Выбери любимый жанр

Faust - Goethe Johann Wolfgang - Страница 56


Изменить размер шрифта:

56

Die alte Macht sei ohne Zauber kund!

Bin ich zu schnell erhört?

Hat mein Flehn

Nach jenen Höhn

Die Ordnung der Natur gestört?

Und größer, immer größer nahet schon

Der Göttin rundumschriebner Thron,

Dem Auge furchtbar, ungeheuer!

Ins Düstre rötet sich sein Feuer…

Nicht näher, drohend-mächtige Runde!

Du richtest uns und Land und Meer zugrunde!

So wär' es wahr, daß dich thessalische Frauen

In frevlend magischem Vertrauen

Von deinem Pfad herabgesungen,

Verderblichstes dir abgerungen?…

Das lichte Schild hat sich umdunkelt,

Auf einmal reißt's und blitzt und funkelt!

Welch ein Geprassel! Welch ein Zischen!

Ein Donnern, Windgetüm dazwischen! —

Demütig zu des Thrones Stufen! —

Verzeiht! Ich hab' es hergerufen.

Thales

Was dieser Mann nicht alles hört' und sah!

Ich weiß nicht recht, wie uns geschah,

Auch hab' ich's nicht mit ihm empfunden.

Gestehen wir, es sind verrückte Stunden,

Und Luna wiegt sich ganz bequem

An ihrem Platz, so wie vordem.

Homunculus

Schaut hin nach der Pygmäen Sitz!

Der Berg war rund, jetzt ist er spitz.

Ich spürt' ein ungeheures Prallen,

Der Fels war aus dem Mond gefallen;

Gleich hat er, ohne nachzufragen,

So Freund als Feind gequetscht, erschlagen.

Doch muß ich solche Künste loben,

Die schöpferisch, in einer Nacht,

Zugleich von unten und von oben,

Dies Berggebäu zustand gebracht.

Thales

Sei ruhig! Es war nur gedacht.

Sie fahre hin, die garstige Brut!

Daß du nicht König warst, ist gut.

Nun fort zum heitern Meeresfeste,

Dort hofft und ehrt man Wundergäste.

Mephistopheles

Da muß ich mich durch steile Felsentreppen,

Durch alter Eichen starre Wurzeln schleppen!

Auf meinem Harz der harzige Dunst

Hat was vom Pech, und das hat meine Gunst,

Zunächst dem Schwefel… Hier, bei diesen Griechen

Ist von dergleichen kaum die Spur zu riechen;

Neugierig aber wär' ich, nachzuspüren,

Womit sie Höllenqual und — flamme schüren.

Dryas

In deinem Lande sei einheimisch klug,

Im fremden bist du nicht gewandt genug.

Du solltest nicht den Sinn zur Heimat kehren,

Der heiligen Eichen Würde hier verehren.

Mephistopheles

Man denkt an das, was man verließ;

Was man gewohnt war, bleibt ein Paradies.

Doch sagt: was in der Höhle dort,

Bei schwachem Licht, sich dreifach hingekauert?

Dryas

Die Phorkyaden! Wage dich zum Ort

Und sprich sie sie an, wenn dich nicht schauert.

Mephistopheles

Warum denn nicht! — Ich sehe was, und staune!

So stolz ich bin, muß ich mir selbst gestehn:

Dergleichen hab' ich nie gesehn,

Die sind ja schlimmer als Alraune…

Wird man die urverworfnen Sünden

Im mindesten noch häßlich finden,

Wenn man dies Dreigetüm erblickt?

Wir litten sie nicht auf den Schwellen

Der grauenvollsten unsrer Höllen.

Hier wurzelt's in der Schönheit Land,

Das wird mit Ruhm antik genannt…

Sie regen sich, sie scheinen mich zu spüren,

Sie zwitschern pfeifend, Fledermaus-Vampyren.

Phorkyas

Gebt mir das Auge, Schwestern, daß es frage,

Wer sich so nah an unsre Tempel wage.

Mephistopheles

Verehrteste! Erlaubt mir, euch zu nahen

Und euren Segen dreifach zu empfahen.

Ich trete vor, zwar noch als Unbekannter,

Doch, irr' ich nicht, weitläufiger Verwandter.

Altwürdige Götter hab' ich schon erblickt,

Vor Ops und Rhea tiefstens mich gebückt;

Die Parzen selbst, des Chaos, eure Schwestern,

Ich sah sie gestern — oder ehegestern;

Doch euresgleichen hab' ich nie erblickt.

Ich schweige nun und fühle mich entzückt.

Phorkyaden

Er scheint Verstand zu haben, dieser Geist.

Mephistopheles

Nur wundert's mich, daß euch kein Dichter preist.

Und sagt: wie kam's, wie konnte das geschehn?

Im Bilde hab' ich nie euch Würdigste gesehn;

Versuch's der Meißel doch, euch zu erreichen,

Nicht Juno, Pallas, Venus und dergleichen.

Phorkyaden

Versenkt in Einsamkeit und stillste Nacht,

Hat unser Drei noch nie daran gedacht!

Mephistopheles

Wie sollt' es auch? da ihr, der Welt entrückt,

Hier niemand seht und niemand euch erblickt.

Da müßtet ihr an solchen Orten wohnen,

Wo Pracht und Kunst auf gleichem Sitze thronen,

Wo jeden Tag, behend, im Doppelschritt,

Ein Marmorblock als Held ins Leben tritt.

Wo —

Phorkyaden

Schweige still und gib uns kein Gelüsten!

Was hülf' es uns, und wenn wir's besser wüßten?

In Nacht geboren, Nächtlichem verwandt,

Beinah uns selbst, ganz allen unbekannt.

Mephistopheles

In solchem Fall hat es nicht viel zu sagen,

Man kann sich selbst auch andern übertragen.

Euch dreien gnügt ein Auge, gnügt ein Zahn;

Da ging' es wohl auch mythologisch an,

In zwei die Wesenheit der drei zu fassen,

Der Dritten Bildnis mir zu überlassen,

Auf kurze Zeit.

Eine

Wie dünkt's euch? ging' es an?

Die Andern

Versuchen wir's! — doch ohne Aug' und Zahn.

Mephistopheles

Nun habt ihr grad das Beste weggenommen;

Wie würde da das strengste Bild vollkommen!

Eine

Drück du ein Auge zu, 's ist leicht geschehn,

Laß alsofort den einen Raffzahn sehn,

Und im Profil wirst du sogleich erreichen,

Geschwisterlich vollkommen uns zu gleichen.

Mephistopheles

Viel Ehr'! Es sei!

Phorkyaden

Es sei!

Mephistopheles

Da steh' ich schon,

Des Chaos vielgeliebter Sohn!

Phorkyaden

Des Chaos Töchter sind wir unbestritten.

Mephistopheles

Man schilt mich nun, o Schmach, Hermaphroditen.

Phorkyaden

Im neuen Drei der Schwestern welche Schöne!

Wir haben zwei der Augen, zwei der Zähne.

Mephistopheles

Vor aller Augen muß ich mich verstecken,

Im Höllenpfuhl die Teufel zu erschrecken.

56
Перейти на страницу:

Вы читаете книгу


Goethe Johann Wolfgang - Faust Faust
Мир литературы

Жанры

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело