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Faust - Goethe Johann Wolfgang - Страница 68


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In des Knaben mildem Schein

Sammelt sich auf diesem Paare.

O, wie rührt mich der Verein!

Euphorion

Nun laßt mich hüpfen,

Nun laßt mich springen!

Zu allen Lüften

Hinaufzudringen,

Ist mir Begierde,

Sie faßt mich schon.

Faust

Nur mäßig! mäßig!

Nicht ins Verwegne,

Daß Sturz und Unfall

Dir nicht begegne,

Zugrund uns richte

Der teure Sohn!

Euphorion

Ich will nicht länger

Am Boden stocken;

Laßt meine Hände,

Laßt meine Locken,

Laßt meine Kleider!

Sie sind ja mein.

Helena

O denk! o denke,

Wem du gehörest!

Wie es uns kränke,

Wie du zerstörest

Das schön errungene

Mein, Dein und Sein.

Chor

Bald löst, ich fürchte,

Sich der Verein!

Helena und Faust

Bändige! bändige

Eltern zuliebe

überlebendige,

Heftige Triebe!

Ländlich im stillen

Ziere den Plan.

Euphorion

Nur euch zu Willen

Halt' ich mich an.

Leichter umschweb' ich hie

Muntres Geschlecht.

Ist nun die Melodie,

Ist die Bewegung recht?

Helena

Ja, das ist wohlgetan;

Führe die Schönen an

Künstlichem Reihn.

Faust

Wäre das doch vorbei!

Mich kann die Gaukelei

Gar nicht erfreun.

Chor

Wenn du der Arme Paar

Lieblich bewegest,

Im Glanz dein lockig Haar

Schüttelnd erregest,

Wenn dir der Fuß so leicht

über die Erde schleicht,

Dort und da wieder hin

Glieder um Glied sich ziehn,

Hast du dein Ziel erreicht,

Liebliches Kind;

All' unsre Herzen sind

All' dir geneigt.

Euphorion

Ihr seid so viele

Leichtfüßige Rehe;

Zu neuem Spiele

Frisch aus der Nähe!

Ich bin der Jäger,

ihr seid das Wild.

Chor

Willst du uns fangen,

Sei nicht behende,

Denn wir verlangen

Doch nur am Ende,

Dich zu umarmen,

Du schönes Bild!

Euphorion

Nur durch die Haine!

Zu Stock und Steine!

Das leicht Errungene,

Das widert mir,

Nur das Erzwungene

Ergetzt mich schier.

Helena und Faust

Welch ein Mutwill'! welch ein Rasen!

Keine Mäßigung ist zu hoffen.

Klingt es doch wie Hörnerblasen

über Tal und Wälder dröhnend;

Welch ein Unfug! welch Geschrei!

Chor

Uns ist er vorbeigelaufen;

Mit Verachtung uns verhöhnend,

schleppt er von dem ganzen Haufen

Nun die Wildeste herbei.

Euphorion

Schlepp' ich her die derbe Kleine

Zu erzwungenem Genusse;

Mir zur Wonne, mir zur Lust

Drück' ich widerspenstige Brust,

Küss' ich widerwärtigen Mund,

Tue Kraft und Willen kund.

Mädchen

Laß mich los! In dieser Hülle

Ist auch Geistes Mut und Kraft;

Deinem gleich ist unser Wille

Nicht so leicht hinweggerafft.

Glaubst du wohl mich im Gedränge?

Deinem Arm vertraust du viel!

Halte fest, und ich versenge

Dich, den Toren, mir zum Spiel.

Folge mir in leichte Lüfte,

Folge mir in starre Grüfte,

Hasche das verschwundne Ziel!

Euphorion

Felsengedränge hier

Zwischen dem Waldgebüsch,

Was soll die Enge mir,

Bin ich doch jung und frisch.

Winde, sie sausen ja,

Wellen, sie brausen da;

Hör' ich doch beides fern,

Nah wär' ich gern.

Helena, Faust und Chor

Wolltest du den Gemsen gleichen?

Vor dem Falle muß uns graun.

Euphorion

Immer höher muß ich steigen,

Immer weiter muß ich schaun.

Weiß ich nun, wo ich bin!

Mitten der Insel drin,

Mitten in Pelops' Land,

Erde — wie seeverwandt.

Chor

Magst nicht in Berg und Wald

Friedlich verweilen?

Suchen wir alsobald

Reben in Zeilen,

Reben am Hügelrand,

Feigen und Apfelgold.

Ach in dem holden Land

Bleibe du hold!

Euphorion

Träumt ihr den Friedenstag?

Träume, wer träumen mag.

Krieg! ist das Losungswort.

Sieg! und so klingt es fort.

Chor

Wer im Frieden

Wünschet sich Krieg zurück,

Der ist geschieden

Vom Hoffnungsglück.

Euphorion

Welche dies Land gebar

Aus Gefahr in Gefahr,

Frei, unbegrenzten Muts,

Verschwendrisch eignen Bluts,

Den nicht zu dämpfenden

Heiligen Sinn —

Alle den Kämpfenden

Bring' es Gewinn!

Chor

Seht hinauf, wie hoch gestiegen!

Und er scheint uns doch nicht klein:

Wie im Harnisch, wie zum Siegen,

Wie von Erz und Stahl der Schein.

Euphorion

Keine Wälle, keine Mauern,

Jeder nur sich selbst bewußt;

Feste Burg, um auszudauern,

Ist des Mannes ehrne Brust.

Wollt ihr unerobert wohnen,

Leicht bewaffnet rasch ins Feld;

Frauen werden Amazonen

Und ein jedes Kind ein Held.

Chor

Heilige Poesie,

Himmelan steige sie!

Glänze, der schönste Stern,

Fern und so weiter fern!

Und sie erreicht uns doch

Immer, man hört sie noch,

Vernimmt sie gern.

Euphorion

Nein, nicht ein Kind bin ich erschienen,

In Waffen kommt der Jüngling an;

Gesellt zu Starken, Freien, Kühnen,

Hat er im Geiste schon getan.

Nun fort!

Nun dort

Eröffnet sich zum Ruhm die Bahn.

Helena und Faust

Kaum ins Leben eingerufen,

Heitrem Tag gegeben kaum,

Sehnest du von Schwindelstufen

Dich zu schmerzenvollem Raum.

Sind denn wir

Gar nichts dir?

Ist der holde Bund ein Traum?

Euphorion

Und hört ihr donnern auf dem Meere?

Dort widerdonnern Tal um Tal,

In Staub und Wellen, Heer dem Heere,

In Drang um Drang, zu Schmerz und Qual.

Und der Tod

Ist Gebot,

Das versteht sich nun einmal.

Helena, Faust und Chor

Welch Entsetzen! welches Grauen!

Ist der Tod denn dir Gebot?

Euphorion

Sollt' ich aus der Ferne schauen?

Nein! ich teile Sorg' und Not.

die vorigen

übermut und Gefahr,

Tödliches Los!

Euphorion

Doch! — und ein Flügelpaar

Faltet sich los!

Dorthin! Ich muß! ich muß!

Gönnt mir den Flug!

Chor

Ikarus! Ikarus!

Jammer genug.

Helena und Faust

Der Freude folgt sogleich

Grimmige Pein.

Euphorions stimme

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