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Zauberer von den Sternen - Stasheff Christopher - Страница 21


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„Damit verzog er sie nur“, brummte Rod. „Ja, aber er war nicht der einzige, der ihr den Narren machte, denn schon damals war sie die schönste aller Prinzessinnen. Doch über ihrem Glück stand ein düsterer Schatten, ein Bursche von vierzehn, der Erbe des Titels und der Ländereien — Anselm Loguire. Mit finsterem Gesicht schaute er vom Turm auf die beiden herab, wenn sie spielten. Er allein im ganzen Land haßte Catherine Plantagenet — warum weiß niemand.“ „Und er haßt sie immer noch?“

„Ja, und wir können deshalb dem Herzog Loguire nur ein besonders langes Leben wünschen. Nun, jedenfalls wuchs Anselms Haß noch fünf weitere Jahre, bis Catherines Vater sie nach seinem erfolgreichen Feldzug zurückholte. Damals schworen Tuan und Catherine — sie elf, er zwölf —, daß sie einander nie vergessen und sie auf ihn warten würde, bis er sie holen käme.“ Brom schüttelte traurig den Kopf. „Und mit neunzehn kam er auch, ein goldener, gutaussehender Prinz, breitschultrig, mit geschmeidigen Muskeln, mit Laute und Schwert. Und sie war achtzehn, bereit für einen Mann, und ihr Kopf mit Träumen erfüllt, wie sie einem Mädchen aus Büchern und Balladen erwachsen. Sie liebte ihn natürlich — welche Frau hätte es nicht getan? Er wußte nicht, wozu eine Frau da war, das könnte ich beschwören, und sie genausowenig, aber es könnte sein, daß sie es gemeinsam lernten. Ihr dürft mir glauben, sie hatten jede Gelegenheit dazu.“ Brom runzelte finster die Stirn. „Doch in jenem Frühjahr starb ihr Vater, und sie mußte das Zepter ergreifen. Und als Catherine die Krone aufsetzte, wurde ihr plötzlich klar, daß Tuan nur ein zweiter Sohn war und so nicht mehr als die Ehre seiner Familie erbte. Da behauptete sie, daß er sie gar nicht wirklich liebte, sondern es nur auf den Thron abgesehen hatte. Voll Grimm und Verachtung schickte sie ihn fort — ob mit oder ohne echten Grund konnten nur die beiden selbst wissen. Sie verbannte ihn in die Wildnis, mit einem Preis auf seinen Kopf, und dort sollte er unter den Tiermenschen und Elfen leben oder sterben.“ Wieder schwieg er. „Und Herzog Loguire erhob sich in berechtigtem Zorn?“

„Ja“, erwiderte Brom und knirschte mit den Zähnen. „Und all seine Lehnsmänner mit ihm, und die Hälfte der Edlen obendrein. Wenn Tuan sein Freien falsch angestellt hatte, sagte Loguire, so hatte er Grimm und Verachtung verdient, aber Verbannung war die Strafe für Hochverrat.,Und ist es nicht Hochverrat, nach der Krone greifen zu wollen? entgegnete Catherine hitzig. In kaltem Stolz versicherte Loguire ihr, daß Tuan nichts weiter als ihre Liebe begehrt hatte. Aber seine Worte klangen hohl, denn der, der die Königin heiratet, wird regieren. Und das sagte sie ihm auch. Da erklärte Loguire ihr voll Trauer, daß sein Sohn kein Verräter war, sondern ein Narr — ein Narr, weil er ein so dummes verzogenes Gör hofierte. Und wieder wollte Catherine Hochverrat schreien, hätte ich sie nicht davon abgehalten.“

„Und doch sagst du, sie liebt Loguire und Tuan?“ „Ja, denn warum sonst solche Härte?“ Wieder schwieg Brom. Rod räusperte sich. „Tuan schien nicht lange in Verbannung geblieben zu sein…“

„Der Narr wollte in ihrer Nähe sein, auch wenn er damit sein Leben verwirkte. Doch mit einem Preis auf seinen Kopf mußte er wie ein Mörder oder Dieb leben.“

Rod lächelte säuerlich. „Und irgendwie kam er auf die Idee, daß die Bettler zur geringeren Plage würden, wenn jemand sich ihrer annahm.“

Brom nickte. „Und so wurden die Bettler zu einer gewissen Macht. Aber Tuan schwört, er wird all seine Kräfte einsetzen, um der Königin den Rücken zu decken. Er behauptet, er liebe sie und würde es selbst dann noch, wenn sie ihn enthaupten ließe.“

„Und sie sagt natürlich, er hätte allen Grund, sie zu hassen?“

„Damit hat sie auch recht. Trotzdem bin ich der Überzeugung, daß Tuan sie nicht haßt.“

Sie hatten die Tür zum Wachraum erreicht. Rod griff nach der Klinke. Er lächelte zu Brom O'Berin hinab und schüttelte traurig den Kopf. „Hirnverbohrt sind die beiden“, murmelte er.

