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Die Feuertaufe: Richard Bolitho - Fahnrich zur See - Kent Alexander - Страница 23


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Die See war rauher geworden und, vom boigen Wind getrieben, wirbelte sie durch ein Kollier von Klippen, die alles zu vernichten drohten, was in ihre Nahe geriet.

Ein dumpfer Krach; als Bolitho sich nach der Fregatte umblickte, sah er einen dunklen Rauchschwaden, den eine Bo vor sich hertrieb.

«Das ist nur ein Versuchsschu?«, sagte Starkie,»die Fregatte segelt viel zu unruhig, um uns auf diese Entfernung zu treffen.»

Bolitho antwortete nicht und beobachtete, wie die machtige Fock der Fregatte flatterte und stie?, als der Kapitan das Schiff durch den Wind gehen lie?. Es war noch nicht ganz auf dem anderen Bug, da hatten sich die Focksegel schon wieder gestrafft, und es krangte so stark, da? die Stuckpforten auf der Leeseite die Wasseroberflache schnitten.

«Sie kommt achterlich querab auf, Dick«, sagte Dancer.

«Ja. Sie will uns den Wind abschneiden. «Er starrte so angestrengt auf die Fregatte, da? ihm das Wasser schmerzhaft in die Augen scho?.»Aber das bedeutet, da? sie dichter als wir an der Kuste sein wird, wenn wir die Landspitze passieren.»

Dancer starrte ihn an.»Konnen wir da wirklich durch?»

Starkie hatte das gehort und rief:»Nachstens werden Sie noch verlangen, da? wir auf dem Wasser wandeln wie der Herr Jesus!«Er fa?te mit ins Steuerrad und half den Rudergasten, den Gegendruck zu verstarken.»Kurs halten, verdammt noch mal!»

Noch ein Krachen. Diesmal sah Bolitho den Schaum fedrig uber die Wellenkamme spruhen: die Kugel flippte achtern vorbei.

Ein Blick auf die Sechspfunder der Sandpiper. Sehr nutzlich fur einen raschen Uberfall auf ein feindliches Kauffahrteischiff oder bei der Verfolgung von Piraten und Schmugglern.

Aber gegen eine Fregatte waren sie nutzlos.

«Schick noch einen guten Mann in den Ausguck, Martyn. «Er taumelte, als das Deck in einem plotzlichen Wellental ins Schuttern geriet.»Vielleicht kommt die Gorgon in Sicht.»

Aber von dem machtigen Vierundsiebziger war weit und breit keine Spur zu sehen. Nur die Fregatte, die sie verfolgte, und auf der Gegenseite der Bucht tauchte eben die Insel auf.

Wie gestern lag sie bleich und seltsam still in der Morgensonne; nur schwer konnte man glauben, was alles dort passiert war. Starkie hatte vorhin berichtet, da? die Insel auch jetzt noch voller Sklaven war, arme Teufel, Manner und junge Madchen, welche die Handler aus allen moglichen Gegenden Afrikas hingeschafft hatten. Und in absehbarer Zeit wurden viele von ihnen auf dem Weg nach Amerika und Indien sein. Wenn sie Gluck hatten, mochten sie dort ein halbwegs ertragliches Leben fuhren, nicht wie Gefangene, sondern eher wie abhangige Diener. Aber die weniger Glucklichen wurden wie Tiere leben mussen. Wenn sie nichts mehr taugten, wurde man sie einfach umkommen lassen.

Bolitho hatte gehort, da? man Sklavenschiffe, ahnlich wie die Rudergaleeren, schon von weitem an ihrem furchtbaren Gestank erkannte: der charakteristische Geruch, der entsteht, wenn viele Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht sind und sich nicht bewegen, nicht sauberhalten konnen.

Bang. Eine Kanonenkugel zischte uber das Schiff und fuhr durch das Vormarssegel wie eine eiserne Faust.

«Das war schon naher!«Starkie hatte die Daumen im Gurtel und lie? die Fregatte nicht aus den Augen.»Sie kommt jetzt schneller auf.»

«Deck ahoi! Brecher in Lee voraus!»

Starkie eilte zur Reling und griff nach einem Fernglas.»Aye, da sind sie. Die erste Reihe der Riffe. «Er wandte sich nach den Rudergasten um.»Luv an einen Strich!»

Das Rad knirschte und die Oberbramsegel flappten protestierend.

«Sud zu Ost, Sir!»

«Recht so!»

Bolitho merkte an der schwieriger werdenden Fahrt und an dem wutenden Erzittern jeder Spiere und jedes Segels, da? sie jetzt in flacheres Wasser kamen und dabei eine starke Gegenstromung kreuzten.

«Wir sollten lieber Segel kurzen«, sagte Starkie. Bolitho blickte ihn an und sagte beschworend:»Wenn wir das tun, erwischt er uns, bevor es fur ihn gefahrlich wird!»

