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Die Feuertaufe: Richard Bolitho - Fahnrich zur See - Kent Alexander - Страница 3


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«Und ich Sie«, herrschte Bolitho ihn an,»wenn Sie nicht sofort mit Ihrem Geschwafel aufhoren!»

Der Mann verschwand, und Dancer machte gro?e Augen.»Die Sorte kenn' ich, Martyn«, sagte Bolitho.»Als nachstes soll ich ihm dann erlauben, da? er rasch mal einen Rum trinken geht. «Er grinste.»Und das wurde dem Leutnant hier kaum recht sein, ganz zu schweigen von dem gewaltigen Mr. Verling.»

Da erschien auch schon der Leutnant an der Mauer, mit leicht glasigen Augen.»Marsch, ins Boot! Beeilt euch!»

Leise sagte Dancer:»Mein Vater hatte vielleicht doch recht.»

Bolitho wartete, bis die letzten uber die steile Leiter in die stampfende Barkasse geklettert waren.

«Mir tut's nicht leid, da? ich wieder an Bord komme«, sagte er. Und zu seiner eigenen Uberraschung stimmte das sogar.

Die Fahrt vom Bootshafen bis zu dem vor Anker liegenden Zweidecker dauerte fast eine Stunde. Dabei hatten diejenigen Midshipmen, die nicht zu heftig brechen mu?ten, ausreichend Zeit, sich ihre neue Heimat anzusehen, die beim Naherkommen immer hoher und machtiger hinter den unbarmherzigen Regenschauern aufragte.

Bolitho hatte sich bemuht, etwas uber sein neues Bordkommando zu erfahren. Die Vierundsiebziger, wie diese massigen Zweidecker bei den Seeleuten hie?en, bildeten den Kern der Flotte. In jeder gro?en Seeschlacht dominierten sie dort, wo am heftigsten gekampft wurde. Aber er wu?te aus Erfahrung, und hatte es auch von alten Seeleuten gehort, da? diese Schiffe untereinander so verschieden waren wie Salz und Sirup.

Wahrend die Bootsgasten die Barkasse uber die kabbelige See pullten, behielt er das Schiff im Auge. Er sah die himmelhohen Masten mit den dwars stehenden Rahen, den glanzend schwarzen, braun abgesetzten Rumpf mit der Doppelreihe geschlossener Stuckpforten; die rote Nationalflagge am hohen Stern und die kleinere Bugflagge, zwei bunte Farbflecke auf dem grauen Hintergrund von See und Himmel. Die Manner an den Riemen wurden allmahlich mude von ihrer schweren Arbeit, immer haufiger mu?te der Maat den Takt angeben, um sie im Gleichschlag zu halten, und standig brullte und schimpfte der rotgesichtige Leutnant.

Jetzt zogen sie unter dem langen Bugspriet und dem Kluverbaum hindurch, von dem die hellvergoldete Galionsfigur fast bosartig auf die stumm dahockenden Midshipmen herabstarrte. Die Galion der Gorgon war ein gro?artiges, wenn auch erschreckendes Stuck Holz-schnitzerei: eine verschlungene Masse von Schlangenleibern, und darunter ein schones, finsteres Frauenantlitz mit ubergro?en Augen; rote Striche in den Lidwinkeln verstarkten noch den drohenden Ausdruck.

Und dann wurden sie alle zusammen, ein keuchender, strampelnder Haufen, ganz unzeremoniell an der Bordwand hochgeschoben und — gehievt, so da? ihnen das breite Achterdeck, auf dem sie schlie?lich landeten, vergleichsweise wie ein geschutzter, ruhevoller Zufluchtsort vorkam.

«Sie sieht ganz ordentlich aus, Martyn«, sagte Bolitho. Geschwind uberflogen seine Blicke die sauber ausgerichtete Reihe der Achterdeck-Neunpfunder, deren schwarze Rohre im Regen glitzerten; die Flaggenknopfe waren frisch gestrichen, jedes Ende Tauwerk sorgfaltig aufgeschossen und verstaut.

Oben in den Rahen und an den beiden Decksgangen, welche das Achterdeck mit dem Vorschiff verbanden, arbeiteten Matrosen. Unter den Decksgangen, in gleichma?igen Abstanden, standen die Achtzehnpfunder der Oberdeck-batterie, wahrend auf dem nachstunteren Deck die starkste Kampfkraft des Schiffes armiert war: die Batterie der machtigen Zweiunddrei?igpfunder. Wenn es notig war, konnte die Gorgon laut und nachdrucklich mitreden.

«Her zu mir!«brullte der Leutnant. Die Midshipmen gehorchten eilig. Manche hatten jetzt schon Angst und fuhlten sich vollig verloren. Andere pa?ten auf und bemuhten sich, zu erfassen, was von ihnen verlangt wurde.