„Zärtlich liebende Feinde! Doch jetzt gute Nacht, Freund Gallowglass.“ Er drehte sich auf dem Absatz und stapfte davon.

Rod schaute ihm nach. „Ich bin selbst ein Narr“, murmelte er.

„Zu denken, Brom stünde ihr bei, weil er in sie verliebt ist! Na ja, auch Gekab macht Fehler…“

Die große Kerze im Schlafraum war zu einem Stummel herabgebrannt. Die Zeit wurde in Gramayre mit rot und weiß geschichteten Kerzen gemessen — sechs weiße und sechs rote Ringe. Eine Kerze wurde am Morgen, die andere zwölf Stunden später angezündet. Nach der Kerze war es drei Uhr Morgens. Rods bleierne Müdigkeit wuchs noch, als er daran dachte, daß eine Stunde auf Gramayre nach galaktischen Standard etwa achtzig Minuten waren.

Als er ins Bett steigen wollte, stolperte er über Tom. Er hatte vergessen, daß er am Fuß seines Bettes auf dem Boden lag.

Der Riese richtete sich gähnend auf. „Ah, guter Herr, welche

Zeit haben wir?“

„Die neunte Stunde der Nacht“, erwiderte Rod. „Schlaf weiter, Tom. Ich wollte dich nicht wecken.“

„Dafür bin ich hier, Meister.“ Er schüttelte sich, um den Schlaf zu vertreiben. Das war etwas merkwürdig, wie Rod plötzlich bewußt wurde, denn Toms Augen hatten hell wach gewirkt. Sofort breitete sich wieder das Mißtrauen in ihm aus. Um nicht peinliche Fragen beantworten zu müssen, brummte er: „Ich bin schrecklich müde, Tom. Gute Nacht!“ Er ließ sich auf das Bett fallen, aber der Schlaf wollte nicht kommen. Und dann trug der Wind auch noch Geräusche eines fröhlichen Festes herbei. Ein Fest? Er rollte sich aus dem Bett und schlich auf Zehenspitzen zu den hohen Fensterschlitzen. Tom war nicht aufgewacht. Wer feierte zu einer solch späten, oder vielmehr frühen Stunde? Ein Mond stand hinter den Zinnen des Nordturms. Jugendliche Gestalten wiegten sich in einem dreidimensionalen Tanz, und einige davon schienen auf Besenstielen zu reiten. Hexen! Im Nordturm!

Rod kletterte die Wendeltreppe mit den abgetretenen Steinstufen hoch. Er sagte sich zur Beruhigung immer wieder, daß die Elfen ihn für einen Zauberer hielten und er deshalb quasi zur Aufnahme in dieser Gruppe berechtigt war. Aber trotzdem war sein Mund trocken, und ein Stein schien ihm im Magen zu liegen. Zwar hatten die Elfen ihn anerkannt, aber würden die Hexen es ebenfalls tun? Sein Trost war, daß es sich bei ihnen um fröhliche Hexen handelte.

Durch den Rauch der Fackeln sah er Paare an den Wänden, der Decke, mitten in der Luft und hin und wieder sogar auf dem Boden tanzen. Da und dort unterhielten sich kleinere Gruppen kichernd. Alle waren auffallend bunt gekleidet. Und sie alle waren noch so jung, gewiß nicht mehr als Teenager, daß er sich nun doch fehl am Platz fühlte. Aber der Junge am Weinfaß erblickte ihn als erster. „Heil!“ rief er grinsend. „Ihr habt Euch

verspätet!“ Er drückte Rod einen vollen Krug in die Hand.

„Ich wußte nicht, daß ich kommen würde“, brummte Rod.

„Seid versichert, wir sehr wohl.“ Wieder grinste der Junge.

„Molly sah es voraus, aber sie dachte, Ihr müßtet eigentlich schon seit einer halben Stunde hier sein.“

„Tut mir leid, ich wurde aufgehalten“, murmelte Rod verwirrt.

„Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen. Molly hat sich eben verrechnet. Der Wein, vermutlich. Aber wir erwarten Euch eigentlich schon, seit Ihr Fuß in die Burg setztet. Die Elfen erzählten uns vergangene Nacht, daß Ihr ein Zauberer seid.“

„Unsinn! Ich bin genausowenig ein Zauberer wie ihr — oh…“

„Natürlich seid Ihr ein Zauberer.“ Der Junge nickte weise.

„Und ein mächtiger noch dazu. Seid Ihr vielleicht nicht in einem Kometen gekommen?“

„Das ist Wissenschaft, nicht Magie! Ich bin kein Zauberer!“

„Ob es Euch nun bewußt ist oder nicht, Ihr seid einer.“ Er salutierte mit dem Krug. „Und deshalb einer von uns.“

Rod hob ebenfalls den Krug und trank dankend. Dann sah er sich um und versuchte sich daran zu gewöhnen, daß bei dieser Gruppe hier das Newtonsche Gesetz keine Gültigkeit hatte.

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