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Faust - Goethe Johann Wolfgang - Страница 34


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Deine liebe Hand! — Ach, aber sie ist feucht!

Wische sie ab! Wie mich deucht,

Ist Blut dran.

Ach Gott! was hast du getan!

Stecke den Degen ein,

Ich bitte dich drum!

FAUST:

Laß das Vergangne vergangen sein,

Du bringst mich um.

MARGARETE:

Nein, du mußt übrigbleiben!

Ich will dir die Gräber beschreiben,

Für die mußt du sorgen

Gleich morgen;

Der Mutter den besten Platz geben,

Meinen Bruder sogleich darneben,

Mich ein wenig beiseit',

Nur nicht gar zu weit!

Und das Kleine mir an die rechte Brust.

Niemand wird sonst bei mir liegen! —

Mich an deine Seite zu schmiegen,

Das war ein süßes, ein holdes Glück!

Aber es will mir nicht mehr gelingen;

Mir ist's, als müßt ich mich zu dir zwingen,

Als stießest du mich von dir zurück;

Und doch bist du's und blickst so gut, so fromm.

FAUST:

Fühlst du, daß ich es bin, so komm!

MARGARETE:

Dahinaus?

FAUST:

Ins Freie.

MARGARETE:

Ist das Grab drauß, Lauert der Tod, so komm!

Von hier ins ewige Ruhebett

Und weiter keinen Schritt

Du gehst nun fort? O Heinrich, könnt ich mit!

FAUST:

Du kannst! So wolle nur! Die Tür steht offen!

MARGARETE:

Ich darf nicht fort; für mich ist nichts zu hoffen.

Was hilft es, fliehn? Sie lauern doch mir auf.

Es ist so elend, betteln zu müssen

Und noch dazu mit bösem Gewissen!

Es ist so elend, in der Fremde schweifen

Und sie werden mich doch ergreifen!

FAUST:

Ich bleibe bei dir

MARGARETE:

Geschwind! Geschwind!

Rette dein armes Kind!

Fort! immer den Weg

Am Bach hinauf,

Über den Steg,

In den Wald hinein,

Links, wo die Planke steht,

Im Teich.

Faß es nur gleich!

Es will sich heben,

Es zappelt noch!

Rette! rette!

FAUST:

Besinne dich doch!

Nur einen Schritt, so bist du frei!

MARGARETE:

Wären wir nur den Berg vorbei!

Da sitzt meine Mutter auf einem Stein,

Es faßt mich kalt beim Schopfe!

Da sitzt meine Mutter auf einem Stein

Und wackelt mit dem Kopfe

Sie winkt nicht, sie nickt nicht, der Kopf ist ihr schwer,

Sie schlief so lange, sie wacht nicht mehr.

Sie schlief, damit wir uns freuten.

Es waren glückliche Zeiten!

FAUST:

Hilft hier kein Flehen, hilft kein Sagen,

So wag ich's, dich hinwegzutragen.

MARGARETE:

Laß mich! Nein, ich leide keine Gewalt!

Fasse mich nicht so mörderisch an!

Sonst hab ich dir ja alles zulieb getan.

FAUST:

Der Tag graut! Liebchen! Liebchen!

MARGARETE:

Tag! Ja, es wird Tag! der letzte Tag dringt herein;

Mein Hochzeittag sollt es sein!

Sag niemand, daß du schon bei Gretchen warst.

Weh meinem Kranze!

Es ist eben geschehn!

Wir werden uns wiedersehn;

Aber nicht beim Tanze.

Die Menge drängt sich, man hört sie nicht.

Der Platz, die Gassen

Können sie nicht fassen.

Die Glocke ruft, das Stäbchen bricht.

Wie sie mich binden und packen!

Zum Blutstuhl bin ich schon entrückt.

Schon zuckt nach jedem Nacken

Die Schärfe, die nach meinem zückt.

Stumm liegt die Welt wie das Grab!

FAUST:

O wär ich nie geboren!

MEPHISTOPHELES (erscheint draußen):

Auf! oder ihr seid verloren.

Unnützes Zagen! Zaudern und Plaudern!

Mein Pferde schaudern,

Der Morgen dämmert auf.

MARGARETE:

Was steigt aus dem Boden herauf?

Der! der! Schick ihn fort!

Was will der an dem heiligen Ort?

Er will mich!

FAUST:

Du sollst leben!

MARGARETE:

Gericht Gottes! dir hab ich mich übergeben!

MEPHISTOPHELES (zu Faust):

Komm! komm! Ich lasse dich mit ihr im Stich.

MARGARETE:

Dein bin ich, Vater! Rette mich!

Ihr Engel! Ihr heiligen Scharen,

Lagert euch umher, mich zu bewahren!

Heinrich! Mir graut's vor dir.

MEPHISTOPHELES:

Sie ist gerichtet!

STIMME (von oben):

Ist gerettet!

MEPHISTOPHELES (zu Faust):

Her zu mir!

(Verschwindet mit Faust.)

STIMME (von innen, verhallend):

Heinrich! Heinrich!

DER ZWEITER TEIL

1. AKT

ANMUTIGE GEGEND

Ariel

Wenn der Blüten Frühlingsregen

über alle schwebend sinkt,

Wenn der Felder grüner Segen

Allen Erdgebornen blinkt,

Kleiner Elfen Geistergröße

Eilet, wo sie helfen kann,

Ob er heilig, ob er böse,

Jammert sie der Unglücksmann.

Die ihr dies Haupt umschwebt im luft'gen Kreise,

Erzeigt euch hier nach edler Elfen Weise,

Besänftiget des Herzens grimmen Strauß,

Entfernt des Vorwurfs glühend bittre Pfeile,

Sein Innres reinigt von erlebtem Graus.

Vier sind die Pausen nächtiger Weile,

Nun ohne Säumen füllt sie freundlich aus.

Erst senkt sein Haupt aufs kühle Polster nieder,

Dann badet ihn in Tau aus Lethes Flut;

Gelenk sind bald die krampferstarrten Glieder,

Wenn er gestärkt dem Tag entgegenruht;

Vollbringt der Elfen schönste Pflicht,

Gebt ihn zurück dem heiligen Licht.

Chor

Wenn sich lau die Lüfte füllen

Um den grünumschränkten Plan,

Süße Düfte, Nebelhüllen

Senkt die Dämmerung heran.

Lispelt leise süßen Frieden,

Wiegt das Herz in Kindesruh;

Und den Augen dieses Müden

Schließt des Tages Pforte zu.

Nacht ist schon hereingesunken,

Schließt sich heilig Stern an Stern,

Große Lichter, kleine Funken

Glitzern nah und glänzen fern;

Glitzern hier im See sich spiegelnd,

Glänzen droben klarer Nacht,

Tiefsten Ruhens Glück besiegelnd

Herrscht des Mondes volle Pracht.

Schon verloschen sind die Stunden,

Hingeschwunden Schmerz und Glück;

Fühl es vor! Du wirst gesunden;

Traue neuem Tagesblick.

Täler grünen, Hügel schwellen,

Buschen sich zu Schattenruh;

Und in schwanken Silberwellen

Wogt die Saat der Ernte zu.

Wunsch um Wünsche zu erlangen,

Schaue nach dem Glanze dort!

Leise bist du nur umfangen,

Schlaf ist Schale, wirf sie fort!

Säume nicht, dich zu erdreisten,

Wenn die Menge zaudernd schweift;

Alles kann der Edle leisten,

Der versteht und rasch ergreift.

Ariel

Horchet! horcht dem Sturm der Horen!

Tönend wird für Geistesohren

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