«Wie Sie meinen«, erwiderte der Bootsmannsmaat ungeruhrt.

Da kam Eden den Niedergang hochgeklettert; angstlich suchten seine Augen achtern nach dem Feind.

«Mr. Hope verlangt nach d-dir, Dick. «Er duckte sich, als eine Kugel aus dem Buggeschutz der Fregatte dicht vorbeiflog und eine Fontane hochjagte wie von einem blasenden Wal.

Bolitho nickte.»Ich gehe rauf. Rufen Sie mich, wenn sich was tut.»

Durch das Fernrohr beobachtete Starkie die vorderste Brecherlinie.

Dadurch, da? er das Schiff eine Kleinigkeit hatte abfallen lassen, zeigte das Bugspriet mit seinem auf- und abschwankenden Kluverbaum fast genau auf die gefahr-verkundende Brandung.

«Keine Sorge«, rief er uber die Schulter,»Sie werden's schon merken.»

Unten tastete sich Bolitho zu der winzigen Kajute hin. Mit unnaturlich glanzenden Augen lag Hope auf dem Rucken in der Koje. Bolitho beugte sich uber ihn.

«Der Vierte ist krank, hore ich?«flusterte Hope. Sein Gesicht war aschgrau.»Hol ihn der Teufel, warum hat er so spat eingegriffen?«Seine Gedanken schweiften ab; undeutlich murmelte er:»Meine Schulter! O Gott, sie werden mir den Arm abnehmen, wenn wir wieder auf dem Schiff sind. «Schmerz und Verzweiflung schienen ihn dann wieder zur Besinnung zu bringen.»Werden Sie's schaffen?»

Bolitho zwang sich ein Lacheln ab.»Wir haben einen guten Steuermann an Deck, Sir. Und Mr. Dancer und ich bemuhen uns, wie alte Seeleute auszusehen.»

Die feuchte Luft in der Kajute erzitterte von einem neuen dumpfen Krach, und Bolitho spurte, wie der Schiffsrumpf in allen Fugen bebte: eine Kugel hatte langsseits ganz nahe eingeschlagen. Zu nahe.

«Sie konnen sich doch nicht mit einer Fregatte in ein Gefecht einlassen!«keuchte Hope.

«Wollen Sie, da? ich die Flagge streiche, Sir?»

«Nein!«Er schlo? die Augen und stohnte vor Schmerzen.»Ich wei? nicht. Ich wei? nur, da? ich an Deck sein mu?te und Ihnen helfen — irgendwas tun. Statt dessen. .»

Bolitho konnte jetzt noch besser verstehen, wie verzweifelt der Leutnant war. Der Funfte stand ihm naher als die anderen Offiziere. Hope hatte zwar immer so getan, als seien ihm die Midshipmen au?erdienstlich ganz gleichgultig, und hatte sich sogar bemuht, au?erlich moglichst hart zu erscheinen; das streifte manchmal sogar die Grenze der Brutalitat. Aber in dem standigen Zusammensein hatte sich doch herausgestellt, da? seine unfreundliche Kritik manchmal notwendig und oft sogar wohltatig war, ganz im Sinne seines Lieblingsausspruchs: «Dieses Schiff braucht Offiziere, keine Kinder.»

Und nun lag er da, hilflos und gebrochen. Ruhig sagte Bolitho:»Ich komme mir Ihren Rat holen, so oft ich kann, Sir.»

Aus der blutbefleckten Koje streckte sich ihm eine Hand entgegen und fa?te die seine.»Danke. «Hope konnte kaum noch richtig sehen.»Gott sei mit Ihnen.»

«Hallo da unten!«Das war Dancer.»Die Fregatte rennt ihre Steuerbordgeschutze aus!»

«Ich komme!«Bolitho rannte zur Kampanjeleiter. Er dachte an Hope und an all die anderen.

In der kurzen Zeit, die er unten gewesen war, hatte das Sonnenlicht das Meer erreicht und glitzerte nun auf allen Wogenkammen.

Starkie rief ihm zu:»Der Wind hat um einen Strich gedreht. Hat nicht viel zu sagen. Aber die Fregatte kommt auf, schatze ich. «Er reichte Bolitho das Fernrohr. Die Fregatte segelte knapp eine Meile backbords achteraus. Sie hatte stark aufgebra?t, um moglichst viel Wind zu bekommen; ihre Steuerbordgeschutze drohten dicht uber der schaumigen Wasserlinie wie eine Reihe schwarzer Zahne.

Ihre Kontur veranderte sich etwas, als sie einen Strich nach Luv drehte; das Sonnenlicht blitzte auf den Waffen und Fernrohren, und am Gro?mast wehte eine machtige schwarze Flagge. Bolitho konnte sogar den Namen lesen, der auf der wettergebeizten Platte unter dem Schiffsschnabel stand: Pegaso. Als sie noch unter spanischer Flagge fuhr, hatte sie vermutlich so gehei?en.

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