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Kanonenfutter - Leutnant Bolithos Handstreich in Rio - Kent Alexander - Страница 18


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Ungeachtet all des Schrecklichen um ihn herum, blieben Bolithos Sinne hellwach, aber eher wie die eines Zuschauers, der an dem blutigen Massaker vollig unbeteiligt war. Das Schiff war eine Brigantine. Ihre Rahen standen kreuz und quer durcheinander, so da? sie hilflos nach Lee abtrieb. Alles auf diesem Schiff roch neu, es mu?te gerade erst gebaut worden sein. Seine Besatzung schien vollig uberrascht, als die Segel der Destiny vor ihrem Bug auftauchten, und dieser Schreck wirkte bis jetzt nach und hatte das kleine Enterkommando bisher vor Schlimmerem bewahrt.

Ein Mann bahnte sich den Weg nach vorn, ungeachtet der wimmernden und zerfetzten Gestalten, auf die er dabei trat. Bolitho, durch dessen Kopf viele Uberlegungen jagten, war es sofort klar, da? diese hagere Gestalt im blauen Rock der Kapitan des Schiffes sein mu?te.

Die Brigantine war zur Zeit au?er Kontrolle, aber das lie? sich in wenigen Sekunden andern. Doch die Destiny war nirgends zu sehen. Vielleicht waren ihre Beschadigungen schlimmer, als er vermutet hatte. Man glaubte ja nie, da? auch dem eigenen Schiff passieren konnte, was man dem Gegner wunschte.

Bolitho sah den matten Schimmer von Stahl und schlo? daraus, da? die Morgendammerung nicht mehr fern war. Uberraschenderweise mu?te er plotzlich an seine Mutter denken. Er war froh, da? sie es nicht mit ansehen mu?te, wenn er fiel. Der hagere Mann schrie:»Weg mit der Waffe, Stinktier!«Bolitho versuchte, zuruckzubrullen, seine Manner um sich zu sammeln und sich selber zum au?ersten Widerstand anzuspornen.

Dann trafen die Klingen aufeinander. Bolitho fuhlte die Starke des Mannes durch die Waffe, als ware sie die Verlangerung seines Armes.

Die Sabel klirrten, Bolitho parierte und schlug nach dem anderen Mann, der nach jedem Ausfall zuruckschlug und vorwartsdrangte.

Plotzlich ein scharfes Klingen. Bolitho fuhlte, da? ihm der Sabel aus der Hand geglitten und auch die Schlaufe ums Gelenk durch die Gewalt des Schlages gerissen war.

Er horte eine gellende Stimme schreien:»Hier, Sir!«Es war Jury, der ihm mit dem Griff voran einen Degen zuwarf.

Wut kam Bolitho zu Hilfe. Irgendwie fing er die Waffe auf und bekam sie in den Griff, wobei er sich ihres Gewichts und ihrer Lange bewu?t wurde. Nebelhafte Bilder schossen ihm durch den Kopf: sein Vater, der ihm und seinem Bruder Hugh im Kuchengarten von Fal-mouth ersten Fechtunterricht gab; der ihm spater beibrachte, jede Bewegung sorgfaltig abzuwagen.

Er zuckte zusammen, als der Sabel des anderen seinen Armel dicht unterhalb der Achselhohle durchschnitt. Ein paar Zoll weiter und… Er fuhlte, wie Wut alle anderen Empfindungen hinwegschwemmte: ein Zustand des Wahnsinns, der ihm Kraft und Selbstvertrauen zuruckgab.

Bolitho parierte einen neuen Hieb und spurte dabei die Kraft und den Ha? seines Gegners, roch seinen Schwei?. Er horte Stockdales heisere Stimme und wu?te, da? dieser zu hart bedrangt war, um ihm beistehen zu konnen. Andere hatten aufgehort zu kampfen und starrten, als ware ihre eigene Wut verraucht, gebannt auf die beiden Fechter in ihrer Mitte.

Wie in einer anderen Welt fiel ein Kanonenschu?. Eine Kugel pfiff uber das Deck und schlug wie eine eiserne Faust durch ein killendes Segel. Die Destiny war also nahe, und Dumaresq hatte das Risiko gewagt, moglicherweise einige seiner eigenen Leute zu toten, um seine Gegenwart fuhlbar zu machen.

Einige Leute der Brigantine warfen sofort ihre Waffen weg. Andere waren weniger glucklich und wurden von den mit neuem Mut erfulltem Enterern niedergemacht, bevor sie begriffen hatten, was vorging.

Bolithos Gegner brullte:»Zu spat fur Sie, Sir!«Er stie? Bolitho mit der Faust zuruck, schatzte den Abstand und machte einen Ausfall.

Bolitho horte Jury aufschreien, sah Little mit gefletschten Zahnen auf sich zurennen.

