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Zauberer von den Sternen - Stasheff Christopher - Страница 41


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Er drängte sie zum Kamin zurück. „Aber nein, als Mörder würdet Ihr ihn gewiß in Ehren aufnehmen! Doch er hat sich der schrecklichsten aller Verbrechen schuldig gemacht, nämlich Euch darauf aufmerksam zu machen, daß Eure Gesetze tyrannisch sind, und dann, als Ihr ihn mit aller Berechnung beleidigtet, seine Würde zu bewahren! Und dazu besteht er noch darauf, mit dem Respekt behandelt zu werden, der einem Mann unter der Herrschaft einer rachsüchtigen, kindischen, trotzigen Halbwüchsigen zusteht, die zwar den Titel einer Königin trägt, aber nicht ihre Größe hat — und deshalb muß er wie der gemeinste Verbrecher bestraft werden!“

„Schämt Euch, so mit einer Lady zu sprechen!“ stammelte die Königin kreidebleich.

„Lady!“ schnaubte Rod abfällig.

„Eine geborene Lady!“ Es klang wie ein Verzweiflungsschrei.

„So laßt auch Ihr mich im Stich! Und sprecht mit der Zunge Clovis!“

„Ich spreche vielleicht wie ein Bauer, aber Ihr handelt wie einer. Und nun verstehe ich, weshalb alle Euch verlassen!

Denn selbst den einzigen Eurer Lords, der Euch treu geblieben ist, wollt Ihr in den Schmutz werfen!“

„Treu!“ keuchte sie. „Er, der die Rebellen anführt?“

„Anselm Loguire führt die Rebellen an! Weil er Euch die Treue hielt, wurde der alte Herzog gestürzt!“

Rod lächelte bitter, als er den Schrecken in den Augen des Mädchens sah, da sie sich ihrer Schuld bewußt wurde. Er drehte sich um, um ihr Zeit zu geben, sich der Ungeheuerlichkeit ihrer Tat ganz klar zu werden. Er hörte ein schmerzhaftes Stöhnen hinter sich, dann rannte Brom an ihm vorbei zu seiner Königin und half ihr auf einen Stuhl. Der Bürgermeister starrte mit großen Augen an Rod vorbei. Rod bedeutete ihm, den Raum zu verlassen. Zögernd blickte der Mann zur Königin. Erst als Rod mit dem Dolchgriff spielte,

ergriff er schleunigst die Flucht.

Rod wandte sich erneut dem verstörten Mädchen zu.

Brom warf ihm einen haßerfüllten Blick zu. „Laßt es genug sein! Mußte sie unter Eurer Zunge nicht schon viel zu sehr leiden?“

„Noch nicht!“ Mit kalter Stimme sagte er zu der Königin: „Euer wahrhaft edler Onkel, Herzog Loguire, stellte sich aus Liebe zu Euch gegen die Gesamtheit Eurer Aristokratie, selbst gegen seinen eigenen Sohn! Und Ihr seid schuld daran, mit Euren selbstherrlichen Gesetzen und Eurem absoluten Mangel an Diplomatie, daß Anselm sich gegen seinen Vater wandte.

Herzog Loguire hatte zwei Söhne, Ihr habt ihn um beide beraubt!“

Sie schüttelte heftig den Kopf, während ihre Lippen sich zum stummen Nein formten.

„Und doch ist er seiner Königin treu geblieben, obgleich sie ihn deshalb töten wollten — und es ihnen fast gelang!“

Ihre Augen weiteten sich vor Grauen.

Rod tupfte auf seine verbundene Schulter. „Sie hielt den Dolchstoß auf, der seinem Herzen gegolten hatte! Und selbst dann war es nur einem Wunder zu verdanken und der Hilfe einer der Hexen, die Ihr kaum zu schätzen wißt, daß es mir glückte, ihn lebend aus seiner Burg zu schaffen.“

Broms Kopf zuckte zurück. Durchdringend musterte er Rods Gesicht. Rod zog die Brauen zusammen und fuhr fort: „Aber es gelang mir, ihn unter Lebensgefahr heraus und in Sicherheit zu bringen. Und was muß ich erfahren? Er soll festgenommen und wie ein Meuchelmörder in ein kaltes, lichtloses Verlies geworfen und nicht behandelt werden, wie es einem Mann seines Standes zusteht.“

Offenbar war er ein wenig zu theatralisch gewesen. Sie schob das Kinn vor und unterdrückte ihre Tränen. „Vor meinen Gesetzen, mein Herr, sind alle gleich!“

„Das mag stimmen, doch das sollte eigentlich bedeuten, daß

Ihr auch einen Bauern wie einen Lord behandelt, und nicht umgekehrt einen Lord wie einen Bauern!“ Er beugte sich vor. „Verratet mir, Königin, weshalb schaut Catherine auf alle voll Verachtung herab?“

Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, denn sie verachtete nur die Edlen, aber ihre Augen verrieten, daß sie plötzlich selbst an sich zu zweifeln begann. Trotzdem schob sie das Kinn noch eine Spur trotziger vor und erklärte: „Ich bin die Königin, und alle haben sich meiner Macht zu beugen!“ „Oh, sie beugen sich, das tun sie, doch nur, solange Ihr sie nicht ins Gesicht schlagt, denn dann schlagen sie zurück. Und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln, wenn Ihr sie ihrer Freiheit beraubt.“

Catherine starrte ihn an. „Freiheit? Aber ich bemühe mich doch, den Bauern größere Freiheit zu geben!“ „Ihr bemüht Euch also.“ Rod lächelte säuerlich. „Und wie geht Ihr es an? Indem Ihr sie noch enger an Euch bindet. Ihr haltet sie jetzt knapp, damit Ihr ihnen später mehr geben könnt!“ Er hieb mit der Faust auf die Lehne ihres Sessels. „Aber später wird nie kommen! Seht Ihr das nicht ein? Es gibt zu viele Mißstände im Land. Immer wird es etwas zu bekämpfen geben, und das Wort der Königin darf nicht in Frage gestellt werden, wenn sie ihre Armee gegen was immer auch ausschickt!“ Langsam zog er die Hand zurück. Seine Augen brannten. „Und so wird der Tag, da Ihr sie freigebt, nie kommen. In Eurem Reich wird keiner frei sein — außer der Königin!“ Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und stapfte im Zimmer auf und ab. „Es gibt nur ein bestimmtes Maß an Freiheit für alle. Wenn einer mehr bekommen soll, wird ein anderer deswegen weniger haben. Denn wenn einer befiehlt, muß ein anderer gehorchen.“ Er blieb vor Catherine stehen. „Und so nehmt Ihr sie nach und nach ganz, bis man auch Euren verrücktesten Launen gehorcht. Ihr werdet die absolute Freiheit haben zu tun, was Ihr wollt, aber nur Ihr allein werdet frei sein.

Für Euer Volk bleibt keine Freiheit mehr! Alle werden an Catherine gebunden sein!“

Er streckte die Hand aus und umklammerte ihre Kehle, doch ohne Druck auszuüben. Sie starrte ihn an, schluckte und wich bis ganz zur Stuhllehne zurück.

„Aber der Mensch kann nicht ohne zumindest ein winziges bißchen Freiheit leben. Er braucht es, sonst stirbt er.“ Seine Finger drückten ein wenig zu. „Sie werden sich gegen Euch erheben, vereint durch ihren gemeinsamen Feind — Euch! Und sie werden ihre Freiheit, ihre Rechte aus Euch herausquetschen, eines nach dem anderen — ganz langsam.“ Catherine wehrte sich gegen seine Hand und keuchte nach Luft. Brom sprang herbei, um sie zu befreien, doch Rod ließ sie schon vorher los. „Sie werden Euch an Eurem eigenen Burgtor hängen“, fuhr Rod fort. „Und die Edlen werden an Eurer Statt regieren. Alles, was Ihr getan habt, wird zunichte gemacht werden. Dessen könnt Ihr ganz sicher sein, denn so war es mit Tyrannen immer!“

Ihr Kopf zuckte hoch. Tiefe Kränkung sprach aus ihren Augen. Heftig schüttelte sie den Kopf. „Nicht ich! Nein! Nicht das! Tyrann nie und nimmer!“

„Schon immer ein Tyrann“, widersprach Rod fast sanft. „Seit Eurer Geburt. Immer ein Tyrann gegenüber allen um Euch, obgleich es Euch bis jetzt nicht bewußt wurde. Aber jetzt wißt Ihr es, und es muß Euch nun klar sein, daß nur Ihr allein Schuld an der Rebellion tragt. Immer schlimmer bedrängtet Ihr Eure Edlen — zum Wohle des Volkes, wie Ihr sagtet!“ Er schaute sie scharf an. „Aber habt Ihr es nicht vielleicht auch getan, um festzustellen, wer unter ihnen es wagen würde, sich Euch zu widersetzen? Um zu erkennen, wer unter ihnen Männer sind?“

Verächtlich verzog sie das Gesicht. „Männer!“ Es klang wie die gemeinste Beschimpfung. „Es gibt keine Männer mehr auf Gramayre, nur noch Jungen, die sich damit zufrieden geben, das Spielzeug einer Frau zu sein.“

Rod verzog den Mund. „O doch, es gibt sehr wohl noch Männer hier — im Süden, und Männer im Haus Clovis, oder zumindest einen dort! Echte Männer, aber gutherzige Männer, die ihre Königin lieben und sich deshalb nicht gegen sie stellen wollen.“

Ihre Verachtung schien nur noch zu wachsen. „Nein, in Gramayre gibt es keine Männer mehr!“

„Ihr täuscht Euch“, entgegnete Rod ruhig. „Und sie marschieren bereits gen Norden, um es zu beweisen.“

Sie starrte ihn an, dann lehnte sie sich zurück. „Nun gut, so marschieren sie also nordwärts, und ich werde sie auf dem Bredenfeld stellen. Aber trotzdem befindet sich keiner unter ihnen, den ich einen Mann nennen könnte!“

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