«Anschlie?end rucken Sie in Ihre Quartiere. «Der Leutnant mu?te sich anstrengen, um das Rauschen des Regens, das standige Sausen des Windes in der Takelung und den gerefften Segeln zu ubertonen.»Vorher will ich Ihnen noch sagen, da? Sie jetzt an Bord eines der besten Schiffe in Seiner Majestat Flotte Dienst tun, ein Schiff mit hohen Anforderungen, das keine Schlappschwanze duldet. An Bord der Gorgon sind insgesamt zwolf Midshipmen — mit Ihnen, hei?t das; und falls Muttersohnchen dabei sind, tun sie gut daran, doppelt hart an sich zu arbeiten, sonst kriegen sie schweren Arger. Sie werden auf den Geschutzdecks und anderswo eingesetzt, bis Sie imstande sind, mit den Leuten zu arbeiten, ohne sich zu blamieren.»

Eben rannten einige Matrosen unter der Aufsicht eines Bootsmannsmaaten von recht hartgesottenem Aussehen vorbei, und Bolitho wandte sich nach ihnen um. Frisch vom Land, allem Anschein nach, dachte er. Aus dem Schuldturm, oder dem Gerichtsgefangnis, wo man sie, wenn die Flotte nicht so dringend Manner gebraucht hatte, bis zu ihrer Deportation in die neuen amerikanischen Kolonien hatte schmoren lassen. Der Menschenhunger der Kriegsmarine war unstillbar, und jetzt im Frieden war es sogar noch schwieriger, die Schiffe ausreichend zu bemannen. Was der Leutnant da gesagt hatte, stimmte eigentlich nicht, dachte Bolitho. Nicht nur die Midshipmen waren neu und ungeubt. Ein erheblicher Teil der Mannschaft war kaum besser.

Er kniff die Augen zusammen, in die der Regen spruhte, und hatte genugend Zeit, daruber zu staunen, was fur eine Menge Menschen ein solches Schiff verschlingen konnte. Seines Wissens beherbergte die Gorgon eine Besatzung von uber sechshundert Mann — Offiziere, Matrosen und Marine-Infanteristen — in ihrem dicken Siebzehnhunderttonnenbauch; und dabei sah man an Deck immer nur etwa drei?ig Mann.

«He, Sie!»

Bolitho fuhr herum, als die Stimme des Leutnants in seine Gedanken schnitt.

«Hoffentlich langweile ich Sie nicht!»

«Entschuldigung, Sir!«antwortete Bolitho.

«Ich werde Sie im Auge behalten!»

Der Leutnant nahm Haltung an, denn von der Kampanje her naherte sich ein anderer Offizier. Das mu?te, dachte Bolitho, der Erste Leutnant sein. Mr. Verling war gro? und mager, und sein Gesicht war so verkniffen, da? er eher einem Richter beim Verkunden des Todesurteils glich als einem Offizier, der neue Offiziere an Bord begru?en sollte. Seine schnabelartige Hakennase stach unter dem Dreispitz hervor, als spahe sie nach irgendwelchen Vergehen gegen die Bordroutine aus, und seine Blicke verrieten, als sie uber die schwankende Reihe der wartenden Midshipmen glitten, weder Warme noch Mitgefuhl fur die Neulinge.

Er sagte:»Ich bin der Dienstalteste an Bord. «Sogar sein Ton war scharf und abgehackt, jedes menschliche Gefuhl wie weggehobelt.»Solange Sie an Bord sind«, fuhr er fort,»haben Sie Ihre diversen Pflichten jederzeit zu erfullen. Ihre Ausbildung und die Vorbereitung auf das Leutnantsexamen werden Sie so in Anspruch nehmen, da? beides schlie?lich vollig im Vordergrund steht und jeder Mu?iggang Ihnen egoistisch und sinnlos vorkommen wird. «Er machte eine Kopfbewegung zu dem anderen Offizier hin.»Mr. Hope ist Funfter Leutnant und wird sich um Sie kummern, bis Sie sich in der Wache eingewohnt haben, der Sie zugeteilt sind. Mr. Turnbull, der Segelmeister,[5] erwartet selbstverstandlich erstklassige Leistungen in Navigation und allgemeiner Seemannschaft. «Seine bohrenden Augen machten bei dem Kleinsten in der Reihe halt, jenem, dem in der Barkasse so schlecht geworden war, und der jetzt aussah, als wurde es bei ihm gleich wieder losgehen.

«Und wie hei?en Sie?»

«Eden, S-sir.»

«Alter?«Das Wort schnitt wie ein Messer.

«Z-zwolf, Sir.»

«Er stottert ein bi?chen, Sir«, sagte Hope. In Gegenwart seines Vorgesetzten schien sich seine Schroffheit etwas gemildert zu haben.

«In der Tat. Ich hoffe, der Bootsmann wird ihm das abgewohnen, bevor er dreizehn ist — wenn er so alt wird.»

Verling schien jetzt genug von der Begru?ung zu haben.»Lassen Sie wegtreten, Mr. Hope. Morgen werden wir Anker lichten, wenn der Wind so bleibt. Es ist noch viel zu tun. «Ohne die Abteilung eines weiteren Blickes zu wurdigen, schritt er davon.

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Der fur die Navigation des Schiffes verantwortliche Deckoffizier (d. Ubs.).

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