Nach so viel Ha? und Todesangst war es fast zu einfach und ohne Wurde: Er behielt sein Gleichgewicht und brauchte seinen Fu?en und Armen nicht einmal zu kommandieren, als er geschickt auswich und die Wucht des gegnerischen Angriffs dazu nutzte, seine eigene Waffe mit einer Drehbewegung freizubekommen und sie ihm in die Brust zu sto?en.

Little zog den Mann beiseite und hob sein blutiges Beil, als er sich loszurei?en versuchte. Bolitho rief:»Halt! La? ihn leben!»

Er sah sich benommen und angewidert um, wahrend einige seiner Manner ihm lauthals zujubelten.

Little lie? den verwundeten Mann aufs Deck fallen und wischte sich das Gesicht mit dem Handrucken, als entweiche auch aus ihm langsam der Wahnsinn der Kampfeswut. Bis zum nachstenmal.

Bolitho sah, da? Jury mit dem Rucken an einer gebrochenen Spier lehnte und beide Hande in den Bauch pre?te. Er kniete neben ihm nieder und versuchte, Jurys Finger wegzuziehen. Nicht er, dachte er, nicht so fruh!

Ein Matrose, den Bolitho als einen seiner besten Leute vom Gro?mast erkannte, buckte sich und zog die Hande des Midshipman mit einem Ruck auseinander. Bolitho schluckte, ri? das Hemd auf und erinnerte sich dabei an Jurys Heldentat und an sein Vertrauen im Augenblick des Enterns. Bolitho war selber noch jung, aber er hatte solche Aktionen immerhin schon mitgemacht.

Er schaute auf die Wunde herab und hatte gern gebetet. Die Spitze der Klinge mu?te durch das gro?e, vergoldete Schlo? an Jurys Gurtel abgelenkt worden sein. Bolitho konnte selbst bei diesem schwachen Licht erkennen, da? vor allem das Metall getroffen worden war. Es hatte die Wucht des Sto?es aufgefangen, und der Angreifer hatte dadurch den Bauch des Jungen nur geritzt.

Der Matrose grinste und ri? ein Stuck von Jurys Hemd als Notverband ab.»Nur ein Kratzer, Sir. Das kommt wieder in Ordnung.»

Noch zitternd richtete Bolitho sich auf und stutzte sich dabei mit einer Hand auf die Schulter des Mannes.

«Danke, Murray.»

Der Mann schaute zu ihm auf.»Ich sah, wie er Ihnen den Degen zuwarf, Sir. Im selben Augenblick hat irgendein anderer Kerl zugesto?en. «Er wischte sein Entermesser gedankenlos an einem Stuck Segeltuch ab.»Das war aber der verdammt letzte Streich, den er auf dieser Erde tat.»

Bolitho kampfte sich zu dem verlassenen Ruder durch. Stimmen aus der Vergangenheit schienen ihm zu folgen und ihn zu ermahnen:»Sie werden jetzt auf dich schauen, jetzt, da der Kampfgeist und die Raserei aus ihnen entwichen sind.»

Er wandte sich um und befahl ene rgisch:»Bringt die Gefangenen nach unten und bewacht sie gut. «Er suchte nach einem bekannten Gesicht unter den Leuten, die ihm blindlings gefolgt waren, ohne da? sie wirklich wu?ten, was sie taten.

«Sie, Southmead, ubernehmen das Ruder. Die ubrigen helfen Maat Little, die uber Bord hangende Takelage zu klarieren.»

Er warf einen schnellen Blick auf Jury. Die Augen des Jungen standen weit offen, als ob er sich Muhe gabe, nicht vor Schmerzen zu weinen. Bolitho zwang sich zu einem Lacheln, das etwas schief ausfiel.»Wir haben ein Prise erobert, Mr. Jury. Vielen Dank fur Ihren Degen. Das war sehr mutig von Ihnen. «Jury wollte antworten, aber er verlor das Bewu?tsein. Durch das Getose von Wind und See horte Bolitho die machtige, durch ein Megaphon verstarkte Stimme von Kapitan Dumaresq.

Bolitho rief Stockdale zu:»Antworten Sie fur mich, ich bin zu erschopft.»

Als die beiden Schiffe, deren schone Linien durch gebrochene Rahen und herunterhangendes Tauwerk verunziert wurden, einander wieder naher kamen, hob Stockdale seine riesigen Hande an den Mund und rief:»Das Schiff ist unser, Sir!»

Man horte rauhe Hurrarufe von der Fregatte heruberschallen. Offensichtlich hatte Dumaresq nicht erwartet, noch einen einzigen von ihnen lebend wiederzusehen.

Pallisers scharfe Befehle traten an die Stelle der sonoren Stimme des Kommandanten:»Bleiben Sie beigedreht liegen, wenn Sie konnen! Wir mussen erst Mr. Slade und sein Boot suchen!»

War es Einbildung, als Bolitho meinte, jemanden lachen zu horen? Er hob die Hand, als die Fregatte sich langsam und schwerfallig entfernte, wahrend schon Manner auf ihren Rahen dabei waren, neue Segel anzuschlagen und Tauwerk durch Ersatzblocke zu scheren.

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