, wie Sie konnen.»

Bolitho wu?te nie so ganz, was Stockdale mit seinen kurzen, zogernden Satzen meinte. Wollte er andeuten, da? er sich von einer Frau fernhalten solle, die zehn Jahre alter war? Daruber wollte Bolitho nicht nachdenken. Sie lebten heute und verlangten nach einander. Uber die Konsequenzen konnten sie sich spater Sorgen machen.

Er sagte:»Nun machen Sie, da? Sie wegkommen. Ich wunschte, es ware alles so einfach, wie Sie glauben.»

Stockdale zuckte die Schultern und machte sich auf den Weg zum Strand hinunter, doch an seiner Haltung konnte Bolitho ablesen, da? der Fall fur ihn noch nicht erledigt war.

Seufzend ging Bolitho zuruck zum Tumpel, um seine Leute auf Stockdales Signalschu? vorzubereiten. Seeleute, die gewohnt waren, an Bord an allem teilzuhaben, wurden an Land bei solchen Gelegenheiten leicht nervos.

Ein Matrose, der vornubergebeugt mit dem Gesicht halb unter Wasser am Ufer lag, stand auf, als Bolitho sich naherte. Er lachte frohlich, als ihm kleine Rinnsale uber den Hals rannen.

Bolitho sagte:»Macht euch fertig, Leute…«Aber mitten im Satz brach er ab, als jemand einen schrecklichen Schrei ausstie? und der Matrose, der ihn eben noch angelacht hatte, vornuber in den Tumpel sturzte.

Urplotzlich war die Holle los. Die meisten Seeleute krochen im Sand und suchten ihre Waffen, wahrend andere entsetzt auf den im Tumpel Treibenden starrten, um den sich das Wasser rot farbte. Zwischen seinen Schulterblattern stak ein Speer.

Bolitho fuhr herum und sah, geblendet vom Sonnenlicht, schattenhafte Gestalten mit blitzenden Waffen auf sich zusturmen, horte furchteinflo?endes Geschrei aus vielen Kehlen, bis sich ihm vor Entsetzen die Nackenhaare straubten.

«Manner — Achtung!»

Er griff nach seinem Sabel, zuckte aber zusammen, als ein weiterer Matrose Blut spuckend den Abhang hinunterrutschte und dabei versuchte, sich einen primitiv gefertigten Pfeil aus dem Leib zu ziehen.

«O Gott!«Bolitho mu?te die Augen vor der Sonne beschatten. Ihre Angreifer hatten sie im Rucken. Sie kamen den in wilder Flucht da-vonrennenden Matrosen immer naher, wobei ihr schrecklicher Kriegsruf es ihm unmoglich machte, klar zu denken oder zu handeln.

Bolitho erkannte, da? es Neger waren. Ihre Augen und Munder waren im Triumph weit aufgerissen, als sie einen weiteren Matrosen niederschlugen und sein Gesicht mit einem Korallenbrocken zu blutigem Brei zerstampften.

Bolitho warf sich den Angreifern entgegen, wobei ihm mehr im Unterbewu?tsein klar wurde, da? sich weitere Eingeborene hinter ihn drangten, um ihn von seinen Leuten zu trennen. Er horte jemand aufschreien und um Gnade flehen, dann das widerliche Gerausch, mit dem ein Schadel gespalten wurde wie eine Kokosnu?.

Mit dem Rucken an einen Baum gelehnt, schlug er verzweifelt um sich, vergeudete dabei seine Krafte und vernachlassigte die Deckung gegen diese im Feuer geharteten Wurfspeere.

Drei seiner Leute, von denen einer am Bein verwundet war, hielten noch stand, waren von heulenden, erbarmungslos auf sie einschlagenden Gestalten umzingelt.

Er stie? sich vom Baum ab, hackte in eine schwarze Schulter und rannte uber den zerstampften Sand, um zu den Eingekreisten zu sto?en.

Einer schrie ihm zu:»Hat keinen Zweck! Wir konnen die Schurken nicht aufhalten!»

Bolitho fuhlte, da? ihm der Sabel aus der Hand geschlagen wurde, und merkte mit Schrecken, da? er die Halteschnur nicht um sein Handgelenk geschlungen hatte.

Verzweifelt suchte er nach einer anderen Waffe, wobei er aus dem Augenwinkel sah, da? seine Leute das ungleiche Gefecht abbrachen und zum Strand rannten. Der Verwundete humpelte einige Schritte hinter ihnen her, bevor er eingeholt und niedergemacht wurde.

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